Alexander Fasse: Im Zeichen des „Tankdrachen“.
Die Kriegführung an der Westfront 1916-1918 im Spannungsverhältnis zwischen Einsatz eines neuartigen Kriegsmittels der Alliierten und deutschen Bemühungen um seine Bekämpfung |
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Dissertationsschrift:
Im Zeichen des „Tankdrachen“.
Die Kriegführung an der Westfront 1916-1918 im Spannungsverhältnis zwischen Einsatz eines neuartigen Kriegsmittels der Alliierten und deutschen Bemühungen um seine Bekämpfung
zur Erlangung des akademischen Grades doctor philosophiae (Dr. phil.)
vorgelegt von Alexander Fasse
Einschreibenummer: 505040
an der Philosophischen Fakultät I der Humboldt-Universität zu Berlin.
Gutachter:
1. Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller
2. Prof. Dr. Gerd Dietrich
Einreichung: 7. März 2007
Disputatio: 21. Juni 2007
Abstract (deutsch):
Gegenstand der vorliegenden Dissertationsschrift ist das zumeist als Revolution of Military Affairs wahrgenommene Auftreten der ersten Panzer. Diese „Tanks“ der Jahre 1916-1918 mit den ihnen innewohnenden Möglichkeiten, das blutige Patt des Stellungskrieges an der Westfront aufzuheben, beeinflußten der Legende nach das Kriegsende 1918 erheblich. Die Alliierten erkannten das Potential der neuen Waffe, ließen sich von frühen Rückschlägen nicht entmutigen und besaßen gegen Ende des Krieges eine gepanzerte Speerspitze ihrer nun modern auf Feuer und Bewegung ausgelegten Offensiven, denen man deutscherseits angeblich nichts entgegenzusetzen hatte. Die deutsche Führung, anscheinend geprägt durch technikfeindliche und geradezu blauäugig agierende Köpfe, verpaßte bis zuletzt ignorant jede Chance, ihrerseits auf diese die Landkriegführung bis heute prägende Waffe zu setzen und selbst Tanks in Massen zu produzieren. Im Sommer 1918 kollabierten die deutschen Linien, als britische, französische und amerikanische Tankgeschwader unaufhaltsam auf sie und ihre technisch und taktisch plötzlich hoffnungslos unterlegenen Verteidiger einstürmten.
Inwieweit diese plausibel erscheinende Darstellung den Realitäten in höchsten Führungskreisen beider Seiten und auf den Gefechtsfeldern entsprach, ist eine grundsätzliche Frage innerhalb der vorliegenden Dissertation. Anhand der operationsgeschichtlichen Untersuchung der namhaftesten Tankeinsätze zwischen dem ersten Auftreten der neuen Waffe im September 1916 und ihrem Siegeslauf im Sommer 1918 wird geklärt, welcher Anteil am alliierten Sieg den frühen Panzern zuzubilligen ist und inwiefern sich die deutsche Führung tatsächlich eines letztlich katastrophalen „Versagens“ schuldig machte.
Eigene Schlagworte:
Militärgeschichte,
Erster Weltkrieg,
Westfront,
Tank
Abstract (English):
The central theme of this thesis is the appearance on the battlefield of the first armoured vehicles, an event generally held to have been a revolution in military affairs. The exploits of these so-called ‘tanks’ of 1916 -1918, which had the inherent capability of breaking the bloody deadlock of trench warfare, contributed greatly during the interwar period to the promotion of a myth, which went roughly as follows:
The Allies had recognised the potential of this new weapon; did not allow themselves to be deflected by early setbacks and so, towards the end of the war, their modern offensives, founded on the joint principles of fire and manoeuvre, possessed an armoured spearhead, against which the Germans had no answer. The German High Command, seemingly technophobic and blundering, ignored right to the bitter end, the chance to throw their weight behind the development and mass production of weapons, which to this day play a key role in land warfare. In the summer of 1918 the German lines simply folded in the face of British, French and American tank squadrons which rolled forward unstoppably to assault a defence which was suddenly and hopelessly tactically and technically inferior.
The fundamental question of this thesis is to what extent this apparently plausible representation of the facts actually corresponds to the reality, both in the High Commands of both sides and on the battlefield. On the basis of historical-operational analysis of the most notable tank actions between the first appearance of the new weapon in September 1916 and its advance to victory during the summer of 1918, the thesis explores how much credit for the Allied victory is due to these early armoured vehicles and to what extent the German High Command itself was actually responsible for this final, catastrophic failure.
Keywords:
Military History,
World War One,
Western Front,
Tank
Inhaltsverzeichnis
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1 Einleitung.
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1.1 Vorbemerkungen.
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1.2 Der Betrachtungsgegenstand.
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1.2.1 Wie „General Tank“ den Ersten Weltkrieg gewann.
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1.2.2 Wieso „General Tank“ den Ersten Weltkrieg nicht gewann.
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1.3 Anmerkungen zur Herangehens- und Arbeitsweise.
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2 „Die Zukunft ist dunkler als je.“ Die Westfront 1914-1916 und die Geburtsstunde des Tank.
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2.1 Der Kriegsverlauf an der Westfront bis August 1916.
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2.2 Technik und Industrie als Urheber und Grundlage des Stellungskrieges.
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2.3 Organisatorische Veränderungen der deutschen Heeresstruktur.
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2.4 Die Entwicklung des Tank.
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3 „Tankdrachen”. Die ersten Tanks in der Sommeschlacht, September-November 1916.
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3.1 Der Plan, die Angreifer und die Tankunterstützung.
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3.2 Die Verteidiger.
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3.3 Flers-Courcelette, 15.September 1916.
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3.4 Weitere Tankeinsätze bis zum Ende der Schlacht.
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3.5 Die Tanks in der Sommeschlacht: Bewertungen und Reaktionen.
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3.5.1 Britische Perspektiven und Reaktionen.
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3.5.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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4 „Ein lohnendes Ziel“. Die Geburtsstunde der deutschen Tankabwehr, 1916/17.
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4.1 Tankabwehrmittel und die Hypothese ihrer Bewährung in der Sommeschlacht.
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4.2 Die Konzeption der Tankabwehr.
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4.3 Ein Exkurs zum deutschen Tankbau.
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5 „They had not had a good day”. Tanks und Tankabwehr in der Osterschlacht bei Arras, April 1917.
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5.1 Der Plan, die Angreifer und die Tankunterstützung.
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5.2 Die Verteidiger.
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5.3 Die Kämpfe am 9. und 10.April 1917.
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5.4 Bullecourt und die Kämpfe am 11.April 1917.
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5.5 Weitere Tankeinsätze bis zum Ende der Schlacht.
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5.6 Tanks und Tankabwehr in der Schlacht von Arras: Bewertungen und Reaktionen.
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5.6.1 Britische Perspektiven und Reaktionen.
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5.6.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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6 „Froide Résolution". Tanks und Tankabwehr in der Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne, April 1917.
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6.1 Der Plan, die Angreifer und die Tankunterstützung.
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6.2 Die Verteidiger.
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6.3 Die Kämpfe am 16.April 1917.
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6.4 Weitere Tankeinsätze bis zum Ende der Schlacht.
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6.5 Tanks und Tankabwehr in der Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne: Bewertungen und Reaktionen.
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6.5.1 Französische Perspektiven und Reaktionen.
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6.5.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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7 „In langer Reihe Tank an Tank“. Die deutsche Tankabwehr am Scheideweg, April-Mai 1917.
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7.1 Das Ende der ersten „Panzerabwehrtruppe“.
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7.2 „Männer gegen Maschinen.“
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8 „Tanks are no good on a battlefield”. Tanks und Tankabwehr im Sommer und Herbst 1917.
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8.1 Tank Corps und Artillerie d’Assaut.
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8.2 Tankabwehr.
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9 „From mud, through blood, to the green fields beyond“. Tanks und Tankabwehr in der Schlacht bei Cambrai, November-Dezember 1917.
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9.1 Der Plan, der Angreifer und die Tankunterstützung.
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9.2 Die Verteidiger.
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9.3 Die Kämpfe am 20.November 1917.
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9.4 Die Fortsetzung der Kämpfe vom 21.-29.November 1917.
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9.5 Der deutsche Gegenangriff und das Ausklingen der Schlacht.
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9.6 Tanks und Tankabwehr in den Kämpfen bei Cambrai: Bewertungen und Reaktionen.
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9.6.1 Britische Perspektiven und Reaktionen.
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9.6.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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10 „Geschwätz, Geschwätz und nochmals Geschwätz“. Tanks und Tankabwehr von der deutschen Frühjahrsoffensive bis zur Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims, März-Juli 1918.
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10.1 Grundlagen und Symptome des militärischen Zusammenbruchs.
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10.2 Erfolge der Alliierten mit Tanks bei Gegenangriffen.
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11
„Die Niederlage des deutschen Heeres“. Tanks und Tankabwehr in der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims, Juli-August 1918.
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11.1 Der Plan, die Angreifer und die Tankunterstützung.
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11.2 Die Verteidiger.
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11.3 Die Kämpfe am 18.Juli 1918.
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11.4 Die weiteren Kämpfe bis zum Abschluß der Schlacht, Anfang August 1918.
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11.5 Tanks und Tankabwehr in der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims: Bewertungen und Reaktionen.
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11.5.1 Alliierte Perspektiven und Reaktionen.
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11.5.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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12 „Die Niederlage des ganzen Volkes“. Tanks und Tankabwehr in der Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre, August 1918.
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12.1 Der Plan, die Angreifer und die Tankunterstützung.
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12.2 Die Verteidiger.
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12.3 Die Kämpfe am 8.August 1918.
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12.4 Die Fortsetzung der Kämpfe im August 1918.
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12.5 Tanks und Tankabwehr in der Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre: Bewertungen und Reaktionen.
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12.5.1 Britische Perspektiven und Reaktionen.
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12.5.2 Deutsche Perspektiven und Reaktionen.
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13 „Und die Tanks nächstes Frühjahr?“ Tanks und Tankabwehr in den letzten Wochen des Krieges.
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13.1 Das Kriegsende im Zeichen der „Tankdrachen“.
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13.2 Konzeption und Organisation der deutschen Tankabwehr bei Kriegsende.
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13.2.1 Die passive Tankabwehr.
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13.2.2 Die aktive Tankabwehr.
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13.2.2.1 Die schwere Artillerie.
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13.2.2.2 Die Feldartillerie, Minenwerfer, Sonder- und Kleingeschütze.
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13.2.2.3 Nahkampfwaffen.
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13.2.2.4 Flieger und Kraftwagen-Geschütze.
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14 Schlußbetrachtungen.
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14.1 Die Evolution der britischen und französischen Tanktruppen und Angriffsweise.
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14.2 Die Veränderung des Kräfteverhältnisses zwischen alliierten Angreifern und deutschen Verteidigern.
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14.3 „Verhalten der Führung“.
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14.4 Fazit.
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15. Verzeichnisse.
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15.5. Abkürzungsverzeichnis.
Bilder
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DiML DTD Version 4.0 | Zertifizierter Dokumentenserver der Humboldt-Universität zu Berlin | HTML-Version erstellt am: 22.04.2008 |