edoc-Server

Open-Access-Erklärung der Humboldt-Universität zu Berlin

Dem Leitbild der Humboldt-Universität folgend:

"Universitäten in aller Welt orientieren sich an dem von Humboldt geprägten Ideal der Einheit von Forschung und Lehre. Hierzu gehören die Weitergabe von Wissen aus dem Geist der Forschung und die Idee der forschenden Lehre. Studierende und Lehrende sind durch die kritische Auseinandersetzung mit den Wissensbeständen sowie in der aktiven Mitarbeit an der Erweiterung des Wissens vereint. Deshalb fördert die Humboldt-Universität die sozialen und kommunikativen Kompetenzen ihrer Mitglieder und unterstützt deren eigene Initiativen." (Absatz 4)

unterstützen die Wissenschaftler:innen der Universität die weltweite Open-Access-Initiative und schließen sich der "Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities" an.

Unter Open Access wird der kostenfreie und öffentliche digitale Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen verstanden. Die Nutzenden sollen die Volltexte uneingeschränkt lesen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise nutzen können, ohne dabei an finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren zu stoßen. Die Urheberrechte der Autor:innen werden dabei nicht berührt, denn für die Nutzenden ist der Verweis auf die Urhebenden eine selbstverständliche Pflicht.

In Übereinstimmung mit dem Leitbild unserer Universität geht Open Access von dem Grundsatz aus, dass es einen freien gleichberechtigten Zugang aller Menschen zu den Ergebnissen des wissenschaftlichen Arbeitens geben sollte. Open-Access-Veröffentlichungen erreichen einen hohen Grad an allgemeiner Zugänglichkeit und Verfügbarkeit. Es ist belegt, dass sie häufiger gelesen und zitiert werden als Publikationen mit Zugangsbeschränkungen, so dass die Wissenschaftler:innen der Universität mit ihren Leistungen deutlicher wahrgenommen werden.

Die Humboldt-Universität empfiehlt deshalb allen ihren Mitgliedern nachdrücklich, ihre Forschungsergebnisse Open Access zu publizieren. Dabei gelten folgende Leitlinien:

  1. Die Humboldt-Universität empfiehlt für Forschungsergebnisse die Erstveröffentlichung unter freier Lizenz (bevorzugt CC BY). Sie unterstützt die Publikationstätigkeit u.a. durch Rahmenverträge oder Publikationsfonds, sofern keine Drittmittel zur Verfügung stehen.
  2. Die Humboldt-Universität fordert ihre Mitglieder auf, ihr Zweitveröffentlichungsrecht aktiv wahrzunehmen und alle Publikationen parallel oder nach jeweils geltenden Embargofristen ausschließlich über Repositorien zu veröffentlichen, etwa etablierte Fachrepositorien oder den edoc-Server als zertifizierter Open-Access-Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Universität steht dafür ein, dass die Authentizität, Integrität und eindeutige Zitierbarkeit der auf diesem Server abgelegten Publikationen gewährleistet ist. Damit wird gleichzeitig eine weltweite Verfügbarkeit und Langzeitarchivierung gesichert.
  3. Die Humboldt-Universität ermutigt ihre Mitglieder, ihre Urheberrechte wahrzunehmen und beim Abschluss von Verlagsverträgen nur einfache Nutzungsrechte zu übertragen.
  4. Die Humboldt-Universität empfiehlt Ihren Forschenden, als Gutachter:innen oder Herausgebende von Open-Access-Publikationen tätig zu sein.
  5. Eigenpublikationen der Humboldt-Universität erscheinen, sofern dem keine rechtlichen Rahmenbedingungen entgegenstehen, unter einer offenen Lizenz (vorzugsweise CC BY).
  6. Zur Umsetzung der Open-Access-Policy hat die Humboldt-Universität eine:n Open-Access-Beauftragte:n ernannt. Die Universitätsbibliothek koordiniert die Open-Access-Aktivitäten der Humboldt-Universität und unterstützt ihre Mitglieder durch geeignete Service- und Beratungsangebote.
  7. Die Humboldt-Universität unterstützt den freien Zugang zu Forschungsdaten. Den empfohlenen Umgang mit Forschungsdaten nach den FAIR-Prinzipien regelt die Forschungsdatenpolicy der Humboldt-Universität und die ergänzenden Handlungsempfehlungen.
  8. Die Humboldt-Universität empfiehlt Hochschulangehörigen ausdrücklich die Verwendung des offenen persistenten Identifikators ORCID, der eine eindeutige Zuordnung von Personen zu Publikationen und Forschungsdaten gewährleistet.

 

Neben dem Effekt des freien und ungehinderten Zugangs zu den Ergebnissen kreativer Arbeit entsteht über das wachsende Open-Access-Angebot ein beeindruckendes Gesamtbild des wissenschaftlichen Wirkens der Humboldt-Universität.

Erstmalig am 9. Mai 2006, aktualisierte und erweiterte Fassung am 26. Oktober 2021 vom Akademischen Senat der Humboldt-Universität zu Berlin verabschiedet.