Ausgabe 1.2017 / GegenwartNachdenken über Methoden der Kunst- und Bildwissenschaftenhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/6472024-03-29T08:41:17Z2024-03-29T08:41:17ZDie historischen Heine-Bozzetti von Hugo LedererChantelau, Ernst-Adolfhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80152020-03-07T04:11:28Z2017-03-31T00:00:00ZDie historischen Heine-Bozzetti von Hugo Lederer
Chantelau, Ernst-Adolf
http://dx.doi.org/10.18452/7363
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Die Komplexität jener drei Heine-Bozzetti von Hugo Lederer, die nicht zerstört worden sind wie das Heine-Denkmal, das nach ihrem Modell geformt wurde, wird erstmals systematisch dargestellt. Empirische Indizien und Neufunde belegen, dass sie alle originalen Ursprungs sind und auf eine Ton-Skizze von 1910/11 zurückgehen; sie repräsentieren somit das kulturelle Erbe, das Kerr und Lederer mit ihrem historischen Hamburger Heine-Denkmal geschaffen hatten. Die vorhandenen Bronzeabgüsse wurden alle von einem der Bozzetti abgeformt und sind postum entstanden. Die ihnen nachgebildeten neuen Denkmäler in Hamburg (1982) und Düsseldorf (1994) werden kurz angesprochen.
2017-03-31T00:00:00ZFür eine operative Epistemologie. Rede und Widerrede einer Krise der TheorieKleine-Benne, Birtehttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80142020-03-07T04:11:28Z2017-03-31T00:00:00ZFür eine operative Epistemologie. Rede und Widerrede einer Krise der Theorie
Kleine-Benne, Birte
http://dx.doi.org/10.18452/7362
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Wenn mit George Spencer-Brown (von Dirk Baecker paraphrasiert) ein a nur ein a ist, wenn/weil/indem es sich von einer Außenseite b unterscheidet, die ausgeschlossen wurde, weil a im Fokus des Interesses liegt, dann ist das ausgeschlossene b für a und die markierte Unterscheidung des a von b voraussetzend. Mit dieser Zusammenfassung der Laws of Form von Spencer-Brown, ein Form-Kalkül aus dem Jahr 1969, der an zeitgleich veröffentlichte konzeptuelle Arbeiten etwa an Sol LeWitts Proposal for Wall Drawing von 1970 erinnert, widerspricht der Aufsatz einer Krise der Theorie, gleichwohl er sie für Praxen, die mit ihrer künstlerischen Poiesis einem operationalen Kunst-Begriff aufsetzen, bestätigt. Der hier in sechs Kapiteln zunächst vorgestellte, dann für die Kunstwissenschaften reflektierte und abschließend mit zwei künstlerischen Operationen angewendete Form-Begriff prozessiert Differenz als formkonstitutiven Faktor, die Form ist aus und als Unterscheidung zu denken. Ökologische, poststrukturalistische und postkoloniale Aspekte sind in dieser Formkonzeption ebenso inhärent untergebracht und angewendet wie feministische und queere. Die Form, deren Begriff sich mit dem Kalkül grundlegend ändert, ist konstruktiv und ontogenetisch, komplex und prozessual, operativ und systemisch, ökologisch und prozedural aufgestellt, sie ist die Einheit einer Zweiheit, zweideutig und mehrwertig und damit eine komplexe Vielfalt, konzipiert als ein Rechenvorgang und zwar eines rechnenden und verrechenbaren Beobachters. Diese Modellierungstechnik tritt im Kontext von Elektrifizierung, Digitalisierung und Computerisierung auf die Bildfläche und rechnet mit (den Kunstwissenschaften bekannten) Größen wie dem Beobachter, mit Zeit und Selbstreferenz. Sie ist, so die Annahme des Aufsatzes, epistemologisch geeignet, um komplexe, prozessuale, dynamische, systemische, also operative Kunstpraktiken zu theoretisieren, die als Operationen und/oder als Dispositive auftreten. Statt modernistischer Prämissen, einer Repräsentationslogik und dem Konzept der "dead-ends", statt also der epistemischen Perspektivierungen einer Autonomie-Ästhetik, wird hier ein mathematischer Kalkül zum Einsatz gebracht, um den von Wolfgang Kemp diagnostizierten Geburtsfehler der Kunstgeschichte (ein mittels der Aufhebung von Kontexten hergestelltes Einzelwerk als gängige Orientierungsgröße von Forschung und Praxis) zu durchkreuzen. Schlagworte: Draw a distinction!, Triff eine Unterscheidung, George Spencer-Brown, Laws of Form, Gesetze der Form, Krise der Theorie, künstlerische Poiesis, operationaler Kunst-Begriff, operativer Form-Begriff, analogue_series#no.2k0023 von GeheimRat.com, Zentrum für Politische Schönheit Keywords: Draw a distinction!, George Spencer-Brown, Law of Form, crisis of the theoretical, artistic poiesis, operational concept of art, operative concept of form, analogue_series#no.2k0023 by GeheimRat.com, The Center for Political Beauty
2017-03-31T00:00:00ZAnmerkungen zur Wissenszirkulation in der Kunst- und BildgeschichteKönig, Susannehttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80132020-03-07T04:11:28Z2017-03-31T00:00:00ZAnmerkungen zur Wissenszirkulation in der Kunst- und Bildgeschichte
König, Susanne
http://dx.doi.org/10.18452/7361
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
In diesem Aufsatz wird die Idee der Wissenszirkulation aus der Geschichtswissenschaft vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit in der Kunstgeschichte untersucht. Die Gründe für diese Erörterung liegen in der Erkenntnis, dass ein Kunstwerk als Träger von Wissen fungiert. Wissen hat somit nicht einen definierbaren Ursprung an einem einzigen, sozial, institutionell und kulturell eingrenzbaren 'Ort', sondern entsteht in einer kulturellen Produktion und in gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen. Damit ist der Künstler nicht mehr der alleinige Autor und Produzent eines Kunstwerkes. Das Kunstwerk entsteht somit zwar durch den Künstler, das Wissen jedoch ist eine – im, durch oder über das Kunstwerk – gesellschaftliche Produktion. Dementsprechend kristallisiert sich im Kunstwerk ein Wissen einer Zeit, an dessen Entstehung unterschiedlichste Faktoren zusammenwirken. Die Wissensgeschichte untersucht unter anderem das im Objekt gespeicherte Wissen sowie die Art und Weise seiner Weitergabe und beschreibt dies als eine Zirkulation. Bei dieser Analyse der Wissenszirkulation wurde festgestellt, dass (1) Wissen zeitlich und örtlich zwischen verschiedenen Disziplinen und Akteuren zirkuliert, jedoch jeweils mit einer unterschiedlichen Intensität, dass (2) Wissen nicht gleichzusetzen ist mit wissenschaftlichem Wissen, sondern auch Wissensformen wie Alltagswissen oder praktisches Wissen (tacit knowledge) umfassen kann, dass (3) Wissen nicht unabhängig von einem Träger vermittelt wird, dass (4) Wissen keinen definierbaren Ursprung hat und auf ein Konglomerat unterschiedlichster Akteure und Aktanten zurückzuführen ist, dass (5) Wissen unter den Bedingungen komplexer Machtverhältnisse entsteht und zirkuliert und dass (6) Wissen durch die inneren und äußeren Kontrollfunktionen des Diskurses reguliert wird. Der Aufsatz macht erste Anmerkungen dazu, ob und wie diese Untersuchung des Wissens auch für die Kunstgeschichte fruchtbar gemacht werden kann.
2017-03-31T00:00:00ZWie man Aspekte der Gegenwartskunst dazu nutzen kann, um eine methodisch am kritischen Rationalismus orientierte Kunstgeschichte zu entwerfen, und warum eine solche sinnvoll istNille, Christianhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80122020-03-07T04:11:28Z2017-03-31T00:00:00ZWie man Aspekte der Gegenwartskunst dazu nutzen kann, um eine methodisch am kritischen Rationalismus orientierte Kunstgeschichte zu entwerfen, und warum eine solche sinnvoll ist
Nille, Christian
http://dx.doi.org/10.18452/7360
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Im vorliegenden Text wird von der These ausgegangen, dass die aktuelle Kunstgeschichte als Disziplin in verschiedener Hinsicht einen fragwürdigen wissenschaftlichen Status besitzt, da sie einige für die Wissenschaft als konstitutive anerkannte Elemente, wie den Fortschritt oder die Falsifizierbarkeit, selten erfüllt. Nachdem diese Konstellation als Problem herausgearbeitet worden ist, werden Erklärungen hierfür geboten. Zentral ist dabei, so eine weitere These, die Fokussierung auf Kunstwerke, die zwar für die disziplinäre Identität der Kunstgeschichte nötig ist aber zugleich dazu führt, dass es unendlich viele gleichwertig nebeneinanderstehende Interpretationen der Werke und keinen Fortschritt gibt. Dann wird dafür argumentiert, dass sich Aspekte der Gegenwartskunst – wie etwa die Öffnung des Werkverständnisses – dafür nutzbar machen lassen, um zu einer Problemlösung zu gelangen. Diese Lösung versucht jedoch nicht, dem vielfach praktizierten Vorgehen zu folgen und die kunstgeschichtlichen Methoden zu erweitern und an den Gegenstand der Gegenwartskunst anzupassen, um diesem hermeneutisch gerecht zu werden. Stattdessen wird eine grundsätzliche Alternative vorgeschlagen, bei der sich zunächst methodisch an der wissenschaftstheoretischen Position des kritischen Rationalismus orientiert wird, um damit den Status der Kunstgeschichte als Wissenschaft zu festigen, indem ein in sich stimmiges Konzept von Wissenschaft präsentiert wird, das die Probleme in Bezug auf die Kunstgeschichte löst. Es werden dabei die einzelnen Punkte aufgezeigt, die bei einer Umstellung von wissenschaftlich fragwürdiger Kunstgeschichte auf den kritischen Rationalismus modifiziert werden müssen – beispielsweise werden nicht mehr Kunstwerke interpretiert, sondern Probleme gelöst und dazu aufgestellte Theorien kritisiert. Aufbauend darauf wird an einigen konkreten Beispielen aus der Diskussion um die Gegenwartskunst demonstriert, wie eine solche methodisch am kritischen Rationalismus orientierte Kunstgeschichte in der Praxis aussehen könnte.
2017-03-31T00:00:00ZThe contribution of History of Ideas to History of ArtLeonelli, Francescohttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80112020-03-07T04:11:27Z2017-03-31T00:00:00ZThe contribution of History of Ideas to History of Art
Leonelli, Francesco
http://dx.doi.org/10.18452/7359
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Zwei Fragen bilden den Ausgangspunkt: Ist es möglich, eine allgemeine und 'wirksame' Methode zur Kunstgeschichte zu finden? Welche sind die geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die besonders herangezogen werden können, um die Forschungsarbeit eines Kunsthistorikers zu unterstützen und zu bereichern? In diesem Beitrag wird eine kurze Analyse der Praxis der Kunstgeschichte vorangestellt – und 'versucht', indem sowohl Berührungspunkte mit als auch Unterscheidungen zu anderen wissenschaftlichen Forschungsmethoden diskutiert werden. Kann man etwa, da Kunstgeschichte normalerweise in Form von wörtlicher "Erzählung" erscheint, wirklich über eine Übereinstimmung zwischen der konkreten Präsenz des Kunstgegenstandes in der Realität und seiner Existenz im Text sprechen? Im Beitrag wird auch der Vorschlag gemacht, die Kunstgeschichte konsequent in einem ideengeschichtlichen Kontext zu betrachten, vornehmlich in der Richtung, die Arthur Lovejoy in seinem berühmten Essay The Great Chain of Being vorgeschlagen hat. Im Grunde schlägt die Ideengeschichte stets eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen und kann immer neue Aspekte einer Epoche beleuchten, die ansonsten in fachspezifischen Forschungen verbannt oder sogar vernachlässigt bleiben würden. Die Ideengeschichte sollte so idealerweise die Kunstgeschichte immer begleiten und sie dabei unterstützen, etwa das Moment der "schöpferischen Intuition", im Sinne von Henri Bergson, der Prägung einer Theorie oder einer neuen Kunstepoche zu ergreifen, um darüber eine Art Osmose zwischen den Standpunkten von Gegenwart und Vergangenheit zu fördern.
2017-03-31T00:00:00ZLichtkunst - Interdisziplinäre Kriterien zur kunstwissenschaftlichen AnalyseHinrichs, Ninahttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80102020-03-07T04:11:27Z2017-03-31T00:00:00ZLichtkunst - Interdisziplinäre Kriterien zur kunstwissenschaftlichen Analyse
Hinrichs, Nina
http://dx.doi.org/10.18452/7358
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Lichtkunst durchbricht klassische Kunstgattungen und ermöglicht Vernetzungen unterschiedlichster Kunsttechniken und -formen. Das Spektrum von Lichtkunst ist vielschichtig und kann verschiedene Dimensionen umfassen. Dies muss in einer kunstwissenschaftlichen Analyse beachtet werden. In diesem Artikel werden Untersuchungskriterien entworfen, die sich unter die folgenden drei übergeordneten Themen gliedern:A Formale Konzeption und Aufbau des Lichtkunstwerks B Wirkung und Aisthesis/Perzeption C Inhalt und Bedeutungsgebung Im ersten Abschnitt werden Überlegungen zur Untersuchung der formalen Konzeption und zum Aufbau des Lichtkunstwerks angeführt. Dabei werden naturwissenschaftlich-physikalische Zugänge herangezogen, die auch Art, Intensität, Farbigkeit und Effekte des Lichts betreffen. Zudem werden räumliche und zeitliche Komponenten des Werks im Rahmen der Analyse betrachtet und diesbezügliche Kriterien entworfen. Im Abschnitt B "Wirkung und Aisthesis/Perzeption" werden Kriterien in Bezug auf Formen der Interaktion, auf sinnliches Erleben, auf Art, Intensität, Farbe und Effekte des Lichts sowie auf die Kategorien "Raum" und "Zeit" betreffend konzipiert. Im Abschnitt C "Inhalt und Bedeutungsgebung" werden die Bedeutung von Künstlerintention und Kontext von Künstler und Werk im Rahmen einer kunstwissenschaftlichen Untersuchung herausgestellt. Weiterhin werden Überlegungen zur Anwendbarkeit bestehender kunstwissenschaftlicher Ansätze am Beispiel des semiotischen Zugangs diskutiert. Abschließend werden die Kriterien überblicksweise zusammengefasst. Diese können Ansatzpunkte zur Analyse von Lichtkunst darstellen.
2017-03-31T00:00:00ZObacht! - S' Schöfli macht PolitikBuehrer, Florianhttp://edoc.hu-berlin.de/18452/80092020-03-07T04:11:27Z2017-03-31T00:00:00ZObacht! - S' Schöfli macht Politik
Buehrer, Florian
http://dx.doi.org/10.18452/7357
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Das Abstimmungsplakat ist in der Schweiz so präsent wie eh und je. Seine Wirkung ergibt sich aus dem Rückbezug auf Strategien und Techniken, mit denen schon die alten Künste erfolgreich waren. Um seine Aussage zu deuten, bedarf es einer kunsthistorischen Perspektive mit dem Wissen um Bildbedeutung, eine Perspektive der Kommunikationswissenschaft bzw. der Politologie, die die Bedeutung des Plakates in seiner politischen und gesellschaftlichen Breitenwirkung erörtert, ist unabdingbar. Anliegen des Beitrages ist es, der Politologie eine kunstgeschichtlich-ikonographischen Sichtweise zuzuführen. Am Beispiel des Schöfli-Plakates der SVP von 2010 soll gezeigt werden, dass die ikonographisch-ikonologische Methode - erweitert um mehrere Kontextdimensionen aus der visuellen Kommunikationsforschung - Erkenntnisse und Zusammenhänge politischer Bilder erhellt, die ansonsten ungesehen geblieben wären.
2017-03-31T00:00:00ZEditorialNachdenken über Methoden der Kunst- und BildwissenschaftenHengst, LutzKant, Christiane G.http://edoc.hu-berlin.de/18452/80082020-03-07T04:11:27Z2017-03-31T00:00:00ZEditorialNachdenken über Methoden der Kunst- und Bildwissenschaften
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
http://dx.doi.org/10.18452/7356
Hengst, Lutz; Kant, Christiane G.
Nachdenken über Methoden der Kunst- und Bildwissenschaften lautet der Schwerpunkt dieser Ausgabe. Die Autor_inn_en des vorliegenden Journals reflektieren etablierte und fächerübergreifende Methoden oder auch neue Untersuchungsansätze, nicht allein für zeitgenössische respektive gegenwärtige Kunst- und Bildbestände.
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