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2013-02-11Berichte und sonstige Texte DOI: 10.18452/13556
Das Dilemma eines Diplomaten
dc.contributor.authorKnigge, Jobst C.
dc.date.accessioned2017-06-17T15:47:17Z
dc.date.available2017-06-17T15:47:17Z
dc.date.created2013-02-18
dc.date.issued2013-02-11
dc.identifier.urihttp://edoc.hu-berlin.de/18452/14208
dc.description.abstractItalien war während des Zweiten Weltkriegs der wichtigste deutsche Bündnispartner. Dennoch wurde die deutsche Botschaft in Rom mit zwei mittelmäßigen Diplomaten besetzt: Botschafter Hans-Georg von Mackensen und Geschäftsträger Fürst Otto II. von Bismarck, dem Enkel des Eisernen Kanzlers. Das Auswärtige Amt duldete keine kritischen Diplomaten. Mackensen und Bismarck spielten ihre Rolle in einem großen Selbstbetrugsunternehmen. Angesichts der von der politischen Führung zur Schau getragenen Siegeszuversicht, scheuten die führenden Diplomaten davor zurück, die wahre, sich ständig verschlechternde politische, militärische und wirtschaftliche Lage Italiens zu schildern. Sie berichten in einer Weise, von der sie annahmen, dass man dies von ihnen hören wollte. Den äußerst geringen eigenen Handlungsspielraum nutzen sie nicht. Parallel und teilweise sogar im Gegensatz zu ihnen operierte in Italien noch ein Netzwerk von Personen und Organisationen, die ohne Informationsaustausch diriekt nach Berlin berichteten. So konnte man sich in der Machtzentrale kein wirkliches Bild von der kritischen Lage südlich der Alpen machen. Der Augenblick der Wahrheit kam mit dem Sturz Mussolinis im Sommer 1943. Mackensen, Bismarck und infolgedessen auch Außenminister Joachim von Ribbentrop wurden völlig überrascht. Die beiden Diplomaten mussten als Sündenböcke herhalten und gehen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Person Bismarcks. Schon bei seiner Berufung nach Rom im Jahr 1940 hatte er sich innerlich vom Nationalsozialismus distanziert. Aus politischem und gesellschaftlichen Ehrgeiz nahm er den Posten an. Das zwang ihn zu einem Doppelleben, zu einer schwierigen Gratwanderung zwischen äußerer Anpassung und innerer Rebellion. Nach außen vertrat er ohne Einschränkung die offizielle Linie, privat und gegenüber Gleichgesinnten wie dem italienischen Außenminister Graf Ciano machte er seinen Frustrationen über das Regime Luft. Zu einer Rolle im Widerstand, wie sie sein Bruder Gottfried übernahm, reichte sein Mut nicht.ger
dc.language.isoger
dc.publisherHumboldt-Universität zu Berlin
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectOtto von Bismarckger
dc.subjectDeutsche Botschaft Romger
dc.subjectDiplomatieger
dc.subjectZweiter Weltkriegger
dc.subjectItalienger
dc.subjectDeutsch-italienische Beziehungenger
dc.subjectNationalsozialismusger
dc.subjectCianoger
dc.subject.ddc943 Deutschland und benachbarte mitteleuropäische Länder
dc.titleDas Dilemma eines Diplomaten
dc.typereport
dc.identifier.urnurn:nbn:de:kobv:11-100207204
dc.identifier.doihttp://dx.doi.org/10.18452/13556
local.edoc.type-nameBerichte und sonstige Texte
dc.description.versionPeer Reviewed
dc.title.subtitleOtto Christian von Bismarck in Rom 1940-1943 ; Neue erweiterte Version
bua.departmentHumboldt-Universität zu Berlin

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