Heft 2019

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  • Publication
    Disruptivität, Transgressivität, Monstrosität
    Merkelbach, Rebecca
    Monster wurden seit jeher als transgressive Wesen erkannt, deren hybride Körper Dinge kombinieren, die normalerweise streng getrennt sind: Gebildet aus menschlichen und tierischen Teilen, aus Natur und Kultur, operieren diese Körper am Schnittpunkt zwischen scheinbar entgegengesetzten Kräften. Doch sind es in den Isländersagas nicht die hybriden Körper, die im Vordergrund stehen, sondern gesellschaftlich transgressive und dadurch disruptive Verhaltensweisen. Dieser Artikel nimmt als seinen Ausgangspunkt Cohens Erklärung, dass Monster ein »third term that problematizes the clash of extremes« sind.1 Davon ausgehend, wird zum einen eine um Monstrosität erweiterte Theorie der Figur des Dritten entwickelt, und dieser Startpunkt zum anderen mit der spezifischen Form von Monstrosität verbunden, die man in den Íslendingasögur findet, und die auf sozialer Aktion und Interaktion basiert. Schlussendlich wird darauf eingegangen, was in den Räumen lauert, die das Monster als third term problematisiert und aufbricht: Fundamentale Ängste, die das Fortbestehen der isländischen Gesellschaft bedrohen, und die ihren Ausdruck in den Monstern der Isländersagas fanden.
  • Publication
    Tertium comparationis
    Schmidt, Andreas
    Der Artikel verfolgt eine Lesung der sog. Færeyinga saga auf der Basis des Konzepts des »Dritten«, das dabei helfen kann, narrative Ambiguität in der Sagaliteratur zu erhellen. In der Færeyinga saga sorgen Elemente des »Dritten« dafür, die in der Forschung bisher fokussierten Binarismen ihrer äußeren Struktur zu durchbrechen. Dichotomisch gegenüber gestellte Figuren weisen in sich Züge »dritter« Figuren wie des Tricksters oder des Mediators auf, figürliche und konzeptionelle Triaden spielen eine wichtige Rolle und die Darstellung der Saga bricht häufig mit narrativen Konventionen. In Folge dessen wird die Saga als Tertium im Kontext der Isländersagas und der isländischen Gesellschaft des 13. Jahrhunderts lesbar.
  • Publication
    Troll und Mensch
    Kruse, Mathias
    Als Typus des ›Dritten‹, für den das Altisländische eine erstaunlich ausdifferenzierte Terminologie bereithält, erscheint die in zahlreichen Erzählungen auftretende Figur des »Halbriesen« (hálfrisi, hálftrǫll) und »Mischlings« (blendingr). Er tritt nicht nur in Ahnenreihen in Erscheinung, sondern prägt – als Helfer ebenso wie als Widersacher – die Handlung manch isländischer Saga, indem er als Randfigur, die zwischen Mensch und Riese steht, in Rollen schlüpft, für die seine besondere Natur ihn prädestiniert. Eine mittlere Position auf einer Skala der Devianz einnehmend, die vom normativ Menschlichen ausgehend bis hin zum »ganzen«‚ »voll ausgebildeten« Troll (aðaltrǫll; fullkomit trǫll) reicht, ist er sowohl Außenstehender als auch Teil beider Gemeinschaften, vermittelt oder entzweit.
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    Editorial
    Eglinger, Hanna
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    Editorial
    Eglinger, Hanna