Ausgabe 1.2001 / Gegenwart
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Ausgabedatum: 22.10.2001
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Publication 2001-10-22ZeitschriftenartikelEin Interview von Johannes Wendland.Brener, Alexander; Schurz, BarbaraMan nennt sie "Kunstterroristen" oder "Bonnie & Clyde der Kunstszene". Wo immer sie auftreten und ihre Aktionen platzieren, polarisieren Alexander Brener und Barbara Schurz. Wobei die Gruppe ihrer Verteidiger fast verschwindend wirkt gegenüber der ihrer Gegner spätestens seitdem Brener 1997 im Amsterdamer Stedelijk-Museum ein Dollarzeichen auf ein Malewitsch-Gemälde gesprüht hat und danach fünf Monate im Gefängnis saß. Brener und Schulz sehen ihre Kritik am Kunstbetrieb als Teil der sich ausweitenden Globalisierungskritik, die spätestens seit den Demonstrationen von Göteborg und Genua auf der Agenda ganz oben steht. Johannes Wendland hat während der Ausstellung "Grenzcamp zwischen Tschechien und Tschetschenien" in der Berliner Galerie Paula Böttcher mit dem österreichisch-russischen Duo gesprochen.Publication 2001-10-22ZeitschriftenartikelDas Kind und das SpielzeugBrener, Alexander; Schurz, BarbaraDer Wiener Schriftsteller Gerhard Sedlacek ging bereits eine viertel Stunde neben dem Büro seinen Verlegers Anton Treppe auf und ab. Sie sollten endlich das Erscheinungsdatum von Sedlaceks zweitem Buch "Das Züricher Karussell" vereinbaren. Doch das verzögerte sich von Monat zu Monat und nervte Sedlacek gewaltig. Ihm schien, dass Treppe weder seine Zeit noch seine Arbeit schätzte. Sedlacek blickte auf den grauen dreckigen Asphalt unter seinen Füßen und spuckte. Er war kein weltberühmter Schriftsteller, wie Handke beispielsweise. Wozu schreibt er? Sedlacek dachte, dass das eine dumme Journalistenfrage ist, auf die es, im Prinzip, keine Antwort gibt. Weiter vertiefte er sich in diese Sache nicht. Es dachte überhaupt nicht gerne...Publication 2001-10-22Zeitschriftenartikel«Larger then life» - Schweizer Performance in KrakauNolte, MichaelaChristoph Büchels Idee, den Kunst-Raum zum Kühl-Raum umzugestalten, hätte das Budget gesprengt; alternativ den Bunkier Sztuki als Wärmestube für Obdachlose zu öffnen, sprengte wiederum den Wagemut der Verantwortlichen der Krakauer Kunsthalle. Denn zwischen dem Wirken polnischer Künstler und Kunstvermittler einerseits und der gesellschaftlichen Akzeptanz zeitgenössischer, kritischer Kunst klaffen Welten. Auch Jaroslaw Suchan, Direktor des Bunkier Sztuki (Kunst-Bunker), wird von den Konservativen eher misstrauisch beäugt. Das zeitgenössische Museum zieht vor allem das junge Publikum der traditionsreichen Universitätsstadt an, dieses dafür umso zahlreicher. Mit einem internationalen Programm, begleitenden Diskussionen und Symposien suchen Suchan und sein Kurator Adam Budak neue Bildwelten und Medien zu vermitteln, um nicht zuletzt auch die innovative polnische Kunst zu stärken. Einen hierfür grundlegenden und regen Kulturaustausch praktiziert Pro Helvetia weltweit. Doch in Polen unterstützte Pro Helvetia - entgegen der üblichen Statuten - zunächst polnische Kunst. Im Gegenzug fokussiert die Krakauer Kunsthalle nun zum ersten Mal die vitale Performance-Szene aus der Schweiz. Unter dem Titel «Larger than Life» zeigen fünfzehn Künstler die aktuelle Weiterentwicklungen der ephemeren Kunstform.Publication 2001-10-22ZeitschriftenartikelBerlin Biennale 2 - A biennale or a brandLapp, AxelThe hype generated for the "2. Berlin Biennale" has been enormous; especially as there was some uncertainty as to whether it would happen at all, having been once postponed for financial reasons (which makes this in fact a triennale) and then prepared in a rush and in secret. It is another attempt to place Berlin on the contemporary art map, if not permanently then at least every two years or so.Publication 2001-10-22ZeitschriftenartikelNomads&ResidentsGeyer, AndreaDie Nutzer urbaner Ballungsräume sind konstant in Bewegung: Durchreisende, kurzzeitig Ansässige, Bewohner. Neuankommende werden in diese Bewegung integriert und knüpfen durch individuelle Navigation innerhalb der Stadt Verbindungen zu existierenden Strukturen. Die Stadt als Raum bietet ein Potential für dynamische Beziehungen und aktives Engagement zwischen Individuen. Fremde werden zu Bekannten, Ideen werden in die Praxis umgesetzt, Modelle werden zu konkreten Aktionen. Die 1999 in New York City gegründete Arbeitsgruppe Nomads&Residents hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dieser Stadt eine interaktive Navigationsoberfläche für Neuangekommene, Besucher und Ansässige in Form von öffentlichen Veranstaltungen zu schaffen. Die Künstlerin Andrea Geyer beschreibt die Struktur und Wirkungsweise des Projekts Nomads&Residents in New York und stellt Notizen zum Fragebogen für das Interview-Projekt "Cambio de Lugar Change of Place" von Sharon Hayes und Andrea Geyer vor.