↓131 |
Die untersuchten Gebiete werden im Folgenden anhand ihrer Bebauungsstruktur, ihrer Lage und der allgemeinen Versorgungsinfrastruktur charakterisiert. Die Beschreibung der Bevölkerung erfolgt anhand von Sekundärdaten. Zusätzlich werden die Ergebnisse zur Lebenslage und zum Lebensstil der Befragten dargestellt. Diese dienen zum einen der Charakterisierung der befragten BewohnerInnen, zum anderen wird mittels eines Vergleichs mit den Sekundärdaten die Repräsentativität der Befragung überprüft. Zunächst wird die Vorgehensweise bei der Auswahl der Gebiete dargestellt.
↓132 |
Der Auswahl von Vergleichsgebieten in Ost und West lag die Annahme zugrunde, dass sich diese auch bei einer vergleichbaren Baustruktur aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen während der Teilung der Stadt hinsichtlich ihrer Ausstattung unterscheiden und die Verhaltensweisen der BewohnerInnen ebenfalls aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen in dieser Zeit Differenzen aufzeigen. Dabei wurde davon ausgegangen, dass Quartiere mit unterschiedlicher Baustruktur auch Unterschiede in der Angebotsstruktur für Lebensmittel aufweisen (vgl. Wickop et al., 1998). Daneben bieten die unterschiedlichen Wohngebiete unterschiedlich gute Möglichkeiten zur Herausbildung nachbarschaftlicher Netze, die ebenfalls einen Einfluss auf das Konsumverhalten haben (Harloff et al., 2000). Drittens unterscheiden sich die BewohnerInnen je nach Gebietstyp. So zeigt die Auswertung des Forschungsstandes, dass Differenzen zwischen Ost- und Westberlin und zwischen Gebieten mit unterschiedlicher Baustruktur hinsichtlich des Einkaufsverhaltens und des Angebots bestehen (siehe auch Kapitel 2.5).
Entsprechend lag das Ziel bei der Auswahl der Untersuchungsgebiete darin, dass diese die wichtigsten Wohngebietstypen Berlins repräsentieren und von diesen Wohngebietstypen jeweils eines im Westen und eines im Osten Berlins liegt. Die Zahl der Untersuchungsgebiete wurde aufgrund der vorhandenen Ressourcen auf sechs beschränkt. Die Auswahl erfolgte in Abstimmung mit weiteren Forschungsprojekten. So wurde durch das Graduiertenkolleg Stadtökologie, in das diese Arbeit eingebettet ist, die Auswahl auf den Südostraum Berlins eingegrenzt. Die sechs Untersuchungsgebiete wurden zusammen mit einem anderen Teilprojekt des Kollegs festgelegt, um einen Datenaustausch zu ermöglichen (siehe Kapitel 4.2). Als Untersuchungsgebiete wurden Stadtquartiere mit homogener Baustruktur ausgewählt.
Zur Feststellung, welche Baustrukturtypen für Berlin besonders relevant sind, wurde auf die Daten des Berliner Umweltatlas zurückgegriffen37. Dieser teilt die Flächen mit überwiegender Wohnnutzung anhand von typischen Bau- und Freiraumstrukturen und der Entstehungszeit 21 unterschiedlichen Flächentypen zu, die weiter zu 13 Strukturtypen zusammengefasst werden. Da nur Angaben zu den Flächenanteilen der unterschiedlichen Strukturtypen vorlagen, wurde der Anteil an EinwohnerInnen, der in diesen wohnt, anhand der Einwohnerdichten der Flächentypen (ISU, 1996) abgeschätzt (siehe Abbildung 5.1).
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Abbildung 5.1: Anteile der BewohnerInnen Berlins nach Strukturtypen | ||
(Eigene Darstellung, Abschätzung auf Grundlage von Daten des Berliner Umweltatlasses (ISU, 1996)) |
Ausgewählt wurden aufgrund ihrer Bedeutung für die Wohnraumversorgung in Berlin drei Strukturtypen, die im Folgenden kurz.B. schrieben werden (ISU, 2002):
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Die gründerzeitliche Blockbebauung besteht aus einer (fast) geschlossenen fünf- bis sechsstöckigen Blockbebauung mit Seitenflügeln und Hinterhäusern im Blockinneren, die zu verwinkelten Blockinnenräumen mit meist versiegelten Hinterhöfen führen. Diese Wohnhäuser stammen aus der Zeit von 1880 bis 1918, als aufgrund eines massiven Zuzugs nach Berlin ein hoher Wohnraumbedarf herrschte (ISU, 2002). Zu diesem Baustrukturtyp gehören auch Blöcke, in denen durch behutsame Sanierung Baulücken geschlossen und vereinzelt Gebäudeteile abgerissen wurden (seit den 1970er Jahren). Dieser Baustrukturtyp hat insgesamt in Berlin einen Anteil von 9 % an den Flächen mit überwiegender Wohnnutzung.
Der Strukturtyp Hohe Bebauung der Nachkriegszeit lässt sich durch große und hohe Zeilen- und Punkthäuser unterschiedlicher Geschosshöhe (West: mindestens 8, Ost: mindestens 6 Geschosse) kennzeichnen. Solche Gebiete mit Wohnhochhäusern entstanden sowohl im Westen als auch im Osten der Stadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, insbesondere seit den 1970er Jahren. Diese liegen teilweise innenstadtnah, jedoch sind in Ost wie West größere Siedlungsgebiete mit diesem Baustrukturtyp am Stadtrand zu finden (ISU, 2002). Der Anteil dieses Strukturtyps an den Flächen mit Wohnnutzung beträgt ebenfalls 9 %. Als typische Bebauung dieses Strukturtyps wurden Großwohnsiedlungen ausgewählt, wobei ab einer Größe von 800 bis 2000 Wohneinheiten von Großwohnsiedlungen gesprochen wird (Hofmeister, 1994).
Der Strukturtyp Niedrige Bebauung mit Hausgärten besteht aus meist ein- bis zweigeschossigen Reihenhäusern, Doppelhäusern und Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern oder Wochenendhäusern. Kennzeichnend sind die Gärten zwischen den Häusern, die als Zier-, Obst- und Gemüsegärten genutzt werden (ISU, 2002). Im Folgenden wird dieser Strukturtyp „Einfamilienhausgebiet“ genannt. Der Flächenanteil dieses Strukturtyps liegt bei 41 % der Flächen mit überwiegender Wohnnutzung.
↓135 |
Die Auswahl der einzelnen Untersuchungsgebiete erfolgte vor allem anhand des Kriteriums der Homogenität bezüglich der baulichen Struktur und aufgrund deren Lage in der Stadt. Dementsprechend fand eine Vorauswahl von Gebieten mit homogener Baustruktur im Südostraum Berlins auf der Grundlage des Umweltatlas Berlin statt. Anhand einer Begehung der Gebiete sowie der Ermittlung von Sekundärdaten38 zu diesen Gebieten kam es zur Auswahl der sechs Untersuchungsgebiete. Die Auswahl von Teilverkehrszellen als Untersuchungsgebiete erwies sich als wenig praktikabel, da diese teilweise zu groß und bezüglich der Baustruktur wenig homogen sind. Entsprechend wurden die Gebiete weitgehend unabhängig von den statistischen Einheiten Berlins gewählt.
Abbildung 5.2: Lage der Untersuchungsgebiete in Berlin (dunkelgrau: Wilhelminischer Ring) | ||
(Darstellung: Weiß/Winkelbrandt) |
Bezüglich der Lage der Gebiete wurde berücksichtigt, dass die Gebiete mit Blockbebauung innerhalb des alten Wilhelminischen Ringes liegen, die Großwohnsiedlungen etwas außerhalb dieses Ringes und die Einfamilienhausgebiete am Stadtrand (Abbildung 5.2). Die Anzahl an EinwohnerInnen in den Gebieten musste die Durchführung von sechzig Interviews in jedem Gebiet ermöglichen. Die Untersuchungsgebiete umfassen ein engeres Befragungsgebiet, das wie oben dargestellt ausgewählt wurde, und das weiter gefasste Kartierungsgebiet (siehe Kapitel 4.2).
↓136 |
Die Bebauung in Friedrichshain rund um den Boxhagener Platz und in Neukölln-Nord süd-östlich des Reuterplatzes stammt vorwiegend aus der Zeit von 1880 bis 1918 und entspricht der typischen gründerzeitlichen Blockbebauung („Mietskasernen“).
Abbildung 5.3: Baustruktur und Straßenbild in Friedrichshain (links) und Neukölln (rechts) | ||
(Photos: Rosol/Weiß 2003) |
In den 1970er und 1980er Jahren kam es im Zuge einer behutsamen Sanierung in Neukölln zur Schließung einiger ehemaliger Baulücken durch Neubauten. Beide Gebiete sind vom Gebietstyp her reine Wohngebiete. Trotzdem bieten die Hinterhäuser und Erdgeschosse der Vorderhäuser, wie bei diesem Baustrukturtyp üblich, zahlreichen Gewerbetreibenden Raum. Im Folgenden werden diese Gebiete auch Gründerzeitgebiete genannt.
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Die umliegenden Gebiete haben vorwiegend einen ähnlichen Charakter wie die Untersuchungsgebiete, in geringem Umfang enthalten sie Gewerbeflächen und Blöcke, die eine starke bauliche Veränderung erfahren haben.
Die Bebauung in den beiden untersuchten Großwohnsiedlungen Frankfurter Allee Süd in Lichtenberg (Untersuchungsgebiet Lichtenberg) und Dammwegsiedlung im statistischen Gebiet Köllnische Heide (Untersuchungsgebiet Köllnische Heide) stammen aus den 1970er Jahren. Sie gehören zu den Gebieten mit hoher Bebauung der Nachkriegszeit.
Das Gebiet Köllnische Heide besteht aus fünf Blöcken miteinander verbundener Hochhäuser (6-19 Stockwerke), vier davon sind um eine größere Grünfläche angeordnet, der fünfte Block steht allein, umgeben von Grünflächen. Insgesamt verfügt die Siedlung über rund 1700 Wohnungen mit je 1-3 Zimmern und gehört einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft. Die Häuser wurden im Zuge von Programmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet. Rund um die Häuser befinden sich Parkplatzflächen und einige Parkhäuser. In den letzten Jahren wurden die Freiflächen neu gestaltet. Die Dammwegsiedlung in Köllnische Heide wird durch ausgedehnte Kleingartenanlagen, die früher direkt am Mauerstreifen lagen, sowie einem Gewerbegürtel auf drei Seiten umgeben und befindet sich dadurch in isolierter Lage. Innerhalb des Kartierungsgebietes, unmittelbar an das Befragungsgebiet angrenzend, befinden sich kleinere Wohnsiedlungen aus den 1920er Jahre mit 4-geschossigen Mietshäusern und Reihenhäusern.
↓138 |
Abbildung 5.4: Baustruktur und halb-öffentliche Freiflächen in Köllnische Heide (links) und Lichtenberg (rechts) | ||
(Photos: Deffner/Rosol/Weiß 2003) |
Die Großwohnsiedlung Frankfurter Allee Süd in Lichtenberg ist eine Großwohnsiedlung in Plattenbauweise. Innerhalb des Untersuchungsgebiets befinden sich 2 Doppel-Punkthochhäuser (18 Stockwerke) und vier elfgeschossige, langgezogene Wohnblöcke, daneben noch vier kleinere Wohnblöcke (5-6 Stockwerke). Zwischen den Häusern liegen Grün- und Parkplatzflächen sowie Gemeinbedarfsflächen (Schule, Kindertagesstätte, Sportplatz). Die Häuser wurden nach 1989 saniert, wobei die Freiflächen teilweise ebenfalls neu gestaltet wurden. Heute gehören die Häuser verschiedenen gemeinnützigen Wohnungsbauunternehmen. Das Befragungsgebiet beschränkt sich auf den östlichen Teil der Großwohnsiedlung Frankfurter Allee Süd, wobei hier ein statistischer Block aus der Befragung ausgeschlossen wurde, da dessen Bevölkerungszusammensetzung sich aufgrund eines Studierendenwohnheims von der der übrigen Blöcke unterscheidet.
Die Großwohnsiedlung Frankfurter Allee Süd wird in drei Richtungen von Eisenbahngelände (S-Bahn-Trassen) und dünn bebauten Gewerbegebiete begrenzt. Auf der vierten Seite schließt die stark befahrene Frankfurter Allee an das Befragungsgebiet an. Jenseits der Straße und der Bahntrassen befinden sich innerhalb des Kartierungsgebietes Wohngebiete mit gründerzeitlicher Blockbebauung (im Süden und Norden) sowie ausgedehnte Gemeinbedarfsflächen (Bezirksamt, Haftanstalt, Amtsgericht etc.) nördlich der Ausfallstraße. Damit zeigt sich das Gebiet Frankfurter Allee ebenso wie die Dammwegsiedlung relativ isoliert. Jedoch kann in Lichtenberg die Bahnstrecke durch Unterführungen im Osten und Süden punktuell durchquert werden, und die Distanzen zu den nächsten Wohngebieten sind geringer als in Köllnische Heide.
↓139 |
In den beiden Gebieten mit niedriger Bebauung stehen vor allem ein- bis zweigeschossige Einfamilienhäuser, zum Teil auch Reihenhäuser und Doppelhäuser. Dazwischen befindet sich in Rudow ein Block mit Mehrfamilienhäusern aus den 1970er Jahren, in Altglienicke stehen an der Hauptstraße drei Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit, außerdem einige kleinere Mehrfamilienhäuser aus den 1990er Jahren im Südosten des Befragungsgebietes. Zwischen den Häusern befinden sich Zier-, Obst- und Gemüsegärten.
Das Gebiet in Altglienicke wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut. Die DDR-Wohnungsbaupolitik unterstützte den individuellen Einfamilienhausbau kaum, weshalb es zu DDR-Zeiten nur vereinzelt zu einer weiteren Bebauung der freien Grundstücke kam. Das Gebiet blieb bis 1990 dünn besiedelt. Seitdem wurden viele ältere Häuser saniert. Durch zahlreiche Neubauten kam es zu einer Nachverdichtung.
Abbildung 5.5: Baustruktur in Altglienicke (oben) und Rudow (unten) | ||
(Photos: Deffner/Weiß 2003/2004) |
↓140 |
Das Gebiet in Rudow blieb hingegen bis nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend dörflich geprägt. Der größte Teil der Bebauung in dem Befragungsgebiet stammt aus der Zeit zwischen 1950 und 1980. Die Häuser in Rudow stehen dichter als in Altglienicke. Die Grundstücke sind durchschnittlich kleiner und durchweg bebaut, einige sogar mit zwei Häusern.
Das Rudower Befragungsgebiet liegt inmitten weiterer Gebiete mit Einfamilienhausbebauung, außerdem schließen das alte Dorf mit heute noch eher dörflicher Bebauung und die Gropiusstadt, eine Großwohnsiedlung der 1960er und 1970er Jahre, an das Befragungsgebiet an. Auch in Altglienicke befindet sich das alte Dorf in der Nähe des Untersuchungsgebietes, jedoch liegt der Dorfkern hier außerhalb des Kartierungsgebiets. Das Befragungsgebiet in Altglienicke liegt vorwiegend eingebettet in weitere Einfamilienhausgebiete. Es wird auf einer Seite jedoch durch eine Bahntrasse begrenzt, und es schließen sich einige Gewerbeflächen, die teilweise brach liegen, sowie Kleingartenanlagen an.
Im Folgenden wird die Ausstattung der Untersuchungsgebiete mit Dienstleistungseinrichtungen, öffentlichen Einrichtungen und öffentlichen Freiflächen dargestellt, die der allgemeinen Gebietscharakterisierung dienen und Möglichkeiten zur Kopplung des Lebensmitteleinkaufs mit der Befriedigung weiterer Bedürfnisse aufzeigen. Die räumliche Verteilung der Versorgungseinrichtungen stellen die thematischen Gebietskarten (Anhang IV) dar. Eine genauere Beschreibung der Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel erfolgt in Kapitel 6.1.1 zusammen mit der Darstellung des Einkaufsverhaltens der befragten BewohnerInnen.
↓141 |
In beiden Untersuchungsgebieten mit gründerzeitlicher Blockbebauung befinden sich viele Einkaufsstätten für Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs. Vor allem in Neukölln existieren darüber hinaus Einkaufsmöglichkeiten für Waren des mittel- bis langfristigen Bedarfs. In unmittelbarer Nähe zu beiden Gebieten liegen außerdem wichtige Berliner Einkaufszentren (vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 1999). In Neukölln ist dies neben dem Hauptzentrum39 Karl-Marx-Straße das Stadtteilzentrum40 Hermannplatz / Kottbusser Damm. Das Friedrichshainer Gebiet wird durch die Frankfurter Allee, die zusammen mit dem „Ringcenter“ ein Hauptzentrum bildet, und das Ortsteilzentrum41 Warschauer Straße begrenzt. Insgesamt verfügen beide Gebiete aufgrund dieser nahe gelegenen Einkaufszentren über gute nahräumliche Einkaufsmöglichkeiten für Waren des mittel- bis langfristigen Bedarfs. Weitere Dienstleistungseinrichtungen befinden sich in großer Zahl in beiden Gründerzeitgebieten, wobei es sich in Neukölln häufig um Arztpraxen und Büros handelt, in Friedrichshain vorwiegend um gastronomische Einrichtungen.
Des Weiteren existiert in den Gründerzeitgebieten eine Vielzahl an öffentlichen Einrichtungen. Neben Schulen und Kindertagesstätten befinden sich in Neukölln einige Behörden und kirchliche Einrichtungen, Friedrichshain zeichnet sich durch viele kulturelle Einrichtungen aus.
Das Angebot an öffentlichen Freiflächen beschränkt sich in den beiden Kartierungsgebieten auf wenige, für die gründerzeitliche Blockbebauung Berlins typische begrünte Stadtplätze sowie einige Kinderspielplätze. Des Weiteren liegt in dem Friedrichshainer Gebiet ein Friedhof, im Neuköllner Gebiet befinden sich zwei Kleingartenanlagen.
↓142 |
In beiden Großwohnsiedlungen beschränkt sich das Einzelhandelsangebot weitgehend auf die Nahversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs. Darüber hinaus liegen in der Nähe des Lichtenberger Gebiets zwei größere Einkaufszentren: das „Ringcenter“ in 500m Entfernung42 als Teil des Hauptzentrums Frankfurter Allee sowie das Lichtenberger Ortsteilzentrum Weitlingstraße in 650m Entfernung. In der Umgebung des Gebiets Köllnische Heide befinden sich hingegen keine größeren Einzelhandelszentren. Auch das Angebot an weiteren Dienstleistungseinrichtungen ist in Lichtenberg umfangreicher als in Köllnische Heide.
Öffentliche Versorgungseinrichtungen existieren in beiden Großwohnsiedlungen. Neben Schulen, Kindergärten und weiteren Einrichtungen für Kinder befinden sich vor allem in Lichtenberg einige Behörden. Das Angebot an öffentlichen Freiflächen ist in beiden Gebieten gering. Es existieren aber umfangreiche halböffentliche Grünanlagen und Spielplätze, die zu den Siedlungen gehören.
In den Einfamilienhausgebieten konzentrieren sich die Einkaufsmöglichkeiten auf die alten Dorfkerne, die heute Ortsteilzentren sind. Alt-Rudow weist dabei ein umfangreicheres und vielfältigeres Angebot auf als der Dorfkern in Altglienicke. Daneben befinden sich 400 m von dem Rudower Befragungsgebiet entfernt weitere Einkaufsmöglichkeiten im Ortsteilzentrum Wutzkyallee, vorwiegend für Waren des kurzfristigen Bedarfs. In dem Rudower Kartierungsgebiet, das im Gegensatz zum Altglienicker Gebiet ein Teil des Ortsteilzentrums umfasst, besteht ein sehr viel umfangreicheres Angebot an Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten.
↓143 |
Während in Rudow ein breites Angebot an öffentlichen Einrichtungen besteht, beschränken sich diese Einrichtungen in Altglienicke auf eine Schule. Beide Gebiete sind sowohl mit öffentlichen als auch privaten Grünflächen gut ausgestattet, jedoch existieren keine öffentlichen Spielplätze in den Einfamilienhausgebieten. In Rudow befinden sich einige halb-öffentliche Spielplätze.
Die Gründerzeitquartiere verfügen über das weitaus größte Angebot an Einkaufsmöglichkeiten im Non-Food- und Lebensmittelbereich. In den Großwohnsiedlungen befindet sich vor allem ein Nahversorgungsangebot mit Waren des täglichen Bedarfs, wobei in Lichtenberg vor allem das Lebensmittelangebot umfangreicher ist. In den Einfamilienhausgebieten liegen die Einkaufszentren in den nahe gelegenen Dorfkernen (in Altglienicke außerhalb des Kartierungsgebietes). Neben Lebensmittelgeschäften gibt es vor allem in Rudow weitere Einkaufsstätten.
Die Anzahl an konsumentenorientierten Dienstleistungseinrichtungen ist in den Gründerzeitgebieten ebenfalls am höchsten, daneben befinden sich noch in Rudow, vor allem im alten Dorfkern, viele Dienstleistungsbetriebe (siehe Tabelle 5.1). Fast überall liegen Banken/Sparkassen, gastronomische Einrichtungen sowie Arztpraxen und Apotheken in den Untersuchungsgebieten, wobei auch hier das Angebot in Altglienicke und Köllnische Heide eingeschränkt ist.
↓144 |
Tabelle 5.1: Anzahl konsumentenorientierter Dienstleistungen in den Kartierungsgebieten
Insgesamt |
Apotheken |
Ärzte |
Gaststätten-gewerbe |
Hotel-gewerbe |
Bank/ Post |
Sonstiges |
|
Neukölln |
227 |
11 |
63 |
104 |
2 |
10 |
37 |
Friedrichshain |
174 |
4 |
17 |
128 |
1 |
4 |
18 |
Köllnische Heide |
17 |
1 |
1 |
5 |
1 |
2 |
8 |
Lichtenberg |
30 |
3 |
5 |
13 |
1 |
6 |
2 |
Rudow |
79 |
2 |
19 |
35 |
5 |
2 |
16 |
Altglienicke |
7 |
0 |
1 |
1 |
0 |
0 |
5 |
Das Angebot an öffentlichen Einrichtungen ist in den beiden Gründerzeitgebieten am größten (siehe Tabelle 5.2). In allen Gebieten liegen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Dagegen existiert außerhalb der innerstädtischen Gründerzeitgebiete kaum ein kulturelles Angebot. Auch Sportstätten fehlen in vielen Gebieten gänzlich43. Die Anzahl an sonstigen öffentlichen Einrichtungen hängt vor allem davon ab, ob sich in den Gebieten Verwaltungszentren befinden. So liegen in Neukölln und Lichtenberg große Teile der jeweiligen Bezirksverwaltungen in den Kartierungsgebieten.
Tabelle 5.2: Anzahl öffentlicher Einrichtungen in den Kartierungsgebieten
|
Krippen, Kitas, etc. |
Schulen |
Kulturelle Einrichtungen |
Sportstätten |
Sonstiges |
Neukölln |
8 |
8 |
3 |
2 |
50 |
Friedrichshain |
6 |
7 |
13 |
0 |
17 |
Köllnische Heide |
2 |
2 |
0 |
0 |
6 |
Lichtenberg |
4 |
5 |
0 |
3 |
19 |
Rudow |
8 |
5 |
1 |
1 |
13 |
Altglienicke |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
↓145 |
Die Versorgung mit wohnungsnahem Grün ist in den Gründerzeitgebiete am schlechtesten. Hier befinden sich trotz des besonders großen Bedarfs aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte nur wenige öffentliche Grünflächen, private und halb-öffentliche Grünflächen stehen den BewohnerInnen ebenfalls kaum zur Verfügung. In den anderen Gebieten hat hingegen ein Großteil der BewohnerInnen Zugang zu halb-öffentlichen oder privaten Grünflächen, daneben gibt es vor allem in den Einfamilienhausgebieten größere öffentliche Grünflächen in Wohnortnähe. Dort fehlen allerdings Spielplätze, die in den anderen Gebieten zu finden sind.
Die BewohnerInnen der Gebiete werden im Folgenden zunächst mittels Sekundärdaten charakterisiert, bevor im nächsten Kapitel die Darstellung der Befragungsergebnisse hinsichtlich der Lebenslage und des Lebensstils erfolgt. Als Sekundärdaten für die Befragungsgebiete liegen lediglich die Altersstruktur und die Nationalität der BewohnerInnen vor, die auf Blockdaten des Statistischen Landesamtes Berlin (Stand April 2003) beruhen. Die Charakterisierung der Sozialstruktur sowie der Entwicklungstendenzen in den Gebieten stützt sich auf den Sozialindex des Sozialstrukturatlas von Berlin (Senatsverwaltung für Gesundheit, 2004) und das Monitoring Soziale Stadtentwicklung (Kapphan, 2003), das Berlin in Gebiete mit ähnlichen Entwicklungstendenzen einteilt. Diese Informationen liegen jedoch nur auf der Ebene der Verkehrszellen vor, die eine wesentlich größere Fläche als die Untersuchungsgebiete umfassen.
Der Sozialindex ist ein Maß, das die soziale Lage in unterschiedlichen Berliner Bezirken auf der Grundlage von 25 Indikatorvariablen aus den Bereichen Demographie und Haushaltsstruktur, Bildung, Erwerbsleben, Einkommen und Gesundheitszustand miteinander vergleicht. Auf der Ebene der Verkehrszellen wird der Sozialindex wegen der geringen Datenlage jedoch lediglich auf der Grundlage folgender vier Variablen gebildet: Anteil Personen zwischen 18 und 35 Jahren, Anteil AusländerInnen (nicht aus der EU), Arbeitslosenquote (bezogen auf die 15- bis unter 65-Jährigen) und Anteil der Sozialhilfeempfänger (außerhalb von Einrichtungen). Der Sozialindex auf Ebene der Verkehrszellen zeigt trotz der Reduktion der Variablen eine sehr hohe Korrelation zu dem auf Bezirksebene gebildeten Sozialindex (Senatsverwaltung für Gesundheit, 2004).
↓146 |
Der Schwerpunkt des Monitoring Soziale Stadtentwicklung liegt bei den Entwicklungstendenzen in unterschiedlichen Gebieten Berlins (Kapphan, 2003). Dazu wird eine Clusteranalyse durchgeführt, in die Variablen aus folgenden vier Bereichen einfließen: Mobilität und selektive Wanderungen, Anteil AusländerInnen, Arbeitslosigkeit und Anteil SozialhilfeempfängerInnen. Dabei werden statische Variablen ebenso wie Veränderungen berücksichtigt. Als Ergebnis der Clusteranalyse werden 10 Gebietstypen mit ähnlichen Entwicklungstendenzen ausgewiesen. Die westlichen und östlichen Gebiete, insbesondere in der Innenstadt, gehören unterschiedlichen Typen an, unter anderem, da der Anteil der AusländerInnen sowie deren selektive Wanderung einen wichtigen Faktor der Bewertung darstellt.
Die Altersstruktur und die Nationalität der BewohnerInnen der beiden Gründerzeitgebiete unterscheiden sich deutlich (siehe Tabelle 5.3). Zwar dominieren in beiden Gebieten die 18- bis 44-Jährigen, in Neukölln wohnen aber mehr Kinder/Jungendliche und ältere Personen. In Friedrichshain wohnen dagegen besonders viele 18- bis 26-Jährige. Am deutlichsten unterscheiden sich die BewohnerInnen aufgrund ihrer Nationalität: In Neukölln haben 36 % der EinwohnerInnen des Befragungsgebietes keine deutsche Staatsangehörigkeit, in Friedrichshain nur 9 %. Im Befragungsgebiet Friedrichhain (18 ha) wohnen 4602 Personen, in Neukölln (17 ha) 5591 Personen. Dabei weisen die Blöcke in den Gebieten mit 350 bis über 550 Ew/ha (ISU, 1996) eine für gründerzeitlichen Blockbebauungen typische hohe Einwohnerdichte auf (vgl. ISU, 1996)44.
Tabelle 5.3: Anteil der Altergruppen an den BewohnerInnen der Gründerzeitgebiete
Alter in Jahren |
unter 6 |
6 bis unter 18 |
18 bis unter 45 |
45 bis unter 65 |
65 und älter |
Friedrichshain |
3,7 % |
4,3 % |
76,7 % |
10,7 % |
4,6 % |
Neukölln Nord |
6,3 % |
10,5 % |
51,9 % |
20,9 % |
10,2 % |
↓147 |
In der Bewertung der Sozialstruktur rangieren die Verkehrszellen, in denen die Befragungsgebiete in Friedrichshain (Verkehrszellen Boxhagener Str. und Warschauer Str.) und in Neukölln (Verkehrszelle Reuterplatz) liegen45, auf den hintersten Plätzen (Senatsverwaltung für Gesundheit, 2004). Sehr unterschiedlich fällt dagegen die Bewertung der Gebiete bezüglich ihrer Entwicklungstendenz im Monitoring Soziale Stadt aus: Die Friedrichshainer Verkehrszellen zählen zu den Gebieten mit hohen Wanderungsgewinnen, durchschnittlicher Arbeitslosigkeit und geringer Sozialhilfedichte, wohingegen Neukölln zu den Gebieten mit hohem Wanderungsvolumen, hoher Arbeitslosigkeit und sehr hoher Sozialhilfedichte zählt (Kapphan, 2003). Damit zeigt Neukölln eine für viele Gebiete in der westlichen Innenstadt typische Entwicklung. In Friedrichshain entspricht die Entwicklung der in vielen östlichen Innenstadtgebieten (vgl. Kapphan, 2003). Die Arbeitslosenanteile in beiden Gebieten unterscheiden sich nur geringfügig: In der Neuköllner Verkehrszelle liegt dieser bei 18 %, in den Friedrichshainer bei 14 bzw. 16 %46. In Neukölln wohnt aber ein deutlich höherer Anteil an SozialhilfeempfängerInnen (15 %) als in Friedrichshain (6 bzw. 9 %) (Kapphan, 2003).
Die BewohnerInnen der beiden Großwohnsiedlungen unterscheiden sich vor allem bezüglich ihrer Nationalität: Während Nicht-Deutsche im Gebiet Köllnische Heide 27 % der BewohnerInnen ausmachen, sind es in Lichtenberg nur 8 %. Die Altersverteilung ähnelt sich (siehe Tabelle 5.4). In Lichtenberg ist allerdings der Anteil der 18- bis 27-Jährigen etwas höher als in Köllnische Heide, wo mehr kleine Kinder wohnen. Im Gebiet Köllnische Heide (14 ha) wohnen 3633 Personen, in Lichtenberg (20 ha) 5384 Personen. Die Einwohnerdichte der statistischen Blöcke in Köllnische Heide liegt zwischen 251 und 350 Ew/ha, in Lichtenberg zwischen 151 und 350 Ew/ha (ISU, 1996). Damit liegen die Einwohnerdichten im Bereich der für Hochhaussiedlungen Berlins üblichen Dichte von 150 bis 550 Ew/ha (vgl. ISU, 1996)47. Das Befragungsgebiet Köllnische Heide ist mit 14 ha deutlich kleiner als das in Lichtenberg (20 ha).
Tabelle 5.4: Anteil der Altergruppen an den BewohnerInnen der Großwohnsiedlungen
Alter in Jahren |
unter 6 |
6 - unter 18 |
18- unter 45 |
45- unter 65 |
65 und älter |
Lichtenberg |
5,1 % |
16,2 % |
39,0 % |
26,4 % |
12,1 % |
Köllnische Heide |
8,3 % |
16,8 % |
35,6 % |
26,3 % |
13,0 % |
↓148 |
Die Verkehrszellen, in denen die Großwohnsiedlungen liegen, werden bezüglich ihrer Sozialstruktur als schlecht bewertet. Lichtenberg (Verkehrszelle Magdalenenstraße) liegt in Schicht 6 von 7, Köllnische Heide (Verkehrszelle Dammweg) ebenso wie die Gründerzeitgebiete in Schicht 7 (Senatsverwaltung für Gesundheit, 2004). Bezüglich der Entwicklungstendenz weist das Sozialmonitoring bei der Verkehrszelle Dammweg auf das hohe Wanderungsvolumen sowie die sehr hoher Arbeitslosigkeit und Sozialhilfedichte hin, die Verkehrszelle Magdalenenstraße dagegen gilt als Gebiet mit geringem Wanderungssaldo, durchschnittlicher Arbeitslosigkeit und geringer Sozialhilfedichte. Während das Lichtenberger Gebiet damit eine ähnliche Entwicklungstendenz wie viele andere dichter besiedelte Gebiete im Osten zeigt, entspricht die Entwicklung in Köllnische Heide der Entwicklung innerstädtischer westlicher Gebiete. Liegen die Arbeitslosenanteilen in den beiden Verkehrszellen noch weitgehend auf demselben Niveau (Lichtenberg: 18 %, Köllnische Heide: 25 %), so zeigen sich bei den Anteilen an SozialhilfeempfängerInnen deutliche Unterschiede: Diese machen in der Lichtenberger Verkehrszelle nur 8 % der BewohnerInnen aus, im Gebiet Köllnische Heide dagegen 24 %.
Bei der Bewertung der Ergebnisse zur Sozialstruktur muss berücksichtigt werden, dass die Baustruktur in den beiden Verkehrszellen sich außerhalb der Großwohnsiedlungen sehr unterscheidet. Die Verkehrszelle in Lichtenberg enthält neben der Großwohnsiedlung Gebiete mit Blockbebauung aus der Gründerzeit und den 1920er Jahren und nur vereinzelt weitere Hochhäuser aus den 1970er Jahren. Die Verkehrszelle des Gebiets Köllnische Heide umfasst dagegen eine zweite Großwohnsiedlung aus den 1970er/1980er Jahren mit 2400 Wohneinheiten, daneben befinden sich dort einige Mehrfamilien- und Reihenhäuser aus den 1920er Jahren.
Die Differenz der Sozialstruktur in den beiden untersuchten Gebieten kann aber auch als typisch für den Unterschied zwischen Großwohnsiedlungen in den alten und neuen Bundesändern angesehen werden. Da die ostdeutschen Großwohnsiedlungen zu DDR-Zeiten als bevorzugte Wohnlage galten, verfügen sie im Gegensatz zu den westlichen Großwohnsiedlungen weiterhin über vergleichsweise gemischte Sozialstrukturen (Bergander und Nobbe, 2001; Harth et al., 1998). Inzwischen zeigt sich auch in ostdeutschen Großwohnsiedlungen eine Tendenz in Richtung sozialer Segregation (Bergander und Nobbe, 2001)
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Die BewohnerInnen der beiden Einfamilienhausgebiete zeigen eine ähnliche Altersstruktur (siehe Tabelle 5.5). In beiden Gebieten wohnen eher ältere Personen (ab 45 Jahre) und wenig junge Erwachsene (18- bis 27-Jährige). Im Vergleich zu Rudow liegt der Anteil der 27- bis 44-Jährigen in Altglienicke etwas höher, in Rudow wohnen mehr Personen ab 55 Jahren. Hier liegt ein Seniorenwohnheim im Gebiet48. In beiden Gebieten wohnen im Vergleich zum Berliner Durchschnitt wenig Nicht-Deutsche: in Rudow 10 %, in Altglienicke sogar nur 1 % der BewohnerInnen. In dem Befragungsgebiet in Rudow (46 ha) wohnen 2095 Personen, in Altglienicke (44 ha) 1334 Personen. Die Blockdichte in Altglienicke liegt bei 5-70 Ew/ha, in Rudow für die meisten Blöcke bei 31-70 Ew/ha, in dem Mehrfamilienhausblock bei 151-250 Ew/ha (ISU, 1996)49. Die geringen Dichten (5-70 Ew/ha) sind für Gebiete mit niedriger Bebauung mit Hausgärten am Berliner Stadtrand typisch, wobei allgemein die Tendenz zu einer dünneren Besiedelung dieser Gebiete im Osten besteht (vgl. ISU, 1996).
Tabelle 5.5: Anteil der Altergruppen an den BewohnerInnen der Einfamilienhausgebiete
Alter in Jahren |
unter 6 |
6- unter 18 |
18- unter 45 |
45- unter 65 |
65 und älter |
Altglienicke |
3,4 % |
16,7 % |
39,4 % |
28,7 % |
10,2 % |
Rudow |
4,5 % |
12,7 % |
30,9 % |
35,6 % |
16,2 % |
Die Sozialstruktur der beiden Einfamilienhausgebiete wird deutlich besser bewertet als die der anderen Untersuchungsgebiete: Rudow (Verkehrszelle Alt-Rudow) liegt in Schicht 2 von 7 und damit auf den vorderen Rängen, Altglienicke (Verkehrszelle Altglienicke) wird in Schicht 3 verortet (Senatsverwaltung für Gesundheit, 2004)50. Die Entwicklungstendenzen beider Gebiete werden ebenfalls positiv bewertet: Altglienicke gehört zu den Gebieten mit geringem Wanderungsvolumen, durchschnittlicher Arbeitslosigkeit und geringer Sozialhilfedichte, Rudow zu den Gebieten mit hohen Wanderungsgewinnen, sehr geringer Arbeitslosigkeit und Sozialhilfedichte (Kapphan, 2003). Die Entwicklungstendenz der Altglienicker Verkehrzelle wird einem Gebietstyp zugeordnet, dem vor allem östliche Großwohnsiedlungen angehören (z. B. das Untersuchungsgebiet in Lichtenberg). Die Ursache dafür könnte in der hohen Anzahl an BewohnerInnen in einer Großwohnsiedlung in der Altglienicker Verkehrzelle liegen. Die Rudower Verkehrszelle zeigt dagegen eine Entwicklungstendenz, wie sie viele andere Kleinsiedlungsgebiete am Stadtrand aufweisen. In beiden Gebieten wohnen wenig Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen. Die Anteile Arbeitsloser liegen in der Rudower Verkehrszelle bei 10 %, in der Altglienicker Verkehrszelle bei 12 %. Der Anteil SozialhilfeempfängerInnen beträgt in Rudow lediglich 3 %, in Altglienicke 5 % (Kapphan, 2003).
↓150 |
Das durchschnittliche Alter der erwachsenen BewohnerInnen steigt von der Innenstadt in Richtung Stadtrand (siehe Abbildung 5.6). Auch im Vergleich zur durchschnittlichen Berliner Altersstruktur wohnen in den Innenstadtquartieren viele jüngere BewohnerInnen zwischen 18 und 44 Jahren, während vor allem in Rudow überdurchschnittlich viele ältere Personen wohnen. Besonders viele kleine Kinder (unter sechs Jahren) wohnen in Köllnische Heide, ältere Kinder und Jugendliche vor allem in Lichtenberg, Altglienicke und Neukölln. In Friedrichshain dagegen fehlt die Altersgruppe der 6- bis 18-Jährigen weitgehend.
Abbildung 5.6: Altersverteilung der Berliner Bevölkerung im Vergleich zu den BewohnerInnen der Untersuchungsgebiete | ||
(Eigene Darstellung, Datenquelle: Statistisches Landesamt Berlin, Stand 2003) |
Vergleichsweise hohe Anteile nicht-deutscher BewohnerInnen wohnen in Neukölln und Köllnische Heide, also in den westlichen, innenstadtnahen Gebieten. Dagegen liegen die Anteile der Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit in den drei Ostgebieten durchweg unter dem Berliner Durchschnitt. Die Bevölkerungsdichte nimmt von den Innenstadt- zu den Stadtrandgebieten hin deutlich ab.
↓151 |
Bezogen auf Nationalität und Alter ist die Homogenität der Sozialstruktur bei den BewohnerInnen in Friedrichshain am höchsten. Dies stellt einen Faktor für funktionierende soziale Netzwerke in Nachbarschaften dar (vgl. Kapitel 2.4.5). Allerdings spielen noch weitere Faktoren eine Rolle für die Herausbildung sozialer Netzwerke in Nachbarschaften, so dass von der homogenen Sozialstruktur nicht direakt auf eine hohe soziale Kohäsion geschlossen werden kann.
Bezogen auf ihre Sozialstruktur werden die Gründerzeitquartiere und das Gebiet Köllnische Heide sehr schlecht bewertet, die Lichtenberger Großwohnsiedlung ebenfalls eher schlecht. Die Bewertung der Sozialstruktur der Einfamilienhausgebiete hingegen ist positiv. Die Entwicklungstendenzen der Sozialstruktur werden in Neukölln und Köllnische Heide sehr negativ bewertet, wohingegen deren Ostpendants eine deutlich bessere Bewertung bekommen. Die Einfamilienhausgebiete gehören zu den Gebieten mit positiver Entwicklung, wobei dies für Altglienicke nur mit Einschränkung gilt. Zu berücksichtigen ist bei den Angaben zu der Sozialstruktur der BewohnerInnen jedoch, dass diese sich auf die Verkehrszellen beziehen, von denen die Untersuchungsgebiete nur einen Teil darstellen.
Im Weiteren erfolgt die Darstellung der Lebenslage52 der BefragungsteilnehmerInnen. Einerseits werden diese Daten zur Charakterisierung der BewohnerInnen der Gebiete herangezogen, andererseits dient ein Teil der Ergebnisse dem Vergleich zwischen den BefragungsteilnehmerInnen und den BewohnerInnen und damit der Überprüfung der Repräsentativität der Erhebung.
↓152 |
Die Befragten in den gründerzeitlichen Blockbebauungsgebieten sind relativ jung: In beiden Gebieten liegt der Schwerpunkt auf den Personen zwischen 18 und 44 Jahren. In Friedrichshain sind darunter besonders viele Personen unter 27 Jahren. Ältere Personen wurden in beiden Gründerzeitgebieten kaum befragt. In beiden Großwohnsiedlungen ist das Sample insgesamt altersgemischt, wobei in Lichtenberg der Anteil der Jungen (unter 27 Jahren) und der Älteren (ab 65 Jahren) etwas höher liegt. Die BefragungsteilnehmerInnen in den Einfamilienhausgebieten zeichnen sich dagegen durch einen vergleichsweise hohen Anteil an Personen mittleren bis höheren Alters aus, wobei in Altglienicke die Älteren (ab 65 Jahren) deutlich stärker vertreten sind. Das durchschnittliche Alter der Befragten steigt also insgesamt von der Mitte zum Stadtrand hin an.
Abbildung 5.7: Altersverteilung der Befragten in den Gebieten | ||
(Eigene Darstellung) |
Bei einem Vergleich der Altersstruktur der Befragten mit der erwachsenen Bevölkerung der Gebiete zeigen sich Unterschiede: So wurden insbesondere in den Gründerzeitquartieren und Lichtenberg überdurchschnittlich viele junge Erwachsene befragt, darunter viele Studierende. In den Einfamilienhausgebieten ist diese Gruppe hingegen unterrepräsentiert. Letztere wohnen hier vermutlich häufig nicht in einem eigenen Haushalt, sondern noch in dem der Eltern und waren entsprechend weniger für das Thema Haushaltseinkäufe ansprechbar. Die Älteren ab 65 Jahre sind in der Befragung in fast allen Gebieten unterrepräsentiert.
↓153 |
Das Geschlechterverhältnis der Befragten stellt sich insgesamt mit 43 % Männern und 57 % Frauen recht ausgeglichen dar. Der Frauenanteil liegt damit geringfügig über dem Berliner Durchschnitt von 51 % (Mikrozensus 2002), was durch das Thema Einkauf und den Ort der Befragung in den Wohnungen zu erklären ist. Allerdings unterscheiden sich die Anteile von Männern und Frauen unter den TeilnehmerInnen zwischen den Gebieten: Während in Neukölln etwas mehr Männer als Frauen befragt wurden, liegt der Frauenanteil in Köllnische Heide (74 %) deutlich höher. Da keine Daten zu den Anteilen von Frauen und Männern in den Untersuchungsgebieten vorliegen, kann nicht festgestellt werden, ob diese Anteile repräsentativ für die jeweiligen BewohnerInnen sind.
Der Anteil der unterschiedlichen Haushaltsgrößen an dem gesamten Sample entspricht der Gesamtheit der EinwohnerInnen Berlins, von denen 27 % in Einpersonen-Haushalten, 34 % in Zweipersonen-Haushalten, 18 % in Dreipersonen-Haushalten und die restlichen 21 % in größeren Haushalten leben (Mikrozensus 2002).
Abbildung 5.8: Anteil der Befragten in den Gebieten, der in Haushalten der jeweiligen Größe wohnt | ||
(Eigene Darstellung) |
↓154 |
In den Gebieten Neukölln, Friedrichshain und Lichtenberg wohnen vergleichsweise viele Befragte allein, in Rudow und Altglienicke viele in Zweipersonenhaushalten und in Köllnische Heide in Haushalten mit mehr als zwei Personen (siehe Abbildung 5.8). Die größeren Haushalte mit mindestens vier Personen konzentrieren sich in Altglienicke und Köllnische Heide.
Abbildung 5.9: Anteil der Befragten, der in Haushalten mit Kindern unter 18 Jahren wohnt | ||
(Eigene Darstellung) |
In Köllnische Heide, Rudow und Altglienicke wohnen am häufigsten Kinder in den Haushalten der Befragten, in Friedrichshain und Neukölln dagegen am seltensten (siehe Abbildung 5.9). Auch das Alter der Kinder in den Haushalten unterscheidet sich je nach Gebiet. Während in Friedrichshain die Kinder meist im Vorschulalter sind, dominieren in Rudow, Altglienicke und insbesondere Lichtenberg die Haushalte mit älteren Kindern. Insgesamt leben in 28 % der Haushalte der Befragten Kinder. Da im Berliner Durchschnitt nur in 19 % der Haushalte Kinder unter 18 Jahren wohnen, sind die Haushalte mit Kindern überdurchschnittlich vertreten und zwar in allen Gebieten außer den Gründerzeitgebieten (Mikrozensus 2002). In Neukölln ist der Anteil an Haushalten mit Kindern im Vergleich zu der vergleichsweise großen Anzahl an Kindern im Gebiet gering (vgl. Abbildung 5.6), so dass Familien mit Kindern in der Befragung vermutlich unterrepräsentiert sind.
↓155 |
Der Bildungsstand wurde anhand des höchsten (Hoch-)Schulabschlusses erfasst53. Rund ein Viertel der Befragten haben einen (Fach-)Hochschulabschluss (im Folgenden Hochschulabschluss) und ein gutes Viertel die (Fach-)Hochschulreife (im Folgenden Abitur). Somit verfügen mehr als die Hälfte der Befragten über einen höheren Schulabschluss. Dagegen hat nur rund ein Sechstel der Befragten einen Hauptschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss.
Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Befragten der verschiedenen Untersuchungsgebiete (siehe Abbildung 5.10).
Abbildung 5.10: Höchster (Hoch-)Schulabschluss der Befragten54 | ||
(Eigene Darstellung) |
↓156 |
Während in beiden Gründerzeitgebieten viele Befragte das Abitur als höchsten Schulabschluss haben, wurden in Lichtenberg und Altglienicke besonders viele Personen mit Hochschulabschluss befragt. Vergleichsweise viele Befragte in Köllnische Heide haben dagegen eine Hauptschulabschluss oder keinen Schulabschluss, in Rudow dominieren die Befragten mit Realschulabschluss.
Insgesamt verfügen in Berlin von den Personen ab 25 Jahren 28 % über einen Hauptschulabschluss, 30 % über die Mittlere Reife bzw. Polytechnische Oberschule und 32 % haben Abitur; keinen Schulabschluss haben 4 % (Daten des Statistischen Landesamts Berlin, Stand März 2004). Außerdem haben 20 % der BerlinerInnen ab 25 Jahren einen Hochschulabschluss. Damit sind die Schulabschlüsse der Befragten deutlich höher als im Berliner Durchschnitt, lediglich in Köllnische Heide sind höhere Schulabschlüsse unterdurchschnittlich vertreten.
Der Anteil Erwerbstätiger im Sample weicht mit 48 % nur wenig von dem Berliner Durchschnitt von 42 % Erwerbstätigen ab (Mikrozensus 2002). Weitere 22 % der Befragten befinden sich in Ausbildung, die übrigen 30 % sind weder erwerbstätig noch in Ausbildung. Der Anteil Erwerbstätiger liegt in Rudow und Altglienicke besonders hoch, in Neukölln und Friedrichshain dagegen niedrig (siehe Abbildung 5.11). Allerdings befinden sich in diesen beiden Gebieten viele Befragte in Ausbildung. Nicht erwerbstätig sind viele Befragte in Köllnische Heide und Altglienicke. In Altglienicke handelt es sich dabei vorwiegend um Personen im Rentenalter, in Köllnische Heide dagegen um Personen aller Altersgruppen. Obgleich diese Nichterwerbstätigen nicht zwangsläufig Arbeitslose oder SozialhilfeempfängerInnen sind, stimmt deren hoher Anteil in Köllnische Heide gut mit der Sozialstruktur der dortigen BewohnerInnen überein.
↓157 |
Abbildung 5.11: Anteil der Befragten, die erwerbstätig, in Ausbildung oder nicht erwerbstätig sind | ||
(Eigene Darstellung) |
Das Haushaltsnettoeinkommen wurde anhand einer Skala mit sechs Einkommensgruppen abgefragt. Keine Angaben zu ihren Einkommensverhältnissen machten 11 % der Befragten. Im Folgenden wird zum einen das Haushaltseinkommen als Maß für die Einkommenssituation, zum anderen das Äquivalenzeinkommen, das eher die finanziellen Möglichkeiten des Haushalts unter Berücksichtigung der Personenzahl widerspiegelt, dargestellt.
Die Einkommensstruktur der Befragten stimmt weitgehend mit der Einkommensstruktur Berliner Haushalte insgesamt überein (siehe Tabelle 5.6).
↓158 |
Tabelle 5.6: Einkommensstruktur in Berlin und bei den Befragten
Haushaltsnettoeinkommen |
Alle Berliner Haushalte |
BefragungsteilnehmerInnen |
unter 500 € |
3,0 % |
6 % |
von 500 bis unter 1100 € |
29,4 % |
25 % |
von 1100 bis unter 2000 € |
34,8 % |
28 % |
von 2000 bis unter 3200 € |
21,5 % |
24 % |
von 3200 bis unter 4000 € |
5,5 % |
11 % |
4 000 € und mehr |
5,8 % |
6 % |
In den beiden Gründerzeitquartieren verfügen mit mehr als der Hälfte der Befragten besonders viele Haushalte über weniger als 1100 € (siehe Abbildung 5.12). In den Großwohnsiedlungen ist dagegen die Einkommensklasse von 1100-2000 € überdurchschnittlich häufig vertreten. In Rudow und Altglienicke verfügt ein großer Anteil der Haushalte über höhere Einkommen von mehr als 2000 €, in Altglienicke sogar häufig über 3200 €. Die Haushaltseinkommen nehmen von der Innenstadt zum Stadtrand hin zu.
Abbildung 5.12: Monatliches Haushaltsnettoeinkommen | ||
(Eigene Darstellung) |
↓159 |
Um von den Haushaltseinkommen auf die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte schließen zu können, muss die Haushaltsgröße berücksichtigt werden. Anhand der Abschätzung des Äquivalenzeinkommens wird deshalb ein personenbezogenes Einkommen betrachtet. Das Äquivalenzeinkommen kann aufgrund der Erhebung von Einkommensklassen nicht exakt berechnet, sondern nur anhand der Mediane der Einkommensklassen abgeschätzt werden55. Anwendung finden dabei die Gewichtungsfaktoren des Bundessozialhilfegesetzes. Diese betragen für die erste Person im Haushalt 1, für jede weitere erwachsene Person 0,7, für Kinder unter 7 Jahren 0,5, von 7-14 Jahren 0,65 und von 15 bis 18 Jahren 0,9 (vgl. Isengard, 2002)56.
Tabelle 5.7: Abgeschätzte Äquivalenzeinkommen
Äquivalenzeinkommen |
Neukölln |
Friedrichs-hain |
Köllnische Heide |
Lichten-berg |
Rudow |
Alt-glienicke |
unter 500€ |
22 % |
30 % |
31 % |
14 % |
8 % |
9 % |
Von 500 bis unter 1100€ |
67 % |
43 % |
42 % |
51 % |
51 % |
41 % |
1100€ und mehr |
11 % |
28 % |
28 % |
34 % |
41 % |
50 % |
Bei den abgeschätzten Äquivalenzeinkommen (siehe Tabelle 5.7) gleichen sich die Einkommensverhältnisse zwischen den Gebieten etwas an. Dennoch verfügen in Köllnische Heide und den Gründerzeitgebieten besonders viele Haushalte über geringe personenbezogene Einkommen (unter 500 €), während in den Einfamilienhausgebieten viele Haushalte hohe Äquivalenzeinkommen von über 1100 € aufweisen. Die Einkommen in den Einfamilienhausgebieten liegen also auch bei einer personenbezogenen Betrachtung vergleichsweise hoch, in den Gründerzeitgebieten niedrig. Die Einkommensstruktur zwischen den BewohnerInnen der beiden Großwohnsiedlungen unterscheidet sich, wobei wesentlich mehr Haushalte in Köllnische Heide über geringe personenbezogenen Einkommen verfügen.
↓160 |
Das Thema Umweltschutz und MigrantInnen bisher noch kaum erforscht, wobei erste Ergebnisse zeigen, dass MigrantInnen im Durchschnitt schlechter über das Thema Umweltschutz informiert sind (siehe Kapitel 2.4.1). Einzelne Studien zeigen, dass zwischen Ost- und Westdeutschen Differenzen beim Umweltverhalten bestehen (vgl. Kapitel 2.5). Um beide Aspekte zu erfassen, wurde in der vorliegenden Arbeit das Land, in dem die Befragten aufwuchsen, als Indikator für Unterschiede in der Sozialisation erhoben. Die Erhebung der überwiegend verwendeten Alltagssprache dient als Indikator für den Zugang zu Informationen in deutschen Medien. Die Staatsangehörigkeit wurde nicht erhoben, da sie nur bedingt Informationen zur Sozialisation oder Kultur bietet.
Tabelle 5.8: Ort des Aufwachsens und überwiegend im Alltag verwendete Sprache57
Neukölln |
Friedrichs-hain |
Köllnische Heide |
Lichten-berg |
Rudow |
Alt-glienicke |
|
In der BRD aufgewachsen |
70 % |
59 % |
67 % |
5 % |
98 % |
7 % |
In der DDR aufgewachsen |
20 % |
37 % |
18 % |
95 % |
2 % |
92 % |
Nicht in Deutschland aufgewachsen |
10 % |
4 % |
15 % |
0 % |
0 % |
1 % |
Alltagssprache Deutsch |
95 % |
97 % |
80 % |
100 % |
100 % |
99 % |
Alltagssprache nicht Deutsch |
5 % |
3 % |
21 % |
0 % |
0 % |
1 % |
Die Ergebnisse in Tabelle 5.8 zeigen, dass von den Befragten jeweils rund die Hälfte aus der DDR bzw. BRD kommt, mit 4 % sind dagegen nur wenige Befragte in anderen Ländern aufgewachsen. Noch geringer ist der Anteil der Personen, bei denen Deutsch nicht die überwiegend genutzte Alltagssprache ist. Im Vergleich zu dem Anteil an nicht-deutschen BewohnerInnen in den Untersuchungsgebieten verwundert der geringe Anteil an Befragten in Neukölln, der außerhalb Deutschlands aufwuchs oder eine andere Sprache als Deutsch vorwiegend im Alltag verwendet. Zusammen mit der Feststellung der Interviewerinnen, dass gerade in diesem Gebiet die Teilnahmerate unter MigrantInnen gering war, lässt dies auf eine Unterrepräsentation von MigrantInnen in Neukölln schließen. Viele Befragte in den zwei Westbezirken Neukölln und Köllnische Heide wuchsen in der DDR auf. Während in Friedrichshain die meisten Befragten aus der BRD kommen, sind die Befragten in Lichtenberg und Altglienicke fast alle in der DDR aufgewachsen. Die Homogenität der Befragten in den Einfamilienhausgebieten und Lichtenberg ist also bezüglich der Herkunft besonders groß.
↓161 |
Die Befragten der beiden Gründerzeitgebiete zeigen Ähnlichkeiten bezüglich ihrer Lebenslage. Sie sind meist jung, eher gut gebildet und in Ausbildung oder erwerbstätig. Sie verfügen eher über geringe Einkommen und leben vorwiegend in kleinen Haushalten ohne Kinder. Die meisten sind in der BRD aufgewachsen (auch in Friedrichshain). In Neukölln wurden vergleichsweise viele Personen befragt, die in anderen Ländern aufgewachsen sind.
In den Großwohnsiedlungen unterscheiden sich die Befragten der beiden Gebiete bezüglich ihrer Lebenslage deutlich voneinander. Während die Befragten in Lichtenberg vergleichsweise hohe Schulabschlüsse haben, häufig allein oder zu zweit und selten mit Kindern leben sowie meist erwerbstätig bzw. in Ausbildung sind, verfügen die meisten Befragten in Köllnische Heide über geringe Schulabschlüsse, wohnen oft in großen Haushalten mit Kindern und sind häufiger nicht erwerbstätig. Außerdem sprechen in Köllnische Heide mehr Befragte im Alltag nicht Deutsch und sind außerhalb Deutschlands aufgewachsen. Ähnlichkeiten zeigen die Befragten hingegen bezüglich der Altersverteilung - in beiden Gebieten wurden besonders viele Personen mittleren Alters befragt - und den Haushaltseinkommen, die im unteren bis mittleren Bereich liegen. Die personenbezogenen Einkommen sind in Köllnische Heide aufgrund der größeren Haushalte allerdings niedriger.
In den Einfamilienhausgebieten zeigen die Befragten Gemeinsamkeiten bezüglich der Haushaltsgröße (viele Zwei- und Mehrpersonenhaushalte), dem eher hohen Anteil von Haushalten mit Kindern und der vergleichsweise hohen Haushaltseinkommen. Allerdings haben die Befragten in Rudow häufig Realschulabschlüsse, wohingegen in Altglienicke die Hochschulabschlüsse dominieren. In Rudow befinden sich außerdem weniger Ältere unter den Befragten. Personen, die in anderen Ländern aufwuchsen oder eine andere Alltagssprache als Deutsch sprechen befinden sich in den beiden Einfamilienhausgebieten kaum unter den Befragten.
↓162 |
Ein Vergleich zwischen den BewohnerInnen und den Befragten ist aufgrund der unzureichenden Datenlage zu den BewohnerInnen nur bedingt möglich. Die Differenzen zwischen den Befragten der unterschiedlichen Gebiete hinsichtlich ihrer Lebenslage entsprechen weitgehende denen der BewohnerInnen insgesamt. In allen Gebieten wurden jedoch vergleichsweise wenig ältere Personen befragt. Außerdem liegt der Anteil der Personen mit höherem Schulabschluss im Vergleich zum Berliner Durchschnitt sehr hoch. Auch wenn aufgrund fehlender Daten zu den BewohnerInnen der Gebiete nicht geklärt werden kann, ob diese hohen Bildungsabschlüssen denen der dortigen BewohnerInnen entsprechen, legen diese Ergebnisse die Vermutung nahe, dass Personen mit niedrigeren Schulabschlüssen in der Befragung unterrepräsentiert sind. Speziell in Neukölln ist davon auszugehen, dass MigrantInnen und Familien unterrepräsentiert sind. Damit sind die Befragten nur bedingt für die BewohnerInnen der befragten Gebiete repräsentativ. Dies gilt es bei der Interpretation der Ergebnisse und der Frage nach deren Übertragbarkeit zu berücksichtigen.
Die Befragten der vorliegenden Arbeit wurden den Lebensstiltypen von Spellerberg zugeordnet, die diese für die alten Bundesländer im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung bildete (siehe Kapitel 3.3.1). Die befragten BewohnerInnen gehören zu mehr als 80 % vier der neun Lebensstiltypen von Spellerberg an (siehe Abbildung 5.13). Die weitere Auswertung beschränkt sich auf diese vier Lebensstiltypen.
Abbildung 5.13: Zuordnung der Fälle zu den West-Lebensstiltypen nach Spellerberg (N=324) | ||
(Eigene Darstellung) |
↓163 |
Die vier in der vorliegenden Arbeit dominanten Lebensstiltypen sind diejenigen mit dem höchsten sozialen Status (siehe Abbildung 2.1). Es fehlen in dieser Arbeit dagegen weitgehend die Personen der Lebensstile mit geringem sozialen Status, Personen mit populär, volkstümlichen kulturellen Vorlieben und häuslich orientierte Personen. Ein Grund für die Dominanz dieser vier Lebensstile kann in der räumlichen Konzentration von Lebensstilen liegen (vgl. Kapitel 3.3.2). So sind die Angehörigen bestimmter Spellerbergscher Lebensstile in der ALLBUS-Erhebung 1996 (Schneider und Spellerberg, 1999) besonders häufig in Großstädten wohnhaft (siehe Abbildung 2.2). Dies gilt für die Arbeits- und erlebnisorientierten, vielseitig Aktiven (im Folgenden als Aktive bezeichnet). Die Hochkulturell Interessierten, sozial Engagierten (im Folgenden Engagierte) und die Sachlich-pragmatisch Qualitätsbewußten (im Folgenden Qualitätsbewußte) wohnen jedoch nur durchschnittlich häufig in Großstädten, die Expressiv Vielseitigen (im Folgenden Expressive) sogar eher selten. Dagegen wurden nur wenige Befragte dem Lebensstil der Hedonistischen Freizeitorientierten zugeordnet, dessen Angehörige ebenfalls besonders häufig in Großstädten wohnen. Der Vergleich mit den Lebensstilen, die sich in Großstädten konzentrieren, erklärt also allenfalls zu einem Teil die große Bedeutung von wenigen Lebensstile in der vorliegenden Befragung.
Als weitere Gründe für die Dominanz der vier Lebensstile in der vorliegenden Befragung kommen methodische Probleme als Ursache in Frage, entweder aufgrund der Erhebung (vgl. auch Kapitel 5.5.6) oder der Methode der Zuordnung zu den Spellerbergschen Lebensstilen. Aber auch Veränderungen der Lebensstile in den sieben Jahren zwischen der ALLBUS-Befragung und der Befragung der vorliegenden Arbeit sowie die Einbeziehung von Personen aus Ostberlin in die westdeutsche Typologie können zu einer Verschiebung der Bedeutung der Lebensstiltypen verantwortlich sein.
Tabelle 5.9: Darstellung der vier in dieser Arbeit relevanten Lebensstiltypen auf der Grundlage der Ergebnisse der ALLBUS-Erhebung 1996
Lebensstil |
Charakterisierung des Lebensstils anhand der Lebensstilitems |
Arbeits- und erlebnis orientierte, vielseitig Aktive |
Die Arbeits- und erlebnisorientierten, vielseitig Aktiven halten vor allem die Lebensziele Abwechslung, Führungspositionen übernehmen, politisches Engagement und gutes Aussehen für wichtig. Im Fernsehen sehen sie gerne Dokumentationen zum Zeitgeschehen und spannungsreiche Sendungen. In der Freizeit gehen sie vielfältigen, vorwiegend außerhäuslichen Aktivitäten nach. |
Hochkulturell Interessierte, sozial Engagierte |
Die Hochkulturell Interessierten, sozial Engagierten zeichnen sich durch Lebensziele wie Engagement, Sparsamkeit und Hilfsbereitschaft aus. Fernsehen ist für sie weniger wichtig, wobei Dokumentationen zur Zeitgeschichte auf Interesse stoßen. In der Freizeit sind die Engagierten sehr aktiv, allerdings v. a. innerhalb der Familie. |
Sachlich-pragmatisch Qualitäts bewußte |
Die Sachlich-pragmatisch Qualitätsbewußten nennen vor allem Abwechslung, politische Engagement und Führungspositionen als Lebensziele. Als Freizeitaktivitäten finden bei ihnen die Beschäftigung mit dem Computer und Weiterbildung Interesse, Fernsehen und andere außerhäusliche Aktivitäten interessieren sie dagegen weniger. |
Expressiv Vielseitigen |
Die Expressiv Vielseitigen fallen vor allem dadurch auf, dass sie die meisten Lebensstilitems für überdurchschnittlich wichtig halten. Bei der Freizeitgestaltung stehen familiäre Aktivitäten im Vordergrund, aber auch künstlerische Betätigung, Gartenarbeit, Theater- und Kursbesuche, Musik hören und Freunde treffen. Damit sind die Expressiven in besonderem Maße außerhäuslich aktiv. |
↓164 |
Tabelle 5.9 fasst die Charakterisierung der vier in der vorliegenden Arbeit relevanten Lebensstiltypen anhand der Ergebnisse der ALLBUS-Erhebung 1996 zusammen. Die Differenzen zwischen den Angehörigen der vier Lebensstiltypen bezüglich der Lebenslage (siehe auch Anhang VI) und dem Wohnort wird im Folgenden anhand der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit dargestellt:
Damit stimmt die Lebenslage der Angehörigen der jeweiligen Lebensstile in dieser Befragung im Wesentlichen mit der Lebenslage der zugeordneten Fälle in der ALLBUS-Erhebung 1996 überein (vgl. Spellerberg und Berger-Schmitt, 1998). In der ALLBUS-Erhebung wohnen die Aktiven ebenfalls vorwiegend in Mehrfamilienhäusern, besonders häufig in der Innenstadt größerer Städte, die Engagierten dagegen besonders häufig in Ein- und Zweifamilienhäusern, eher am Stadtrand. Die Expressiven und Qualitätsbewußten sind in beiden Haustypen und sowohl am Stadtrand als auch in der inneren Stadt zu finden. Insgesamt zeigen sich damit bezüglich der Wohnorte und Wohnform der unterschiedlichen Lebensstile keine deutlichen Unterschiede zu den Ergebnissen de ALLBUS-Erhebung, allerdings ist in der vorliegenden Arbeit die Differenz zwischen Innenstadt und Stadtrand deutlicher. Eine deutliche Differenz zwischen den Lebensstilen der BewohnerInnen von innerstädtischen Gebieten mit gründerzeitlicher Blockbebauung und unterschiedlichen Gebietstypen außerhalb der Innenstadt zeigen auch die Ergebnisse einer anderen Untersuchung in Berlin (Gebhardt et al., 2005).
↓165 |
Abbildung 5.14: Bedeutung der vier relevanten Lebensstile in den Gebieten (Anteil Befragte) | ||
(Eigene Darstellung) |
In den beiden Gründerzeitgebieten zeigt sich eine Dominanz der Aktiven, wohingegen die BewohnerInnen der anderen Gebiete gleichmäßiger auf die vier Lebensstile verteilt sind (siehe Abbildung 5.14). In den Einfamilienhausgebieten haben die Engagierten und die Qualitätsbewußten eine besonders große Bedeutung, in Rudow auch die Aktiven und Expressiven. Die Lebensstilzuordnung der Befragten in den Großwohnsiedlungen unterscheidet sich am deutlichsten zwischen den beiden Gebieten eines Typs. Während in Köllnische Heide vor allem die Expressiven und Engagierten höhere Anteile ausmachen, sind es in Lichtenberg die Engagierten und Aktiven. Außerdem stellen in Köllnische Heide die Einfach lebenden, arbeitsorientiert Häuslichen (23 %) und die Traditionell, zurückgezogen Lebenden (10 %) einen hohen Anteil, die jedoch insgesamt mit nur wenigen zugeordneten Fällen von geringer Bedeutung sind. Damit ist die Bandbreite an Lebensstiltypen in den Großwohnsiedlungen besonders hoch.
37 Die Daten zur Einwohnerdichte liegen in dem Digitalen Umweltatlas nur aus dem Jahr 1996 vor, die Daten zur Stadtstruktur wurden dagegen in der Ausgabe 2002 aktualisiert ISU, Informationssystem Stadt und Umwelt (1996): Digitaler Umweltatlas Berlin, Kartenbeschreibung Einwohnerdichte. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas [Zugriff am 13.03.2003] , ISU, Informationssystem Stadt und Umwelt (1996): Digitaler Umweltatlas Berlin: Einwohnerdichte. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas [Zugriff am 13.03.2003] , ISU, Informationssystem Stadt und Umwelt (2002): Digitaler Umweltatlas Berlin: Kartenbeschreibung Stadtstruktur. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas [Zugriff am 13.03.2003] , ISU, Informationssystem Stadt und Umwelt (2002): Digitaler Umweltatlas Berlin: Stadtstruktur. http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/work.htm [Zugriff am 13.03.2003] .
38 Die Sekundärdaten wurden anhand des Berliner Umweltatlas sowie weiterer Materialien der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der einzelnen Bezirksämter sowie des Statistischen Landesamtes Berlin erhoben.
39 Als Hauptzentrum werden Gebiete mit überregionaler Bedeutung, einem Warenangebot des gehobenen und spezialisierten Bedarfs und einem Entwicklungspotenzial von 100.000 m² Verkaufsfläche verstanden Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie (1999): Handelsstandort Berlin: Stadtentwicklungsplan, Zentren und Einzelhandel, REGIOVERLAG, Berlin. .
40 Stadtteilzentren haben Teile eines Bezirks als Einzugsgebiet, bieten Waren des kurz- bis langfristigen Bedarfs, das Entwicklungspotenzial liegt bei 30.000 m² Verkaufsfläche <citation id="_bib76" workType="Book">Ibid. </citation>.
41 Ortsteilzentren sind für den entsprechenden Ortsteil von Bedeutung, das Warenangebot besteht aus Waren des kurz- bis mittelfristigen Bedarfs und das Entwicklungspotenzial liegt bei 20.000 m² Verkaufsfläche <citation id="_bib76" workType="Book">Ibid. </citation>.
42 Luftlinie vom Rand des Befragungsgebiets
43 Teilweise existieren Schulsporthallen oder –plätze, die nicht zusätzlich als Sportstätten erhoben wurden.
44 Wie im Umweltatlas werden hier die Blockdichten angegeben. Die Dichte über das gesamte Befragungsgebiet inklusive Freiflächen beträgt in Friedrichshain 250 Ew/ha und in Neukölln 330 Ew/ha.
45 Die Verkehrszellen, in denen die beiden gründerzeitlich bebauten Gebiete liegen, sind bezüglich ihrer Baustruktur relativ homogen, allerdings liegen in der Verkehrszelle Boxhagener Str. einige stark veränderte Blöcke in Plattenbauweise aus der DDR-Zeit.
46 Arbeitslose je 100 EinwohnerInnen zwischen 18 und 60 Jahren
47 Die Einwohnerdichte über das gesamte Befragungsgebiet (inklusive Freiflächen) ist mit 260 Ew/ha in der Dammwegsiedlung und 270 Ew/ha in Lichtenberg fast gleich hoch.
48 Dessen BewohnerInnen waren von der Befragung, die nur in Privathaushalten stattfand, ausgenommen.
49 Die Einwohnerdichte über das gesamte Gebiet liegt entsprechend in Altglienicke nur bei 30 Ew/ha, in Rudow hingegen bei 45 Ew/ha.
50 Während die Baustruktur in der Rudower Verkehrszelle recht homogen ist, liegt in der Altglienicker Verkehrszelle eine Großwohnsiedlung aus den 1980er Jahren, die zwar bezogen auf die Fläche nur einen geringen Anteil der Verkehrzelle ausmacht, in der aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte jedoch ein bedeutender Anteil der BewohnerInnen wohnt (ca. 1000 Wohneinheiten).
52 Zur Definition des Begriffs Lebenslage siehe Kapitel 2.4.
53 Bildung wird hier entsprechend der Standarddemographie über den höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss erhoben Statistisches Bundesamt (2004): Demographische Standards, Wiesbaden. http://www.gesis.org/Methodenberatung/Untersuchungsplanung/Standarddemografie/dem_standards/demsta2004.pdf [Zugriff am 23.5.2005] . Zusätzlich wird der (Fach-)Hochschulabschluss erhoben, der eigentlich als beruflicher Ausbildungsabschluss gilt.
54 Der Abschluss der polytechnischen Oberschule wird als mittlerer Schulabschluss ( Realschulabschluss) berücksichtigt.
55 Bei der untersten Einkommensklasse wurde ein Einkommen von 400 € und bei der obersten von 5000 € angenommen.
56 Da keine weitere Aufteilung der Gruppe der 7-18 Jährigen in der Befragung stattfand, wird für diese als Gewichtungsfaktor der Mittelwert (0,73) verwendet.
57 Von den in Neukölln Befragten wuchsen zwei Personen in Palästina, eine in England und eine in Österreich auf. Zwei sprechen im Alltag Englisch. Jeweils eine befragte Person in Friedrichshain wuchs in den USA, in Ecuador und in Österreich auf, eine Person verwendet im Alltag Englisch, eine Spanisch. Von den Befragten in Köllnische Heide wuchsen drei in der Türkei auf, jeweils eine Person in Syrien, Sri Lanka und Spanien. Vier Personen sprechen im Alltag überwiegend Türkisch, zwei Arabisch, eine Tamil und eine Spanisch. Eine Befragte in Altglienicke spricht als Alltagssprache Englisch.
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