2016, Band 44 - Heft 1
http://edoc.hu-berlin.de/18452/24311
2024-03-28T15:27:28ZDifferenz(re-)produktion im interkulturellen Lernen. Eine reflexive Perspektive auf Kultur als Differenzierungskategorie
http://edoc.hu-berlin.de/18452/24322
Differenz(re-)produktion im interkulturellen Lernen. Eine reflexive Perspektive auf Kultur als Differenzierungskategorie
Schröder, Birte
http://dx.doi.org/10.18452/23259
Geographieunterricht wird interkulturellem Lernen eine hohe Bedeutung beigemessen. Im vorliegenden Aufsatz setze ich mich mit interkulturellem Lernen auseinander, welches das Zusammenleben in der
Migrationsgesellschaft in Deutschland thematisiert. Ich diskutiere aus einer migrationspädagogischen Perspektive, inwiefern interkulturelle Ansätze in diesem Kontext in die Festschreibung von kulturellen Grenzziehungen verstrickt sind. Anschließend lege ich postkoloniale Konzepte dar, die eine Auseinandersetzung
mit der Wirkmächtigkeit natio-ethno-kultureller Kategorisierungen und Zuschreibungen von Anderssein
ermöglichen. Diese theoretischen Ansätze werden dann mit der Auswertung eines Ausschnitts aus einer
Gruppendiskussion mit Schüler_innen zum Thema kulturelle Identität und Differenz zusammengeführt. Ich
interpretiere dabei den Redebeitrag einer Schülerin mit der konversationsanalytischen Methode, die eine
sprachliche Feinanalyse erlaubt. Ausgehend von diesem Analysebeispiel zeige ich, wie Erfahrungen mit
Zuschreibungen von Anderssein und bewusste oder unbewusste kommunikative Grenzziehungen im Alltag
der Lernenden die geographiedidaktische Diskussion um eine Reorientierung des interkulturellen Lernens
ergänzen können. Ich plädiere daher für eine reflexive Perspektive auf Kultur, die es ermöglicht, kommunikative Ausgrenzungen und gesellschaftlich verfestigte Vorstellungen von (Nicht-)Zugehörigkeit anzuerkennen
und diese gleichzeitig zu öffnen für komplexere Erfahrungen und andere Auffassungen von Zugehörigkeit.; Intercultural learning is a fundamental aspect of education in the field of Geography. The following article
will look at intercultural learning as a concept to address the topic of the ethnically diverse German society.
By factoring in the theoretical perspective of migration pedagogy, I will discuss whether intercultural approaches might contribute to reinforcing cultural boundaries. I will then outline postcolonial concepts, which will
allow for the analysis of the impacts of categorizations based on national, ethnical and cultural difference
and related othering processes. These theoretical approaches will then be looked at in relation to an extract
of a focus-group interview of secondary school students on the issue of cultural identity and difference. A
student’s contribution will be looked at in depth by using the method of conversation analysis. Based on this
example, I will demonstrate how othering experiences and conscious or unconscious symbolic boundaries
in the everyday lives of the students can develop the intercultural learning for teaching in the field of geography. I will argue for a reflexive approach to culture taking into account socially constructed and objectified
categories of belonging and symbolic exclusions, as well as more complex positionings and understandings
of belonging.
2016-01-01T00:00:00ZLinks, rechts, geradeaus? – Ergebnisse einer empirischen Studie zur kartengestützten Orientierung im Realraum mit Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Sekundarstufe I
http://edoc.hu-berlin.de/18452/24321
Links, rechts, geradeaus? – Ergebnisse einer empirischen Studie zur kartengestützten Orientierung im Realraum mit Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Sekundarstufe I
Wrenger, Katja
http://dx.doi.org/10.18452/23260
Wie gehen Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Sekundarstufe I bei der kartengestützten Orientierung in
städtischen Realräumen vor? Welche raumbezogenen Merkmale ziehen sie zur Orientierung aus Karte und
Realraum heran? Und inwiefern wirken diese auf die Orientierungsleistungen der Schülerinnen und Schüler
ein? Diesen Fragen wird im Rahmen der explorativ ausgerichteten Studie mit Schülerinnen und Schülern
der fünften Jahrgangsstufe nachgegangen. Dazu wird in einem ersten Schritt eine Vorstudie durchgeführt,
die primär der Generierung der Probanden dient. In einem zweiten Schritt werden entlang einer festgeleg ten Route durch die Innenstadt von Münster Orientierungsleistungen und -strategien sowie herangezoge ne Raummerkmale erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass die Probanden ein begrenztes Strategiespektrum
anwenden und darüber hinaus stark eingeschränkte Informationen aus Karte und Realraum heranziehen.
Erfolgreich schneiden die Probanden vornehmlich nur dann ab, wenn der einzuschlagende Weg durch Stra ßenbezeichnungen und Landmarken gekennzeichnet ist, die in Karte und Realraum gut sichtbar sind und sich
eindeutig einander zuordnen lassen. Weitergehend zeichnen sich richtungsbezogene Merkmale als einfluss reich ab, während sich bezüglich konfiguraler Merkmale (z.B. die Anzahl von Wegalternativen an Entschei dungspunkten) kein Einfluss feststellen lässt. Die Studie liefert grundlegende Erkenntnisse zu Kenntnissen
und Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Sekundarstufe I bei der kartengestützten
Orientierung in Realräumen und bietet Hypothesen und Vorschläge für zukünftige Forschungsarbeiten.; How do students at the beginning of secondary education proceed while navigating through an urban area
using a map? Which geospatial features do they consult for orientation in a map and in real space? And to
what extent do these features influence the students’ orientation performance? These questions were exami ned in an explorative study with a focus on fifth-grade students. For this purpose, a preliminary study is carried
out in a first step, which is primarily used to generate volunteers. In a second step, orientation performances
and strategies as well as geospatial features employed by the students were gathered along a set route
through the city center of Münster. The results show that a limited spectrum of strategies is applied. Besides,
the subjects use limited information from the map and real space. Correspondingly, the subjects’ success is
revealed predominantly at those decision points of the route, at which appropriate orientation aids are imme diately visible in the map and real space. Furthermore, directional characteristics emerge as influential, while
there is no influence regarding configural features (e.g. the number of alternatives at decision points). The
study provides fundamental insights into the knowledge and skills of students at the beginning of secondary
education in map-based orientation in real space and offers hypotheses and suggestions for future research.
2016-01-01T00:00:00Z