Cornelia Tennstedt
: Konzept für eine klinisch orientierte Autopsie von Feten unter Nutzung informationstechnischer Methoden |
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2.
Ziel und Aufgabenstellung
Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Frage, wie die Pathologie auf die veränderten klinischen Forderungen adäquat antworten kann, um die ihr zukommenden Aufgaben im Rahmen der Prä- und Perinatalmedizin auch in der Zukunft erfolgreich erfüllen zu können.
Das Ziel der Arbeit besteht in
- der Erfassung der veränderten klinischen Forderungen an die Autopsie von Feten und des aktuellen Standes der Autopsie in Deutschland,
- der Erarbeitung eines Anforderungskataloges für eine klinisch orientierte Autopsie von Feten, sowie
- der Überprüfung der Realisierbarkeit des Anforderungskataloges in der Praxis unter Nutzung informationstechnischer Methoden.
Die zur Lösung der einzelnen Aufgaben notwendigen Schritte werden nachfolgend aufgelistet.
1. Erfassung der modernen klinischen Forderungen an die Autopsie von Feten und deren Widerspiegelung in der gegenwärtigen Praxis universitärer Institute
- Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Erfassung der aktuellen klinischen Forderungen an die Autopsie von Feten. Diese gilt es, hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Autopsie von Feten zu analysieren.
- Durch Untersuchung der gegenwärtigen Praxis der Autopsie von Feten soll der aktuelle Stand der Autopsie dargestellt werden. Um den fortgeschrittensten Stand zu erfassen, wurden die Autopsieprotokolle der pathologischen Institute deutscher Universitäten ausgewertet.
2. Anforderungskatalog für eine klinisch orientierte Autopsie von Feten
- Um ein den veränderten klinischen Forderungen adäquates modernes Konzept einer Autopsie von Feten entwickeln zu können, gilt es zunächst das Arsenal der modernen technischen und organisatorischen Mittel und Methoden zu erfassen und deren möglichen Einsatz im Rahmen der Autopsie von Feten zu untersuchen. Hierbei sind die Autopsie selbst (Planung, Durchführung, Dokumentation), direkte Hilfsmittel (Stereomikroskop, Datenbank, Telepathologie etc.) und das interdisziplinäre Umfeld zu unterscheiden.
- Von entscheidender Bedeutung sind die Unterschiede zwischen pränatalen und autoptischen Diagnosen, da falsch-positive bzw. falsch-negative Diagnosen erhebliche Konsequenzen haben. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll deshalb ein systematischer Vergleich zwischen der Pränataldiagnostik und dem Autopsieergebnis von Feten erfolgen, um die Ursachen fehlerhafter Diagnosen zu systematisieren (fachspezifisch, technisch, zeit- und ablaufabhängig, fallspezifisch und subjektiv).
- Auf der Grundlage der Analyse der klinischen Forderungen und einer kritischen Wertung der möglichen Elemente einer modernen Autopsie von Feten soll ein Anforderungskatalog für eine klinisch orientierte Autopsie von Feten erarbeitet werden, welche die Antwort der Pathologie auf die klinische Herausforderung darstellt. Der Anforderungskatalog soll Planung, Durchführung, Dokumentation und interdisziplinäre Nutzung der Ergebnisse der Autopsie von Feten umfassen.
3. Umsetzung des Anforderungskataloges
- Die Möglichkeiten und Grenzen bei der Umsetzung des Anforderungskataloges sollen untersucht werden. Hierbei stehen die Qualität der fetalautoptischen Diagnostik, Zeit- und Arbeitsaufwand, notwendige technische, personelle und organisatorische Voraussetzungen sowie die Praktikabilität und Zukunftsorientierung des Konzeptes im Vordergrund.
- Ein entscheidender Impuls kommt hierbei von der Einführung der Telepathologie. Welchen Beitrag kann die Telepathologie zur Klärung von Problemen während und nach der Autopsie leisten? Ist die Bildqualität ausreichend, sind die Systeme für einen Routineeinsatz geeignet und welche Vor- und Nachteile bringt ihr Einsatz?
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DiML DTD Version 4.0 | Zertifizierter Dokumentenserver der Humboldt-Universität zu Berlin | HTML-Version erstellt am: 22.06.2005 |