Entstehung und Geomorphologie des Unterspreewaldes (Literaturauswertung)
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II
Für den Unterspreewald ist der Kenntnisstand zu den Wissensgebieten Geologie und Geomorphologie im Vergleich zu den Nachbarräumen gering. Dies zeigt sich an der Zahl von Publikationen die im letzten Jahrhundert erschienen sind und hier im Überblick zusammengefaßt wurde. Eine weitere Literaturstudie in Bezug auf den Wissensgebieten Bodenkunde und (prehistorische) Archäologie sollte anschließend vorgenommen werden. Zu der vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg aufgestellten Liste der Forschungsprojekte (1993, S. 13) gehört auch der Bereich "Böden des Biosphärenreservats". Da die Böden im Unterspreewald fast alle stark grundwasserbeeinflußt sind, und zur Gruppe der Gleyböden zu rechnen sind, ist eine Ersetzung des Begriffes "Boden" durch "Substrat", im Sinne von: "das oberere abgelagerte Material - mit oder ohne Bodenbildung - bis etwa zwei Meter unter Flur" sinnvoll und zweckmäßig. Hauptziele eines neuen Projektes in Bezug auf das Substrat könnten meines Erachtens sein: 1. Aufklärung der an der Bildung des Substrats des Unterspreewaldes beteiligten geo(morpho-)logischen Bedingungen und Prozesse; d.h. Klärung der Ablagerungsverhältnisse. 2. Altersbestimmungen zu den jeweiligen Ablagerungen, Bodenbildungen und Landschaftsformen. 3. Feststellungen zu den Folgen der Nutzung des Unterspreewaldes durch Siedlung und Wirtschaft seit dem Jungpaläolithikum, insbesondere seit dem Mittelalter. 4. Erhöhung der Einsicht in das Verhältnis zwischen abiotischen und biotischen Milieus im Unterspreewald. 5. Kartierung der in geo(morpho-)logischer Hinsicht besonders seltenen und/oder schützwürdigen Landschaftsformen.