Ausgabe 1.2011 / Kunst Design Alltag
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Redaktion: Gora Jain
Ausgabedatum: 01.10.2011
Ausgabedatum: 01.10.2011
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Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelDas "Musterbuch" im 21. Jahrhundert. Zur Modezeichnung von Volker FeyerabendJain, Gora; Jain, GoraNeben Fotografie und Film ist die, auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickende Zeichnung eine bis heute zentrale Visualisierungs- und Präsentationsform für Mode. Auf der Basis historischer Entwicklungen setzt sich der Beitrag am Beispiel der Arbeit des Modezeichners und -illustrators Volker Feyerabend mit dem spezifischen Verhältnis von Zeichnung und Mode auseinander. Das "Musterbuch des 21. Jahrhunderts" arbeitet mit erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten durch Grenzauflösung der visuellen Medien Zeichnung und Fotografie einerseits und einer computerbasierten zeichnerischen Gestaltungspraxis andererseits.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelMode, Fotografie und der Augenblick ihres ZusammenspielsHillgärtner, Jule; Jain, GoraMode und Fotografie spielen zusammen: In ihrer Augenblickshaftigkeit verstärkt die eine die andere, und bei genauem Hinsehen werden Gemeinsamkeiten deutlich: Es geht um das kurzfristige Erscheinungsbild und um das Phänomen von Sehen und Gesehen-Werden. Den theoretischen Hintergrund bilden Siegfried Kracauer und Roland Barthes, die das Fotografische im Mode-Bild nachvollzogen haben, ebenso wie Philippe Dubois, der den Fotografischen Akt als wesentlich beschreibt. Diese Ansätze werden verknüpft, um schließlich jenen performativen Aspekt zu betonen, der offensichtlich wird, sobald Personen vor und hinter der Kamera agieren, um gemeinsam ein Bild zu entwerfen und schließlich dauerhaft festzuhalten.Publication 2011-10-01Zeitschriftenartikel"Sybille". Zur Modefotografie in der DDRSchmid, Sabine; Jain, GoraDie Modefotografie in der DDR ist untrennbar verknüpft mit der Zeitschrift Sibylle, in deren Illustration der Bogen von der angewandten hin zur künstlerisch ambitionierten und ästhetisch hochwertigen Fotografie geschlagen wird. Von 1956-94 publiziert, wurde das ausnehmend populäre Magazin zur engagierten Kultur- und Modezeitschrift mit anspruchsvollen Reportagen, welche sich um objektiven Journalismus sowie um eine Nische innerhalb der streng reglementierten Printmedien der DDR bemühte. In Sibylle finden sich keine opulenten Modestrecken, sondern vielmehr Darstellungen von Frauen nahe am Alltag. Die Modelle posierten für Fotografen wie Arno Fischer, Sibylle Bergemann oder Roger Melis nur selten vor Kulissen in Studios, sondern in einer realistischen Umgebung, wodurch sie die Möglichkeit hatten, bis zu einem gewissen Grad ein authentisches Bild von Lebensräumen in der DDR zu zeigen. Die Zeitschrift unterstand der Zensur und jede Ausgabe musste von staatlicher Seite genehmigt werden. So wurden Sujets vorgegeben, welche ein optimistisches Bild der berufstätigen und emanzipierten Frau zu vermitteln versuchten. Dass politische Kontrollorgane vehement Einfluss nahmen, ist an Vorgaben und Zensur ablesbar. Doch trotz dieser Zwänge entstand im Kontext der Zeitschrift Sibylle eine vielschichtige Modefotografie in der DDR, welche auch die sich von staatlichen Institutionen abgrenzende Modeavantgarde der 1980er Jahre widerspiegelte.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelGlobal Design Art - am Beispiel des Fashion Films "First Spring" von Yang FudongScorzin, Pamela C.; Jain, GoraAm Beispiel des im Internet lancierten Fashion Films First Spring des chinesischen Medienkünstlers Yang Fudong für eine spektakuläre Werbekampagne des Modelabels Prada im Frühjahr/ Sommer 2010 wird dargelegt, wie Mode, Pop, Werbung, Sound, Film und Medienkunst derzeit wirkungsvoll konvergieren und dabei innovative transdisziplinäre Hybridformate jenseits klassischer Genres und gestalterischer Disziplinen als Ausdruck für ein gegenseitiges „Trading up“ im Besonderen und einer neuen Global Design Art des digitalen Zeitalters im Allgemeinen bilden. Meta-gestalterisch wird Modedesign im Fashion Film performativ in Szene gesetzt und in effektvolle erzählerische Strukturen eingebettet. Als eine dabei höchst mimetische Erzählung, sensu Werner Wolf, zeichnet sich diese szenografische Präsentationspraxis im Fashion Film dadurch aus, dass ihr Plot in einer dominant nicht-verbalen Art szenisch verdichtet und symbolisch dargestellt, (sub-)narrativ aufgeführt und optisch-visuell vermittelt wird. Fashion Filme bedienen mit ihrer bewegt ‚spektakulären’ Visualisierung nicht zuletzt eine aktuelle Medienlogik, die stark auf Unterhaltungs- wie Neuigkeitswerte, Interessantheit, Eventisierung und Performance-Qualitäten in der globalisierten Medienkultur setzt. Im medialen Kampf um die stete Generierung von Aufmerksamkeit und Distinktionsqualitäten konvergieren in Yang Fudongs First Spring schließlich subtil die (freien) darstellenden Künste mit den (kommerziell) aufführenden, die konträren Kategorien wie das Zeigen und Präsentieren mit dem Erzählen und Aufführen. Eine kommerzielle Warenpräsentation und ihr Ausstellungsdesign sucht die wirkungsvolle Liaison mit dem großen Autorenkino und der zeitgenössischen Medienkunst. Luxus und Hochkunst wiederum vereint in vertrauter Allianz. Kunst wie Mode erobern sich damit gleichzeitig das digitale und globalisierte Terrain des Internet für ihre künstlerisch-gestalterischen Praxen und kommen dabei miteinander neu eng in Berührung.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelKunst und Mode als Simulacrum des schönen Scheins. Die digitalen Bildwelten Olga Tobreluts'Hildebrand-Schat, Viola; Jain, GoraMode, so scheint es, hatte Jahrzehntelang in der sowjetischen Welt keine sonderlichen Stellenwert. Umso bemerkenswerter ist es, dass einige Vertreter der gegenwärtigen russischen Kunst diesen Aspekt zum zentralen Thema ihres Kunstschaffens machen. Dabei geht es jedoch keinem von ihnen um ein Schaulaufen auf dem Modesteg. Vielmehr werden gerade die mit Mode assoziierten Anliegen hinterfragt. So führt beispielsweise Olga Tobreluts die durch Mode vorgegebene Normfestlegung ad absurdum. Sie zeigt, dass Markenzeichen als neue Symbole nur bedingt tragfähig sind, und dass die von der Mode eingeforderte Schönheit leer ist und auch die aus der Kunst verbannte Kategorie des Schönen nicht ersetzen kann. Zu sehr ist die Welt des Schönen ein Konstrukt, das mit Hilfe digitaler Bildzerlegungen erzeugt wird.Publication 2011-10-01Zeitschriftenartikel"Kunst und Mode" in der Russischen Avantgarde. Inszenierungsformen und KunstkonzepteKnorpp, Elina; Jain, GoraDie in Italien entstandenen Ideen der futuristischen Kunst und Literatur verbreiteten sich sehr schnell durch ganz Europa. In Russland, wo Kunst und Literatur nach Änderungen dursteten, fielen diese Ideen auf einen fruchtbaren Boden. Unter dem Einfluss des Futurismus und des französischen Kubismus entstand eine eigenartige russische Kunstrichtung, der Kubofuturismus. Außerdem existierten unterschiedliche Richtungen und Gruppierungen, die heute unter dem Oberbegriff „Avantgarde“ bekannt sind. Ihnen gemeinsam war die Suche nach neuen künstlerischen und literarischen Formen und der Bruch mit der überlieferten Tradition. Dieser Bruch wurde nicht nur in Werken der bildenden Kunst und Literatur propagiert, sondern zeigte sich in der äußeren Erscheinung und der Kleidung der Futuristen, die zu einer Art Statement wurde. Der Artikel beschäftigt sich mit den Inszenierungsformen der Futuristen und den Ideen der Suprematisten im Bereich des Kleidung-Designs, wobei beide Ansätze vom „Brückenschlag“ zwischen künstlerischen Ideen und dem alltäglichen Leben bzw. Kunst und Kleidung/ Mode zeugen.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelMode und Zeit. Unmögliche Gegenwart als PrinzipGeiger, Annette; Jain, GoraVon der Mode wird gesagt, sie sei stets „up to date“, wer ihr folgt, lebe aktuell und zeitgemäß. Der Beitrag will hingegen zeigen, dass es eigentlich unmöglich ist, mit Mode so etwas wie "Gegenwart" zu praktizieren. In den Medientheorien wird zudem oft geklagt, wir hätten im Zeitalter der Beschleunigung die Gegenwart vergessen, sie sei zum „rasenden Stillstand“ (Virilio) verkommen u.ä. Dem wird eine Beobachtung der spezifischen Zeitlichkeiten in der Mode entgegensetzt und gezeigt, wie gerade die Störung des normierten Zeitbegriffs dabei als künstlerische Praxis im Alltag wahrgenommen werden kann.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelAnerkennungspraktiken von Mode und KunstLeutner, Petra; Jain, GoraDer Text zeigt anhand von Anerkennungspraktiken, in welcher Weise die Mode sich als System entwickelt hat, analog zur schon früher erfolgten Ausdifferenzierung des Kunstsystems. In dem Maße, in dem die gesellschaftliche Bedeutung der Mode wächst, bilden sich autonome Anerkennungsinstanzen heraus, da Kleidung sich zunehmend aus der Beschränkung auf den Gebrauchskontext löst und auch zum Kulturgut wird. Die Parallelen und Unterschiede zwischen Kunst und Mode werden im Hinblick auf Anerkennungsstrategien herausgearbeitet. Schließlich wird die These aufgestellt, dass trotz partieller Durchlässigkeit das Kunstsystem und das Modesystem streng voneinander zu unterscheiden sind.Publication 2011-10-01Zeitschriftenartikel"Chanel Mobile Art". Architektur, Kunst und Kuratieren im Dienst einer LuxusmarkeRühse, Viola; Jain, GoraIm Jahr 2008 veranstaltete Chanel eine Wanderausstellung mit Auftragswerken von zeitgenössischen internationalen Künstlern in einem mobilen Pavillon von Zaha Hadid. "Chanel Mobile Art" gastierte in Hongkong, Tokio und New York. Mit dem Projekt wurde der Handtaschenklassiker "2.55" als Stilikone und "It-Bag" lanciert. Darüber hinaus sollte die Herkunft der Marke vermittelt werden. Dies war für die internationale Positionierung von Chanel förderlich, u.a. in neuen Absatzgebieten. Neben Imagepflege und Markenbekanntheit sollte der Verkauf nicht nur von Handtaschen, sondern auch von Modekreationen der Luxusmarke gesteigert werden. Mit dem spektakulären Containerbau einer populären Architektin wurde der "Bilbao-Effekt" für das Modemarketing dienstbar gemacht. Problematisch war bei der Ausstellungsinszenierung nicht nur eine Vereinnahmung von Kunst und Architektur, sondern auch eine extreme physische, psychische und intellektuelle Beeinflussung der Betrachterwahrnehmung für die Zwecke des privaten Veranstalters. Auffällig ist, dass die verstärkte globale Konkurrenz der großen Luxusmarken und die zunehmende Immunität gegenüber klassischer Werbung solche kulturell sehr problematischen Marketing- Stunts wie "Chanel Mobile Art" fördern.Publication 2011-10-01ZeitschriftenartikelEDITORIALJain, Gora; Jain, Gora