2014, Band 42 - Heft 1

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  • Publication
    Wie Vorwissen das Lernen beeinflusst – Eine Lernprozessstudie zur Wissenskonstruktion des Treibhauseffekt-Konzepts
    Reinfried, Sibylle; Tempelmann, Sebastian
    Im Rahmen einer explorativen video-gestützten Lernprozessstudie wurden die Veränderungen der Präkonzeptionen über den atmosphärischen Treibhauseffekt von 13jährigen Lernenden detailliert untersucht. Das Forschungsdesign bestand aus einer Unterrichtseinheit, die in Vor- und Nachtest-Interviews eingebettet war. Der Unterricht basierte auf einem konstruktivistischen Lernansatz, in welchem die Entwicklung mentaler Modelle und Vorstellungsänderungen (Conceptual Change) eine große Rolle spielen. Als Datengrundlage dienten Transkripte der Videoaufzeichnungen, Schülerzeichnungen mit erklärenden Texten und Interviewtranskripte, die mit qualitativen Methoden untersucht wurden. Die Analyse ergab, dass die Lernwege der Lernenden in hohem Maße von ihrem fachspezifischen Vorwissen abhängen. Die Präkonzeptionen der Lernenden konnten drei Präkonzepttypen zugeordnet werden: Lernende, die kein oder sehr wenig Vorwissen über den Treibhauseffekt haben, konstruieren völlig neue mentale Modelle, die dem durch die Instruktion vermittelten Zielmodell sehr nahe kommen. Lernende, die Vorwissen haben, das mit grundlegenden Ideen des Zielmodells übereinstimmt, erreichen das Zielmodell durch Erweiterung und Umstrukturierung ihrer bestehenden Wissensstrukturen. Lernenden, deren Vorwissen aus subjektivem Weltwissen besteht, dass für sie einen größeren Erklärungswert hat, als die mit dem Unterricht vermittelten Informationen, verändern ihre mentalen Modelle nicht erfolgreich.
  • Publication
    Didaktische Rekonstruktion der Themen Glazialgeomorphologie und Eiszeit(en)
    Felzmann, Dirk
    Entlang des Modells der Didaktischen Rekonstruktion wurden evidenzbasierte Leitlinien für den Unterricht der Themen „Glazialmorphologie“ und „Eiszeit“ entwickelt. Hierfür wurden die wissenschaftlichen Vorstellungen mit Hilfe von Lehrbuchtexten und historischen Quellen analysiert, während die Schülervorstellungen durch Vermittlungsexperimente erhoben wurden. Der wechselseitige Vergleich dieser Vorstellungen ermöglichte die Bestimmung zentraler Lernschwierigkeiten und –chancen. Beim Thema „Glazialmorphologie Norddeutschlands“ sollten die pleistozänen Gletscher als ein Geber strukturiert werden, der dem norddeutschen Untergrund Material gab. Inhaltliche Strukturierungen, die Kraftwirkungen oder die Anpassung an den Untergrund betonen, fördern dagegen die Konstruktion nichtadäquater Vorstellungen. Beim Thema „Eiszeiten“ sollte eine narrative Struktur gewählt werden, die eine biologische Geschichte in einer sich gradualistisch ändernden Umwelt erzählt. Die Schüler neigten zur Konstruktion einer katastrophistischen Geschichte, die Agassiz’ ursprünglicher Version „der Eiszeit“ (1837) ähnelt.