Heft 2016
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Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelDie rassistische Utopie der BiopolitikBruns, JulianBiopolitik gehört zu den Säulen rechtsextremer Ideologie. Die Familie wird darin als Kern des »Volkes« betrachtet und damit auch als Kern der Nation, welche das oberste Prinzip dieser Ideologie darstellt. Biopolitik ist das Mittel, um die Reproduktion der Familie zu schützen, welche in dieser Weltanschauung stets bedroht ist. Dieser Artikel betrachtet historische Beispiele von Biopolitik anhand des NS-Regimes in Deutschland samt des skandinavischen zeitgeschichtlichen Kontextes, um damit die Parallelen in dem schwedischen Roman De släckta metropolerna (Dt.: »Die erloschenen Metropolen«, 1937) des ehemaligen Diplomaten Rütger Essén aufzuzeigen. In diesem wird eine »rassisch reine« und in materieller sowie intellektueller Hinsicht überlegene Gruppe mit einer Gruppe Außenseiter und Vagabunden im postapokalyptischen Stockholm konfrontiert. Rassistische und eugenische Auffassungen bestimmen die Entscheidungen und Handlungen einiger der Hauptcharaktere. Dieser Artikel soll am Beispiel des vorliegenden Romans zeigen, wie Biopolitik literarische Gestalt annehmen kann und wie sie eine entscheidende Rolle im Plot des Romans einnimmt.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelDas Verschwinden des TodesHess, ChristopherAusgehend von der These des Philosophen Giorgio Agamben, dass die Biomacht eine für die moderne Gesellschaft signifikante Herrschaftsstruktur bildet, die sich als strukturelles Moment nicht nur in Diktaturen des 20. Jahrhunderts, sondern ebenfalls in heutigen Demokratien offenbart, geht der vorliegende Text anhand der Beispiele der Menschenversuche der NS-Diktatur und der heutigen Flüchtlingskrise diskursiven Linien nach, in denen sich die »Sorge um das Leben« in Thanatopolitik verwandelt. Hierbei werden eine Aktion des »Zentrum für politische Schönheit« und Jens Bjørneboes Roman Før hanen galer in biopolitischer Perspektive in Hinblick auf das »Verschwinden des Todes« gelesen.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelDie Auslöschung des SubjektsLinke, DörteDer Beitrag untersucht anhand von zwei skandinavischen Romanen, LoveStar von Andri Snær Magnason und Die Entbehrlichen von Ninni Holmqvist, wie Biomacht innerhalb einer Gesellschaft wirksam werden kann. Beide entwerfen fiktive Gesellschaften, die auf »biopolitischen« Konzepten beruhen. Zunächst wird die Funktionsweise der jeweiligen Gesellschaft aufgezeigt. Sodann wird erörtert, wie biopolitische Konzepte Vorstellungen des Menschen als autonomem Subjekt untergraben und damit das Menschenbild verändern. Als zentral erweisen sich eine Naturalisierung des Menschen und die Umkodierung ehemals geistig-philosophisch bestimmter Dimensionen seiner Existenz. Dies wird anhand der Themenkomplexe Tod, Liebe und Selbstreflexion aufgezeigt. Den theoretischen Hintergrund bilden Überlegungen zu Biomacht und Biopolitik von Foucault, Deleuze und Agamben.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelBiopolitik im 20. JahrhundertFechner-Smarsly, ThomasDer erste Teil des Beitrags skizziert Foucaults Begriff der Biopolitik sowie dessen spezifische Weiterentwicklung bei Deleuze, Negri/Hardt und Agamben. Der zweite Teil behandelt die Entwicklung der schwedischen Architektur der 1930er Jahre (funkis-Bewegung, Kurzform für Funktionalismus) und den Einfluss des Social Engineering als skandinavische Ausprägung der Biopolitik und versucht dies am literarischen Beispiel einer Erzählung Karin Boyes sowie der der Villa Villekulla in Astrid Lindgrens Kinderbuch Pippi Langstrumpf zu illustrieren.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelBiopolitik in skandinavischer LiteraturFelcht, FrederikeDer Beitrag führt in die Geschichte des Begriffs "Biopolitik" ein und erläutert Grundzüge des Konzepts mit einem Fokus auf der 'Regierung des Lebens'. Eine exemplarische Lektüre von August Strindbergs I havsbandet ("Am offenen Meer", 1890) verdeutlicht Potentiale einer biopolitischen Perspektive auf literarische Texte. Strindbergs Roman verhandelt in hohem Maße Möglichkeiten und Grenzen einer Regierung des Lebens, die sowohl am Individuum als auch an Kollektiven ansetzt. Dabei kommt dem Sex eine wichtige Rolle zu.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelVorwort zum Themenschwerpunkt "Biopolitik"Fechner-Smarsly, Thomas; Felcht, FrederikePublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelVielstimmige Abgesänge?Wischmann, AntjeAnknüpfend an linguistische Untersuchungen zur Mehrsprachigkeit wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, wie die sogenannte Südschleswiger Literatur als ein Spannungsfeld sprachlicher Varietäten begreifbar ist. Mit einer Analyse der sprachideologischen Entfaltung eines Revuetextes (2016) und eines Gedichts (1977/2011) wird gezeigt, dass territoriale oder identitätspolitische Aspekte die komplexen Konstellationen der Varietäten häufig zu Unrecht dominieren. In diesem Beitrag wird dafür plädiert, stattdessen den Adressatenbezug mehrsprachiger Literatur und die Prozesse der sozialen Positionierung zu untersuchen. Damit einhergehend wird eine neuartige Funktion dieser Minderheitenliteratur festgestellt: die gedächtnispolitische Symbolik einer generationsspezifischen Erinnerungsliteratur.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24Zeitschriftenartikel"Von unberechenbarem Wesen"? Der literarische Trickster in den IsländersagasSauckel, AnitaDie Isländersagas berichten aus der Perspektive der Sturlungenzeit über eine Periode, in der der isländische Freistaat noch intakt war. Allerdings werden in den Texten Figuren präsentiert, die nicht nur eine auffallende Nonkonformität mit der in den Sagas geschilderten Gesellschaft aufweisen, sondern sogar eine ernsthafte Bedrohung für deren Gleichgewicht darstellen. Der Aufsatz unternimmt den Versuch einer Neuinterpretation solcher Figuren auf Basis des Konzepts zur »Figur des Dritten«. Besondere Berücksichtigung kommt einer spezifischen Figur des Dritten, dem sogenannten Trickster, zu. Exemplarisch wird in diesem Aufsatz der Protagonist des Hreiðars þáttr heimska (»Die Geschichte vom tumben Hreiðar«) als Trickster gelesen.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelThe Concept of the »Nordic Race« inGerman and Nordic Racial-Theoretical Research in the 1920sWessel, MerleDer Begriff der »Nordischen Rasse« ist besonders bekannt durch seine Verwendung in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Konzept der »Nordischen Rasse« weist aber eine weitaus längere Geschichte auf. Dieses Essay diskutiert die Konzeptualisierung von »Nordisch« im Kontext der rassentheoretischen Forschung in Deutschland und den Nordischen Ländern in den 1920er Jahren. Es wird argumentiert, dass, obwohl die Forschung auf einer gemeinsamen Basis fußt, das »Nordische« das trennende Element war. Die Idee des »Nordischen« diente als Identitätsstifter innerhalb der unterschiedlichen nationalen und politischen Entwicklungen in den Nordischen Ländern und Deutschland in den 1920er und frühen 1930er Jahren.Publication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24ZeitschriftenartikelPublication 2016-03-24Zeitschriftenartikel