Menschenrechte als strategisches Moment? Eine ethnografische Spurensuche Empirisches Forschungsprojekt von Studierenden der Europäischen Ethnologie an der Humboldt Universität zu Berlin
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Impressum
Empirisches Forschungsprojekt von Studierenden der Europäischen Ethnologie an der Humboldt Universität zu Berlin
Projektleiterinnen:
Reetta Toivanen und Claudia Mahler
Veranstaltungsdatum:
Oktober 2004 bis Januar 2006 (WS 04/05 bis einschließlich WS 05/06)
Informationen zum institutionellen Hintergrund dieser Forschung und zu weiteren Studienprojekten finden Sie unter: Institut für Europäische Ethnologie .
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Publication 2007-01-01Teil eines Buches"Einfach anders als die anderen"Müller, Stefanie; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaStefanie Müller erfasst in ihrem Text die Biographie von Anna, einer jungen Frau, die von ihrer Zeit vor, während und nach dem Verlassen der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas berichtet. Der Essay ist halbfiktional und entstand aus verschiedenen Interviews mit ehemaligen Zeugen Jehovas. Die Autorin fasst gemeinsame Aussagen der Akteure zusammen und kreiert eine fiktionale Person dessen Leben vor und nach den Zeugen Jehovas geschildert wird. Die Fragestellung ist diskursiv in den Text integriert und untersucht durch welche Leitbilder/Rituale sich die Kontrolle durch die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas auswirkt, und wie der Übergang von der einen in die andere Wertewelt bei ehemaligen Zeugen Jehovas vollzogen wird. Die Autorin bezeichnet ehemalige Zeugen Jehovas als „geistige Migranten“ und stellt die These auf, ehemalige Zeugen Jehovas machten sich mit ihrem Ausstieg auf die Reise in eine Welt, die sie zwar kennen, deren Werte, Rituale und Weltbild sie bisher nicht jedoch geteilt haben. Der Essay ist ein Versuch dieses "Phänomen des Weltenwechsels" (Neitz) in biographischer Form wiederzugeben.Publication 2007-01-01Teil eines BuchesDie Orientierung an Menschenrechtsübergriffen als Störfaktor in einer Feldforschung bei den Zeugen JehovasSchlör, Lena; Faber, Johanna; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaIn ihrem Beitrag berichten Lena Schlör und Johanna Faber von ihrer dreimonatigen Feldforschung bei der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Berlin. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie eine menschenrechtliche Perspektive in einer solchen Forschung aussehen kann. Die Autorinnen vertreten die These, dass eine an Menschenrechtsverletzungen orientierte Perspektive für eine ethnologische Forschung bei den Zeugen Jehovas ungeeignet ist. Verdeutlicht wird dies durch eine nachträgliche Reflexion der eigenen Position der Forscherinnen im Feld, welche durch ein ständiges Aushandeln von Nähe und Distanz geprägt war. Der zweite Teil des Textes soll dem Leser einen Einblick in Lebenswelten der Zeugen Jehovas ermöglichen und versucht, Besonderheiten des Glaubens herauszustellen.Publication 2007-01-01Teil eines BuchesGefährdung und Schutz religiöser MinderheitenSchultz, Robert; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaDer Beitrag von Robert Schultz führt in die empirische Forschung über die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas ein. In einem religionsgeschichtlichen Abriss wird die Entstehung des religiösen Pluralismus in Deutschland nachvollzogen. Anschließend wird auf die Problemsituation religiöser Minderheiten eingegangen und dabei besonderes Augenmerk auf Belange der Zeugen Jehovas gelegt. Der letzte Abschnitt behandelt den menschenrechtlichen und grundgesetzlichen Schutz religiöser Minderheiten und geht auch auf Probleme der Durchsetzbarkeit religiöser Rechte ein.Publication 2007-01-01Teil eines BuchesDie Fliege und der HammerTheilmann, Charlotte; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaDer Beitrag von Charlotte Theilmann basiert auf einer Feldforschung in einer norwegischen Dachorganisation für ökonomisch, sozial und rechtlich schlechter gestellte Gruppen. In Bezug auf ein Recht auf einen zufrieden stellenden Lebensstandard und soziale Sicherheit wird untersucht, in wie weit die Organisation Teile des Internationalen Paktes über soziale Menschenrechte als Argumentationsgrundlage benutzt. Anhand dieses Beispieles wird der zentralen Frage nachgegangen, welches Bild von Menschenrechten in Norwegen besteht und wie diese Rechte in alltäglichen Strategien funktionieren. Es zeigt sich, dass die Menschenrechte in dem genannten Feld nicht zu einem alltäglichen Strategierepertoire gehören. Sie werden noch immer stark in ihrem Ursprungskontext verortet und es besteht weiterhin ein Spalt zwischen den politischen- und bürgerlichen Rechten einerseits und den wirtschaftlichen-, sozialen- und kulturellen Rechten andererseits.Publication 2007-01-01Teil eines Buches"Dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst"Grazia, Olga De; Neumann, Katharina; Tosch, Jana; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaOlga De Grazia, Katharina Neumann und Jana Tosch beschäftigen sich in ihrem Beitrag, der auf einer viermonatigen Feldforschung beruht, mit Hartz IV aus der Perspektive von politisch engagierten Erwerbslosen. Sie interessieren sich dabei vor allem für den Begriff der ‚Würde’, der von den Akteuren oft gebraucht wird, um ihre Kritik an diesem sozialpolitischen Reformpaket auszubuchstabieren. Nach einem ‚Spaziergang’ durch verschiedene Initiativen der Berliner Protestlandschaft fokussieren die Autorinnen im zweiten Teil ihrer Arbeit individuelle Erfahrungen mit Hartz IV-Maßnahmen sowie Vorstellungen von würdevollem Leben und Arbeiten. Sie vertreten die These, dass ‚Würde’ v.a. von ihren Grenzen, von ihrer Antastung her gedacht und in der sozialen Praxis zugleich bestimmt und behauptet wird. Im dritten Teil diskutieren sie, inwiefern der im Feld der Erwerbslosenproteste vorgefundene Rekurs auf Würde mit den Menschenrechten in Verbindung gebracht werden kann.Publication 2007-01-01Teil eines BuchesMenschenrechtsbildung vor OrtSpiess, Elisa; Buncke, Katharina; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaIn dieser Arbeit von Katharina Buncke und Elisa Spiess wird die Menschenrechtsbildung in der Gedenkstätte des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück thematisiert. Im ersten Teil soll dem Bestreben der Gedenkstätte nachgegangen werden, eine Verbindung zu schaffen zwischen den Menschenrechtsverletzungen während des Holocaust und der heutigen Zeit, die die Aktualität und Brisanz der Menschenrechte erfahrbar machen soll. Wegen des zunehmenden Schwindens der ZeitzeugInnen, denen hierbei eine zentrale Rolle zukommt, muss die Gedenkstätte ihr Konzept und ihre Herangehensweise für die Zukunft überdenken und umstellen. Im Fokus des zweiten Teils stehen zwei Workshops zur Menschenrechtsbildung, die im Sommer 2005 im Rahmen von Workcamps vor Ort veranstaltet und durchgeführt wurden. Durch teilnehmende Beobachtung wurde die Bedeutung von Emotionen im diesem Kontext untersucht. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere negative Empfindungen, genauer gesagt Unrecht und Unrechtserfahrungen eine zentrale Stellung einnahmen. Wie laufen Workshops zur Menschenrechtsbildung ab? Welcher Methodik bedient man sich? Wie reagieren die TeilnehmerInnen darauf? Diese und weitere Fragen sollen in dieser Arbeit beantwortet werden. Ebenso viele und wichtige Fragen werden durch sie allerdings auch aufgeworfen: Warum spielt die Unrechtserfahrung solch eine bedeutende Rolle? Gibt es eine Effizienz von Menschenrechtsbildungsworkshops? Wenn ja, wodurch definiert sie sich?Publication 2007-01-01Teil eines Buches"Keine Norm für Niemand"Stoll, Sandra; Kitzing, Berit; Toivanen, Reetta; Mahler, ClaudiaIn ihrem Beitrag befassen sich Sandra Stoll und Berit Kitzing mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Intersexualität aus einer kulturanthropologischen, Akteur_Innen zentrierten Perspektive. Sie haben sich einem gesellschaftlichen Bereich genähert, in dem medizinisches Wissen und juristische Normen in Lebensformen, Identitäten und Körper lenkend eingreifen, sich gegenseitig legitimieren und das ‚Andere’ pathologisieren bzw. ausschließen. Hierzu haben sie Interviews mit internationalen Künstler_Innen des Ausstellungs- und Archivprojekts 1-0-1 [one’o one] intersex – Das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung (NGBK Berlin-Kreuzberg 17.06. – 31.07.2005) geführt. Nach einer theoretischen Einführung in das Zwei-Geschlechter-System analysieren sie genauer die Kunstprojekte von Ins A Kromminga, Del LaGrace Volcano und Terre Thaemlitz. Im Fokus stehen deren Strategien der Sichtbarmachung von selbstverständlich erscheinenden Normen im Hinblick auf das Postulat der Ausstellung, "dass Eingriffe in die Menschenrechte von Intersexuellen kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem sind, das alle angeht."Publication 2007-01-01Teil eines BuchesEinleitungToivanen, Reetta; Mahler, Claudia; Toivanen, Reetta; Mahler, Claudia