Ausgabe 2014.2 / OstblickGemeine Artefakte. Zur gemeinschaftsbildenden Funktion von Kunstwerken in den vormodernen Kulturräumen Ostmitteleuropashttp://edoc.hu-berlin.de/18452/5782024-03-29T00:54:25Z2024-03-29T00:54:25ZGemeine Artefakte. Zur gemeinschaftsbildenden Funktion von Kunstwerken in den vormodernenKulturräumen Ostmitteleuropas: Vorwort und InhaltBushart, MagdalenaHaug, HenrikeLipinska, Aleksandrahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/186492020-03-07T04:54:06Z2014-07-07T00:00:00ZGemeine Artefakte. Zur gemeinschaftsbildenden Funktion von Kunstwerken in den vormodernenKulturräumen Ostmitteleuropas: Vorwort und Inhalt
Bushart, Magdalena; Haug, Henrike; Lipinska, Aleksandra
http://dx.doi.org/10.18452/17986
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
2014-07-07T00:00:00ZLiturgische Geräte im Königlich PreußenWoźniak, Michał F.http://edoc.hu-berlin.de/18452/82122020-03-07T04:11:59Z2014-07-07T00:00:00ZLiturgische Geräte im Königlich Preußen
Woźniak, Michał F.
http://dx.doi.org/10.18452/7560
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Der Aufsatz beschäftigt sich mit liturgischen Gefäßen im Königreich Preußen (dem späteren Westpreußen), einem konfessionell gespaltenen Land mit überwiegend katholischen und evangelisch-lutherischen Gemeinden. Für die Katholiken lieferten italienische Modelle die Vorbilder für Kelche und Altarkreuze- und -leuchter, die, more romano ausgeführt, als Zeichen der Übernahme der tridentinischen Reformen galten. Monstranzen und Reliquiare wurden dagegen in nachgotischem Stil verwirklicht, um das Festhalten am alten Glauben und die kirchliche Kontinuität hervorzuheben. Die Lutheraner hingegen betonten – in polemischer Abgrenzung zu Katholiken und Calvinisten – die Funktion der Altargeräte. An einigen Punkten lassen sich deshalb vergleichbare Tendenzen ausmachen: die Katholiken verzichteten auf Prachtentfaltung, während die Protestanten auch einen gewissen Reichtum im Dekor zuließen. Gleichwohl standen in beiden Fällen Stil und Dekoration der liturgischen Gefäße für bestimmte Glaubensinhalte und –identifikationsmöglichkeiten.
2014-07-07T00:00:00ZDie himmlische Heimat niederländischer MigrantenReitz, Evelynhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82112020-03-07T04:11:59Z2014-07-07T00:00:00ZDie himmlische Heimat niederländischer Migranten
Reitz, Evelyn
http://dx.doi.org/10.18452/7559
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Der Beitrag nimmt die Vergemeinschaftung niederländischer Migranten in Prag um 1600 in den Blick. Er wählt dafür eine neue, ungewohnte Perspektive, die nicht bei der Stilepoche des höfischen, europäischen Manierismus, sondern bei kollektiven Aspekten im Werdegang der Künstler ansetzt. Anstelle einer Kunst um der Kunst willen treten daher Aspekte des Konfessionenstreits und der Migration in den Vordergrund, die für eine Kerngruppe von Niederländern bestimmend waren. Damit verschieben sich die zeitlichen Zäsuren über die Regierungszeit des Habsburger Kaisers Rudolf II. und seinen Aufenthalt in Prag hinaus auf die gesamte Dauer des so genannten Achtzigjährigen Krieges. Als soziales Bezugsmoment der Künstler wird neben dem Hof vor allem das religiöse Umfeld, wie es sich über kurze Zeit in den Fremdengemeinden manifestierte, neu erschlossen. Für eine Allegorie Bartholomäus Sprangers aus dem Jahr 1607, welche die Forschung bislang vor ein Rätsel stellte, eröffnet sich so eine neue Deutungsoption. Im Kontext der Migration, des Exils und der religiösen Vergemeinschaftung der Niederländer offenbaren die Inschriften und das Dargestellte den christlich geprägten Topos der himmlischen Heimat, der auf Erlösung aus der die Gegenwärtigkeit prägenden Entfremdung von Vaterland und Religion hoffen ließ.
2014-07-07T00:00:00ZFunde, Formen und FunktionenOlchawa, Joannahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82102020-03-07T04:11:59Z2014-07-07T00:00:00ZFunde, Formen und Funktionen
Olchawa, Joanna
http://dx.doi.org/10.18452/7558
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Von den 400 heute erhaltenen figürlichen Gießgefäßen aus Bronze, die mit dem modernen Verabredungsbegriff ‚Aquamanilien’ bezeichnet werden, ist eine bemerkenswerte Vielzahl durch Ausgrabungen in Ostmitteleuropa zum Vorschein gekommen. Der kunsthistorischen Forschung zufolge, die auf stilkritischen Studien basiert, solle diese Artefakte in Norddeutschland oder im Königreich Ungarn im 12./13. Jahrhundert entstanden sein. Dieser Beitrag versucht – indem er die Objekte auch in Hinblick auf ihre soziale Bedeutung untersucht – eine Korrektur bzw. Erklärung dieses Ergebnissen: Den deutschen Immigranten, die solche Objekte mit sich führten, dienten sie der Gemeinschaftskonstituierung. Die ungarischen Gießgefäße hingegen, deren Formen sich an westlichen sowie islamischen Artefakten orientieren, sollten höfische Verhaltensformen veranschaulichen und so zur Identitätsstiftung beitragen. Folglich leisten mittelalterliche Aquamanilien einen neuen Beitrag in der objektorientierten Erforschung von sozialen Funktionen.
2014-07-07T00:00:00ZSpiegelung der Ambitionen des Patriziats oder Ausdruck einer Mode?Motylińska, Monikahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82092020-03-07T04:11:59Z2014-07-07T00:00:00ZSpiegelung der Ambitionen des Patriziats oder Ausdruck einer Mode?
Motylińska, Monika
http://dx.doi.org/10.18452/7557
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Um 1600 entstanden in Danzig zahlreiche öffentliche und private Bauwerke, welche mit prachtvollen manieristischen Dekorationen geschmückt wurden und bis heute das Stadtbild prägen. Die Anzahl der parallel durchgeführten Investitionen sowie die Komplexität des dekorativen Programms lassen annehmen, dass es sich nicht lediglich um eine Mode, sondern um ein bewusstes ideologisches Programm handelte, welches den Ausdruck der Ansprüche des Danziger Patriziats darstellte. Jedoch wurden weder die Wege des Mustertransfers, insbesondere in Bezug auf die Ornamentik, noch die Rolle der Patrizier als Auftraggeber bisher von der Forschung – bis auf wenige Ausnahmen – reflektiert. Der vorliegende Artikel soll einen Anstoß geben, diese zwei Ansätze, unter der besonderen Berücksichtigung der gemeinschaftsstiftenden Rolle des analysierten Architekturschmucks, in Verbindung zu bringen. Dies wird in zwei Schritten geschehen: zuerst werden die Aspekte des künstlerischen Kulturtransfers aufgezeigt; darauf folgend wird die Rolle der Auftraggeber erörtert.
2014-07-07T00:00:00ZAlabasterdiplomatieLipińska, Aleksandrahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82082020-03-07T04:11:59Z2014-07-07T00:00:00ZAlabasterdiplomatie
Lipińska, Aleksandra
http://dx.doi.org/10.18452/7556
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Der Beitrag untersucht am Beispiel des Alabasters und Marmors in Mittel- und Ostmitteleuropa der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts die Rolle des künstlerisch verwendbaren Materials als Mittel der herrschaftlichen Selbstdarstellung wie auch der überterritorialen Kommunikation. Im Zentrum der Betrachtung steht eine urkundlich sehr gut dokumentierte „Werbekampagne“ des Herzogs Julius von Braunschweig-Lüneburg für die in seinem Land eingetroffenen bildhauerischen Materialien. In den Jahren 1572 bis 1586 richtete der Herzog einige Dutzend Briefe an die Räte der Hansestädte (Lübeck, Bremen, Danzig) und an Mittel- und Osteuropäische Fürsten und Fürstinnen (Sophia Jagiellonica, Elisabeth zu Sachsen, Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf, Anton I. von Oldenburg-Delmenhorst, Heinrich XI. von Liegnitz, Albrecht Friedrich von Preußen), in welchen er die Bodenschätze seines Landes lobte und ihre möglichen Anwendungen aufzählte. Überdies beschenkte er einige seiner Empfänger mit Materialproben sowie fertigen Produkten und stellte seine in Materialbearbeitung erfahrenen Hofkünstler zur Verfügung. Eine Analyse dieses Briefwechsels deckt die Beweggründe und Strategien des Protagonisten, die Ursachen unterschiedlicher Reaktionen der Adressaten wie auch die Rolle der Artefakte als Akteure in diesen Verhandlungen auf.
2014-07-07T00:00:00ZDas Silber des Danziger StadtratesKriegeisen, Jacekhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82072020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZDas Silber des Danziger Stadtrates
Kriegeisen, Jacek
http://dx.doi.org/10.18452/7555
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Vom Tafelsilber des Danziger Rates ist kaum mehr etwas erhalten. Umso wichtiger sind die Inventare von 1633 und 1634, die nicht nur Auskunft über die Anzahl, sondern auch über den Gebrauch der Silbergefäße geben. Wie die Analyse der Dokumente ergibt, hatte das Silber im Wesentlichen zwei Aufgaben: Zum einen diente es als diplomatisches Geschenk, war also ein Element der Außenpolitik, das das Zeremoniell an Fürsten- und Königshöfen nachahmte und die Beziehungen zu anderen Städten oder Staaten positiv beeinflussen sollte. Zum anderen wurde es bei zeremoniellen Zusammenkünften und bei Staatsbesuchen eingesetzt. In beiden Fällen ging es um die politische Repräsentation der Stadt; das Silber demonstrierte und legitimierte die Kontinuität ihrer Macht und bildete damit zu eine wichtige Form der nonverbalen Kommunikation, die im Spätmittelalter entstand.
2014-07-07T00:00:00ZWhose Amber?King, Rachelhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82062020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZWhose Amber?
King, Rachel
http://dx.doi.org/10.18452/7554
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
This essay explores the issue of cultural identity and cultural identification with respect to one material: amber. Prior to the discovery of the new world and for quite some time afterwards, the primary source of amber in fifteenth-, sixteenth- and seventeenth-century Europe was Prussia. Few Europeans, however, really understood much about its source. Indeed, few seem to have shown any interest in knowing more. This paper explores the ways in which people outside of Prussia acquired amber and whether these connections and routes led to the linking of the material with the region or not. The early modern understanding of amber’s geographical origin is contrasted with amber’s situation after 1900. The advent of notions of geographical indication at the end of the nineteenth century, coupled with the growth of national manufacturing pride emerging at the International Fairs in the decades after 1851, appear to bring about the first strong claims concerning amber’s nationality. The years after 1914-1918 war, which saw Prussia cleaved from Germany according to the Treaty of Versailles, give birth to the notion of amber as German, a status which was heavily emphasised under the National Socialist dictatorship. Since 1945, and especially in recent years, amber has become the Polish material par excellence. Highlighting recent nationalistic narratives, its aim is show that amber had plural cultural identities in the early modern period and that this ambivalence allowed amber to be draped with a variety of meanings which were cast off and replaced by others, or which existed simultaneously. It was only in the last century that strong claims were made to the actual ownership of the material and that people, with the rise of the notion of nation and national, have been able to link a nation with the material.
2014-07-07T00:00:00ZDepositum – Beute – ReisegepäckHarasimowicz, Janhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82052020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZDepositum – Beute – Reisegepäck
Harasimowicz, Jan
http://dx.doi.org/10.18452/7553
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Die Funktion und der Aufbewahrungsort von Kunstwerken haben oft gewechselt: dekorative, weltliche Gefäße wurden zu Kultobjekten und liturgische Gefäße zu den Prunkstücken von herzoglichen oder königlichen Kunstkammern. Kunstwerke „wanderten” zumeist entlang der Haupthandelsrouten, wie der Via Regia, oder den Wasserwegen, wie Donau, Elbe und Oder. Langjährige kriegerische Auseinandersetzungen, wie der Dreißigjährige Krieg, die napoleonischen Kriege und die Weltkriege des 20. Jahrhunderts, trugen zur Intensivierung dieser „Wanderungen“ bei. Folgenschwer war besonders der Zweite Weltkrieg, der eine Versetzung der Kulturgüter in einem bisher unbekannten Maßstab verursachte. Kunstwerke wurden sowohl durch staatliche Institutionen oder Privatpersonen aus dem Kreis der am Krieg beteiligten Armeen, durch Universitätsprofessoren und Priester, als auch im Namen der auf dem jeweiligen Gebiet geltenden Gesetzte geraubt. Infolge der Nachkriegsgrenzverschiebungen in Ostmitteleuropa haben sich die Kriterien der „nationalen“ und „staatlichen” Zugehörigkeit der versetzten Kulturgütern zusätzlich verschoben. Zu den dringenden Aufgaben der Kunstgeschichte gehört in diesem Zusammenhang daher die Ausarbeitung einer gemeinsamen Stellungnahme. Erst danach wird es möglich sein, sich auf die wichtigsten wissenschaftlichen Fragen uneingeschränkt zu fokussieren, d.h. auf den aus der Versetzung der Artefakte folgenden Kulturtransfer, die Auswirkung der Kunstzentren und der Rezeptionen ihrer Impulse, oder auf allen anderen, für die Kunst bedeutenden „Wanderungen“, die nicht nur die Ideen und Formen, sondern auch die kreativen Geister und erfahrenen Händen miteinbeziehen.
2014-07-07T00:00:00ZDiversität und Identität in der architektonischen Selbstdarstellung monastischer VerbändeFürst, Ulrichhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82042020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZDiversität und Identität in der architektonischen Selbstdarstellung monastischer Verbände
Fürst, Ulrich
http://dx.doi.org/10.18452/7552
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
Mit ihren monumentalen steinernen Strukturen erstellt die Baukunst dauerhafte Orte von Gemeinschaften und Verbänden, denen besonders im Barock auch Qualitäten eines aussagekräftigen Mediums zukamen. Unter dem Oberbegriff der ‚Gemeinschaftsbildenden Artefakte‘ befragt der Beitrag die Bautätigkeit der Benediktinerkongregation in Böhmen und Mähren nach Aspekten von korporativer Identität und ordensspezifischer Baukultur. Dabei zeichnet sich keineswegs ein homogenes Erscheinungsbild im Sinne einer ‚forma ordinis‘ ab, sondern eine Pluralität, die von der Barockgotik über die systematisch kurvierte Architektur bis hin zur Anlehnung an die Wiener Kaiserkunst reicht. Auf diese Weise präsentierte sich die Kongregation als ein Verband reich an individuellen Kommunitäten, die in ganz verschiedenen, generell aber eindrucksvollen, kulturprägenden und programmatisch aufgeladenen Bauten einen je eigenen Standpunkt in der Sakralarchitektur der böhmischen Länder zu behaupten wussten und darin von ihrem je eigenen ‚Status und Intention‘ kündeten.
2014-07-07T00:00:00ZPietà from Jihlava as a site of memoryBartlová, Milenahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82032020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZPietà from Jihlava as a site of memory
Bartlová, Milena
http://dx.doi.org/10.18452/7551
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
The Pietà from Jihlava/Iglau is larger than most lifesize wooden sculptures dating from the 1330s. The contribution deals with the history of the artwork which extends over nearly seven hundred years. During this time, the Pietà served primarily as an object of religious devotion but also played an important role as a focus of communal identity for the inhabitants of Jihlava. If perceived as a specific site of memory, the sculpture relates to the changing loyalties in the town: between the Franciscans and the Dominicans, the Catholics and the Reformation, and in modern times between the German and Czech speakers.
2014-07-07T00:00:00ZEDITORIAL: Gemeine ArtefakteBushart, MagdalenaHaug, HenrikeLipińska, Aleksandrahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/82022020-03-07T04:11:58Z2014-07-07T00:00:00ZEDITORIAL: Gemeine Artefakte
Bushart, Magdalena; Haug, Henrike; Lipińska, Aleksandra
http://dx.doi.org/10.18452/7550
Bushart, Magdalena; Henrike, Haug; Lipińska, Aleksandra
2014-07-07T00:00:00Z