2021 Eine Frage der Perspektive. Objekte als Vermittler von Wissenschaft
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Publication 2021BuchEine Frage der PerspektiveSteinheimer, Frank D.; Mudrich, Waltraud; Fetzer, Sarah; Falk, Daniel; Stache, Michael; Weber, Anja; Gräfe, Sophia; Bärnighausen, Julia; Stein, Henrike; Eismann, Beate; Braam, Leonie; Junker, Hannes; Müller, Sara; Lessing, Johanna; Seidl, Ernst; Steinheimer, Frank; Weber, CorneliaMit dem Buchtitel „Eine Frage der Perspektive“ werden mehrere hochaktuelle Themen gleichzeitig angesprochen: Zum einen verhandelt der Band den Erkenntnisgewinn aus einem Objekt durch dessen reine Betrachtung, zum anderen hilft gerade der Perspektivwechsel auf ein Objekt dabei, wissenschaftliche Arbeitshypothesen und Theorien zu formulieren. Der Band illustriert, wie die Sichtweisen von heute berücksichtigt werden, wenn alte Objekte und deren Sammlungskontexte unter neuen ethischen und moralischen Wertevorstellungen untersucht werden. So gesellen sich zu den klassischen Objektthemen in diesem Band auch der Blick der Provenienzforschung, die künstlerische Objektauseinandersetzung, die autoethnographische Objektbeschreibung und die Frage, wie weit der Begriff eines musealen Objekts überhaupt gefasst werden kann und wie entsprechend eine Kategorisierung und Benennung erfolgen sollte. Besonders die hier enthaltenen Objektgeschichten schlagen den großen Bogen von den Forschungsinhalten zu deren Vermittlung. Dieser Band vereint elf Beiträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus den Bereichen Museologie, Archivkunde, Ethnologie, Physik-, Medizin- und Theatergeschichte, Humananatomie, Mathematikdidaktik, Geologie, Paläontologie und aus der Freien Kunst. Sie alle haben die Betrachtung von Sammlungsobjekten aus verschiedenen Perspektiven zum Inhalt. Die Beiträge zeigen deutlich, dass Objekte Wissenschaft hervorragend transportieren können, oft anschaulicher, als es Texte oder Bilder vermögen. Objektbasierter Wissenstransfer fördert eine gegenständliche und damit oft einfacher verständliche Wissenschaft. Diese Klammer vom Objekt über die Forschung zur Reflexion über Forschung ist die Stärke dieses fünften Bandes zum Jungen Forum für Sammlungs- und Objektforschung.Publication 2021Teil eines BuchesEine Frage der PerspektiveSteinheimer, Frank D.Publication 2021Teil eines BuchesMusiktheater mit Kindern als Archivalien?Mudrich, WaltraudIm Archiv für Musiktheater für Kinder und Jugendliche sind sämtliche Gattungen von Musiktheaterstücken zugänglich, die für Kinder und Jugendliche geschrieben wurden. Die Objekte in diesem Archiv stehen den Besucher:innen in Form von Klavierauszügen, Partituren, Audio-CDs und einigen Videoaufnahmen zur Einsicht zur Verfügung. Diese sollen sowohl in der (etwa musikpädagogischen) Forschung als auch in der pädagogischen Praxis genutzt werden. Beratungen für den Umgang mit diesen Objekten sind jedoch sehr von individuellen Standpunkten abhängig, was zu der Frage führt, um welche Art von Objekt es sich beim Musiktheater mit Kindern und Jugendlichen handelt. Der Beitrag diskutiert außerdem das Problem der Archivierung eines Objekts, das Eigenschaften besitzt, die sich nicht archivieren lassen: ästhetische, (musik-)pädagogische, performative und transformierende. Diese Mehrdimensionalität des Objekts Musiktheater mit Kindern und Jugendlichen wird anhand einiger Beispiele untersucht. Das Denkmodell der „Performativen Kette“, das aus den Überlegungen abgeleitet wird, soll den Transformationsprozess des Objekts abbilden und ist ein wesentlicher Bestandteil des Dissertationsprojekts der Autorin.Publication 2021Teil eines BuchesVom individuellen Gedächtnis zur repräsentativen KulturgeschichteFetzer, SarahDer vorliegende Beitrag basiert auf dem Dissertationsvorhaben der Autorin, das sich der Geschichte der Sammlung des Freiherrn Hans von und zu Aufseß (1801–1872) widmet. Aufseß, der 1852 in Nürnberg das Germanische Nationalmuseum gründete, zählte zu den bekanntesten deutschen Sammler:innen des 19. Jahrhunderts und begann bereits in jungen Jahren mit dem Sammeln von unterschiedlichsten Objekten, die in unmittelbarem Bezug zum deutschen Mittelalter standen. Mit seiner Sammelleidenschaft und der damit einhergehenden, romantischen Rückbesinnung in eine imaginierte mittelalterliche Lebenswelt stellte der Freiherr jedoch kein Einzelphänomen dar. Neben der Untersuchung von äußeren Einflüssen ist es für eine Sammlergeschichte unabdingbar, die individuellen Motivationen des Sammlers und die Bedeutungen, die er seinen Objekten zuschreibt, zu betrachten. Auf dieser Grundlage wird im Folgenden umrissen, wie sich Sammlungsmotivation und Objektbedeutungen bei Hans von Aufseß vom Beginn seiner Sammeltätigkeit bis hin zur Museumsgründung verändert und weiterentwickelt haben. Zudem wird erläutert, inwieweit sich dies in der Konzeption seiner Sammlungsobjekte in den privaten Räumlichkeiten des Schlosses Unteraufseß und in den ersten öffentlichen Ausstellungsräumen des Museums – dem Tiergärtnertorturm und Toplerhaus – geäußert hat.Publication 2021Teil eines BuchesDie eozänen Froschlurche der Geiseltal-SammlungFalk, Daniel; Stache, MichaelDie Geiseltal-Sammlung des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellt eine wertvolle geowissenschaftliche Forschungsressource dar und ist seit 2011 als national wertvolles Kulturgut eingetragen. Die Fossilien bieten einen detaillierten Einblick in die eozäne Tier- und Pflanzenwelt vor 42,5 bis 47,5 Millionen Jahren, aber auch auf den geologischen Ablagerungsraum einer küstennahen Sumpflandschaft. In den kohledominierten Sedimenten des Geiseltals (Sachsen-Anhalt) wurde von Mitte der 1920er Jahre bis zum Ende des 20. Jahrhunderts kommerzieller Braunkohlebergbau mit wissenschaftlichen Ausgrabungen kombiniert. Die seit fast 100 Jahren in Halle (Saale) gelagerte Geiseltal-Sammlung verbindet wissenschaftliches Potential aus geowissenschaftlicher, biologischer, chemischer, museologischer und historischer Sicht. Im Rahmen des deutsch-irischen Dissertationsprojektes „Taphonomy of the Eocene Geiseltal Konservat-Lagerstätte, Germany“ werden die fossilen Wirbeltiere untersucht. In dem vorliegenden Beitrag präsentieren wir Forschungsansätze, um die außergewöhnliche Erhaltung der Fossilien besser zu verstehen. Es wurden hierfür exemplarisch 180 Anuren (Froschlurche) auf ihre Ausrichtung im Sediment sowie auf Skelettvollständigkeit und -artikulation untersucht. In weiteren Untersuchungen ist die chemische Analyse der beprobten, potentiellen Weichteilüberreste und der die Froschlurche einbettenden Sedimentschichten vorgesehen. Dieser Artikel gibt einen historischen Überblick zur Geiseltal-Sammlung und stellt die genannten Untersuchungsmethoden, vorläufige Resultate und die damit einhergehenden Vorzüge der Objektbearbeitung vor.Publication 2021Teil eines BuchesBernhard von Cottas historische Sammlung polierter Gesteinstafeln aus der russischen kaiserlichen Steinschleiferei zu Kolyvan’ im AltaiWeber, AnjaSeit über 100 Jahren befindet sich eine vom Freiberger Geologen und Paläontologen Bernhard von Cotta akquirierte Sammlung von 71 Gesteinstafeln aus dem russischen Kolyvan’ im Altai im Bestand der Petrologischen Sammlung der TU Bergakademie Freiberg. Im Jahr 2019 wurden diese Sammlungsobjekte erstmals unter modernen geowissenschaftlichen Gesichtspunkten neu betrachtet. Im Zuge einer Projektarbeit während des Masterstudiums der Autorin wurde die Sammlung nicht nur fotografisch dokumentiert und digitalisiert, sondern auch makroskopisch angesprochen und einer farbmetrischen Analyse unterzogen. Eine moderne petrographische Beurteilung konnte ebenfalls in die Wege geleitet werden, wobei diese noch nicht ausführlich durchgeführt wurde. Im vorliegenden Beitrag werden die Ursprünge der Cotta’schen Gesteinstafelsammlung aus Kolyvan’ und die jüngsten Ergebnisse der Bearbeitung vorgestellt. Das Augenmerk wird auf das große Potential der Sammlung für weitere interdisziplinäre Fragestellungen gerichtet, welches sich im Zuge der ergebnisoffenen Untersuchungen der Objekte eröffnete.Publication 2021Teil eines BuchesBilder der NaturGräfe, Sophia; Bärnighausen, JuliaDie Geschichte des Museums für Naturkunde Berlin hat eine umfangreiche Bildersammlung hervorgebracht. Sie ist heute Teil der Historischen Arbeitsstelle, dem zentralen Archiv des Museums, welches sich im Laufe des 20. Jahrhunderts formierte. Zunächst waren es vor allem Einzelpersonen, die vor dem Hintergrund von biologiegeschichtlichen Fragestellungen historische Materialien zu katalogisieren begannen. Ihr Handeln hat sich in die „Bilder der Natur“ eingeschrieben und eine Reihe von Ordnungssystemen hervorgebracht, deren jeweilige Charakteristik unterschiedliche Zugangsweisen zu den Bilddokumenten bedingt. Sie folgen dem Prinzip von Liste, Kartei und Datenbank. Eine Beschäftigung mit diesen Medien des Sammelns und Adressierens erlaubt eine Zeitreise sowohl in die Geschichte der Historischen Bild- und Schriftgutsammlungen als auch zu den historiographischen Ansätzen ihrer Akteur:innen. Die hier erstmals vorgestellte Arbeitskartei der Historischen Bildsammlungen verbindet als „boundary object“ Blicke und Gewerke und verdeutlicht die naturkundliche Notwendigkeit einer operablen Verweisstruktur zwischen Sammlungsobjekten, Bildern und Papier. Zudem ist sie auch im Sinne eines „historiographischen Objekts“ wirksam. Die durch die Bilderkartei bestimmten Wege des Suchens, Verweisens und Verknüpfens von Informationen gestalten entscheidend die Formen historischen Erzählens mit. Dieser Aufsatz stellt folglich einen Beitrag zur Historiographie wissenschaftlicher Sammlungen dar. Er perspektiviert Sammlungsgeschichte als Geschichte ihrer Ordnungssysteme.Publication 2021Teil eines BuchesDas Physikalische Kabinett KölnsStein, HenrikeBeim Physikalischen Kabinett handelt es sich um eine naturwissenschaftliche Lehrsammlung, die 1702 im Kölner Gymnasium Tricoronatum angelegt worden ist, das zur alten Kölner Universität gehörte. Somit kann es als eine der ältesten Kölner Universitätssammlungen gelten. Das Kabinett steht im Mittelpunkt einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation, welche die Sammlungsgeschichte im 17. und 18. Jahrhundert beleuchtet und das Kabinett in Bezug auf die Lehre, die Sammlung und die Objekte untersucht. Die Lehrinstrumente stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Fachbereichen, haben verschiedene Funktionen und Geschichten und eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf das Physikalische Kabinett. Die Analyse ausgewählter Objekte erfolgt in Fallstudien. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die Sammlung und ihre wechselvolle Geschichte vorgestellt. Im Anschluss wird dargelegt, welchen Stellenwert die Objekte in der Dissertation einnehmen und wie sie methodisch untersucht werden. Das vorzustellende methodische Konzept stammt von Marta C. Lourenço und Samuel Gessner und ist für die gleichzeitige Analyse naturwissenschaftlicher Sammlungen und Objekte entwickelt worden. Ein exploratives Modell ermöglicht zudem eine strukturierte und multiperspektivische Analyse unterschiedlicher Objekte. Warum sich beides in besonderem Maße für die Anwendung auf das Physikalische Kabinett eignet, wird im Beitrag erläutert.Publication 2021Teil eines BuchesRe_ModellierungEismann, BeateDer Promotionsstudiengang Kunst und Design an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar zielt auf die Verbindung von künstlerisch-praktischer mit wissenschaftlicher Graduierung. Dort wird derzeit in einer Dissertation untersucht, inwieweit materielle naturwissenschaftliche Modelle im Verbund mit neuen Vermittlungskonzepten ihre jahrhundertelange Berechtigung in Forschungsprozessen und beim Erkenntnis- und Wissenstransfer zu behaupten vermögen. Es interessiert, welche Rolle Kunst dabei übernehmen kann. Das Promotionsprojekt macht sich die Verflechtung gesellschaftlich relevanter Wissensgenerierung mit der materiellen Konstitution wissenschaftlicher Sammlungen zunutze, indem es in Kooperation mit dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen in Halle (Saale) realisiert wird. Partner:innen aus weiteren Institutionen sind in die Forschung einbezogen. Sie entstammen beispielsweise der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz. Im vorliegenden Beitrag werden Projektgrundlagen, methodische Näherungen an den „Bezugsgegenstand“ und erste künstlerische Ergebnisse vorgestellt, dokumentiert und kommentiert.Publication 2021Teil eines BuchesMaterialisierte WundenBraam, LeonieDie Säge ist ein gewaltsames Werkzeug – sie hinterlässt tiefe Spuren in jeder Oberfläche, auf die sie trifft. Besonders gewaltsam erscheinen die Spuren und Wunden, die die Säge im Körper, auf der Haut hinterlässt. Wie aber kann dieser blutige Eingriff durch die Säge als Vermittler einer wissenschaftlichen Disziplin gelesen werden? Im Fokus des Beitrags steht eine chirurgische Knochensäge aus der medizinhistorischen Sammlung des Museums der Universität Tübingen (MUT). Die Geschichte dieser Säge und die Spuren an ihrer Oberfläche werden dabei als Marker eines immateriellen Wissens über den Körper sowie dessen Wunden und Verwundbarkeit gelesen; ausgehend von diesen Spuren werden Konzepte von Körperpraktiken und Körpergrenzen an und mit dem Objekt formuliert. Im Rahmen des Dissertationsprojekts an der Eberhard Karls Universität Tübingen, aus dem dieser Beitrag hervorgeht, werden diese zentralen Konzepte des historischen Körpers mit weiteren Objektgeschichten medizinhistorischer Operationsinstrumente verbunden.Publication 2021Teil eines BuchKabinett der FormenJunker, HannesDie Anfertigung plastischer Anschauungsmodelle war in den Jahren 1860–1890 unter deutschen Mathematikern weit verbreitet. Noch heute befinden sich an vielen Instituten im In- und Ausland Sammlungen mit Abgüssen und Nachbauten ihrer Entwürfe. In jüngerer Zeit brachten die Wissenschaften den Modellen, vor allem jenen, die nach 1875 im Modellierkabinett der Polytechnischen Hochschule in München entstanden, verstärkt Aufmerksamkeit entgegen. Wenig beachtet blieb dabei jedoch die Verwendung der Objekte in der mathematischen Forschung. Dabei gibt es zahlreiche Anzeichen dafür, dass sich ihr Nutzen nicht in der Lehre erschöpfte. Der vorliegende Beitrag gibt eine Einführung in das Thema, das den Gegenstand einer Dissertation bildet, die derzeit am Institut für Mathematik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entsteht. Er erörtert den Gebrauch von Anschauungsmodellen in der mathematischen Forschung im Zeitraum 1860–1890. Der Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet des Deutschen Reichs, wo die meisten Objekte zu jener Zeit entstanden. Aufgezeigt werden soll insgesamt, wie eng Modellbau und Forschung während jener Jahrzehnte miteinander verbunden waren.Publication 2021Teil eines BuchesEin Vermittler deutscher KolonialgeschichteMüller, SaraBetrachtet wird im vorliegenden Aufsatz ein Dolch, der aus den Beinknochen eines Kasuars hergestellt wurde. Im Juli 1912 erwarb der Ethnologe Adolf Roesicke den Dolch in der Ortschaft Malu am Fluss Sepik in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea. Roesicke war Mitglied der Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition (1912/13). Ziel dieser Expedition war es, die Sepik-Region für das Deutsche Reich zu erforschen und zu erschließen. In dem vorliegenden Beitrag wird die Reise des Kasuar-Dolches von Malu am Sepik bis in die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen nachgezeichnet. Dieses Vorgehen ermöglicht Einblicke in die Praktiken des Sammelns, die Logistik und die Veränderungen der Bedeutung eines ethnographischen Objektes aus der deutschen Kolonialzeit.Publication 2021Teil eines BuchesDie performative Dimension menschlicher PräparateLessing, JohannaDer Umgang mit menschlichen Präparaten in Sammlungen wie in Ausstellungen wird zunehmend diskutiert. Dabei geht es vermehrt auch um Fragen der Gestaltung oder des jeweiligen Auftritts der Präparate. Hier setzt das Dissertationsprojekt der Verfasserin an und fragt nach den Bedingungen, Kontexten und Akteuren im Umgang mit und beim Zeigen von medizinischen Präparaten menschlicher Herkunft in wissenschaftlichen Sammlungen am Anfang und am Ende des 20. Jahrhunderts. Das zentrale Fallbeispiel dieses Artikels ist die beschreibende Annäherung an einen Bestand medizinhistorischer Herzpräparate. Es handelt sich um die sogenannte Volhard-Sammlung im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt, eine Sammlung aus 16 Teilen paraffinierter menschlicher Herzen, die verschiedene Pathologien aufweisen. Anliegen des Aufsatzes ist die Sensibilisierung für die performative Dimension der Objekt- und Sammlungsforschung. Die performative Dimension konstituiert sich im Zusammenspiel von Beschaffenheit, Darstellung und Umgebung der Präparate in einer konkreten Begegnungssituation. Methodologisches Ziel ist die Suche nach Beschreibungsmodi und Darstellungstechniken für wissenschaftliche Objekte, insbesondere für menschliche Präparate in Sammlungen und Ausstellungen, die über die Objektbiographie hinaus eine Berücksichtigung der performativen Dimension ermöglichen.