Das Museum in der Universität – Überlegungen zu einer Form künftiger Wissenschaftskommunikation
Sammlungen wissenschaftlich relevanter Objekte und deren einfache Zurschaustellung sind nicht mehr zeitgemäß. Die Zwecke disziplinärer Selbstversicherung, denen solche Sammlungen lange gedient und woraus sie ihre Existenzberechtigung abgeleitet haben, entsprechen heute nicht mehr dem veränderten gesellschaftlichen Umfeld von Wissenschaft. Fachdisziplinen – und damit die Sammlungen als deren Manifestationen – müssen sich heute nicht innerwissenschaftlich legitimieren. Vielmehr haben sie ihre Tätigkeit gegenüber einer nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Diese fordert Rechenschaft über verwendete Steuermittel. Dieser Öffentlichkeit gerecht zu werden bedeutet, nicht nur deren Ansprüchen zu genügen, sondern ebenso deren Wahr-nehmungsfähigkeiten. Es gilt daher für den Wissenschaftler, nach angemessenen Formen der Selbstdarstellung zu suchen. Die Präsentationen von Teilen oder ganzen Sammlungen müssen für die Öffentlichkeit zu Ereignissen werden – und zwar für jede wissenschaftliche Tätigkeit, für die eine Sammlung genutzt werden kann. Die Instrumentalisierung der Universitätssammlungen für die Wissenschaftskommunikation muss zu einem öffentlichkeitswirksamen Event werden – ob uns das passt oder nicht!
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