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2007-12-31Teil eines Buches DOI: 10.18452/13469
Die Diebe der Freiheit
Libet und die Neurophysiologen vor dem Tribunal der Metaphysik
Müller, Olaf L.
Philosophische Fakultät I
Ich möchte den Neurowissenschaftlern, die glauben, mit empirischen Mitteln etwas über menschliche Freiheit herausfinden zu können, eine philosophische Herausforderung entgegensetzen. Meine These lautet: Die Frage nach der menschlichen Freiheit ist ein metaphysisches Problem, das sich empirischer Naturforschung entzieht. Um das zu begründen, werde ich ein extremes Gedankenexperiment durchführen. Ich werde zuerst hypothetisch die Situation eines Subjektes beschreiben, dessen Naturwissenschaft berechtigterweise einen durchgängigen kausalen Determinismus im Gehirn postuliert und dessen Libet-Experimente für all seine Handlungen fatal ausgehen (nicht nur für unbedeutende Handbewegungen). Dann werde ich zeigen, dass die deterministische Neurowissenschaft in dieser gedachten Situation gar nichts für oder gegen die Entscheidungsfreiheit des Subjekts austrägt, weil sich die Entscheidungen des hypothetischen Subjekts nicht dort abspielen, wo seine Naturwissenschaft hinzielt. – Wenn es mir gelingt, so eine Situation zu konstruieren, stellt sich die Frage, ob wir nicht in einer ähnlichen Situation stecken könnten. Meiner Ansicht nach lässt sich diese Frage zwar aufwerfen, aber nicht beantworten. Sie gehört ins Reich der metaphysischen Spekulation, genau wie die Frage, ob unser geistiges Leben nach dem biologischen Tod im Jenseits weitergehen könnte. Ziel der Überlegungen ist es, verwirrende Redeweisen wie die von meta-physischer oder transzendentaler Freiheit durch konkrete Modelle verständlicher zu machen. Die Position, die hierbei herauskommen wird, hat einige Gemeinsamkeiten mit Kants Position zur Freiheit.
 
This is a philosophical challenge to neuroscientists who believe that freedom can be repudiated on empirical grounds. Are we free in our decisions? This, I claim, is a problem of metaphysics proper, not of physics or neuroscience. To demonstrate this, I invite you to perform an extreme thought experiment: In a first step, I'll describe the situation of a hypothetical subject whose natural science correctly postulates that the brain is governed by strictly deterministic laws. More specifically, the subject's experiments à la Libet produce disastrous results – not only when applied to trivial movements of fingers or hands, but much worse, for all human actions. In a second step, I'll demonstrate that the scenario's neurodeterminism bears no consequences whatever as to the subject's free will; her decisions are being made in a place that her natural science does not and cannot reach. – Should I succeed in constructing such a situation (of combining the worst of determinism with the best for freedom), the following question arises: Couldn't it be the case that we are in an analogous situation, similar to the one described in our thought experiment? If I am right, we can pose the question but we cannot know its answer. It is a matter of metaphysical speculation (or, in Kant's terminology, a matter of transcendental postulates). Naturalism answers the question negatively, but that too is metaphysical speculation.
 
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Notes
Dieser elektronische Text wird hier nicht in der gekürzten Form wiedergegeben, in der er auf Papier erschienen ist. Zwar gibt es keine wesentlichen inhaltlichen Unterschiede zwischen den beiden Erscheinungsformen des Aufsatzes, wohl aber Unterschiede in Ausführlichkeit und Layout.
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DOI
10.18452/13469
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https://doi.org/10.18452/13469
HTML
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