Ausgabe 1.2007 / Kunst MedienOffenes Hefthttp://edoc.hu-berlin.de/18452/5602024-03-29T13:33:47Z2024-03-29T13:33:47ZKinogeschichteUlrich, Antoniahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80742020-03-07T04:11:35Z2007-01-04T00:00:00ZKinogeschichte
Ulrich, Antonia
http://dx.doi.org/10.18452/7422
Volker Eichelmanns Video Kurlichtspiele (Reminiszenz, 12. Dezember 1953) verknüpft zentrale Stationen der Film-, Videokunst- und Mediengeschichte im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit individueller und kollektiver Geschichte beziehungsweise Erinnerung. Die Arbeit visualisiert und vertont Elemente des Zusammenspiels von Kinohistorie und persönlichem Gedächtnis. Erinnerungs- und Medienschichten werden miteinander überblendet und zusammen geschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Gegensatz von Immersion und Distanz zum Filmgeschehen. Eine reflektierende Haltung zur filmischen Narration wird in Kurlichtspiele durch die Integration und Ausstellung materieller Produktions- und Aufführungsbedingungen des Videos und anderer fotografischer und filmischer Techniken nahe gelegt.
2007-01-04T00:00:00ZMedialität und AnimalitätUlrich, JessicaUllrich, Antoniahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80732020-03-07T04:11:35Z2007-01-04T00:00:00ZMedialität und Animalität
Ulrich, Jessica; Ullrich, Antonia
http://dx.doi.org/10.18452/7421
Tiere und Medien beziehungsweise der Begriff des Medi-ums sind in vielfachen Weisen aufeinander bezogen. So sind Tiere in der Kunst- und Kulturgeschichte oft Bedeu-tungsvehikel. Sie haben daher in Bezug auf diese Bedeu-tungen Vermittlerfunktionen. Zudem sind Tiere in medizini-schen oder militärischen Experimenten Versuchsobjekte, in Fabeln werden sie als vermenschlichte Lehrmeister dargestellt und als Haustiere nehmen sie die Rolle von Kommunikationspartnern ein. In unterschiedlichen Religio-nen sind sie als Opfer, Totem oder Personifizierungen von Göttern dem übersinnlichen Bereich zugeordnet. An der Fleischtheke hingegen bilden sie einen Teil der profanen Warenwelt. Wenn Tieren von Philosophen wie Descartes jedes Gefühl abgesprochen wird, werden sie noch im Todeskampf zu bloßen Trägern physikalischer Vorgänge. In Gestalt der Lila Kuh fungieren sie als Werbeträger, während die transgene Maus in der Biotechnologie zur genormten Größe wird. Informationsträger sind Tierkörper außerdem für die Ingenieure der Bionik oder für Compu-terexperten, die sich mit einem Trojanischen Pferd kon-frontiert sehen. Die Zusammenhänge zwischen dem Konzept des Tiers beziehungsweise realen Tieren einerseits und dem Kon-zept des Mediums beziehungsweise Medien andererseits werden in den folgenden Beiträgen mit unterschiedlichem historischem sowie gattungsspezifischem Fokus erörtert.
2007-01-04T00:00:00ZGedankenvolle BlickeAltmann, Janhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80722020-03-07T04:11:35Z2007-01-03T00:00:00ZGedankenvolle Blicke
Altmann, Jan
http://dx.doi.org/10.18452/7420
Obwohl in der Regel direkt nach der Natur gezeichnet und detailgenau, finden sich in der naturgeschichtlichen Illustration der Aufklärung immer wieder Anthropomorphismen: gedankenvolle Augen mit menschlichem Ausdruck, Tiere, die sich verhalten wie Menschen, erotisierte Pflanzen und Mollusken, trautes Ehe und Familienleben in Flora und Fauna. Dieser Beitrag unternimmt es, solche visuellen Vermenschlichungen der Natur zu frei zu legen und den sich dabei zeigenden Bedeutungsspuren nachzugehen. Herangezogen werden dazu zwei sehr unterschiedliche Werkgruppen, die eine aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und zugleich Prototyp der zoologischen Bildtafel des Ancien Régime, die andere aus der Zeit des Endes der Naturgeschichte und entstanden im Rahmen einer der großen Entdeckungsreisen in den Pazifik. Die 1666 gegründete Académie royale des sciences veröffentlichte ihre botanischen und zoologischen Untersuchungen, die einem elaborierten Forschungsprogramm folgten, in höchst aufwendigen und repräsentativen Publikationen. Diese sind trotz des Anti Anthropomorphismus und zugleich auf Grund des Anthropozentrismus der Aufklärung durchsetzt von physiognomischer Imagination und anthropomorphischer Wahrnehmung. Zwar in anderer Konstellation, doch ebenso signifikant findet sich beides auch in den Bildern der französischen Voyage de découvertes nach Australien unter Nicolas Baudin in den Jahren 1800 bis 1804. Hier zeigt sich die Vermenschlichung unter anderem in publikumswirksamen, über den wissenschaftlichen Zweck hinausgehenden Schockeffekten. Abschließend soll die Aktualität des Anthropomorphismus beim zusammen Treffen von Kunst und Wissenschaft an Hand einiger Bemerkungen zur BioArt in den Blick gerückt werden.
2007-01-03T00:00:00Z