Selbstregulation in natürlichen und technischen Systemen mit dem Ziel der Gleichgewichtsfindung und -erhaltung
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät I
Wie zu beobachten ist, haben zahlreiche natürliche Systeme das immanente Bestreben, ein inneres Gleichgewicht zu erlangen und zu bewahren. Dieses Bestreben findet man auch in der Gesellschaft, im Handel, Finanzwesen und vielen anderen Bereichen. Die selbsttätige Gleichgewichtsfindung und –haltung ist offenbar ein Phänomen von anwendungsübergreifender Bedeutung. Dennoch hat bisher weder die Behandlung dieses Prinzips in der Querschnittswissenschaft Kybernetik noch seine praktische Anwendung eine größere Resonanz gefunden. Daraus ergibt sich die Motivation für die Aufklärung dieses Funktionsmechanismus. Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Analyse eines um Gleichgewicht bemühten stark vereinfachten Systems aus dem Bereich der Ökologie mit Bildung eines kybernetischen Modells. An Hand der erkannten Wirkstruktur wird deutlich, dass das vorliegende Verhalten durch das Wirken einander entgegengerichteter Kreuzkopplungen bestimmt wird. Dadurch findet eine interne Regulierung statt, ohne dass ein eigentlicher Regler feststellbar ist. Abschließend wir eine Erweiterung der Erkenntnisse auf komplexere Systeme diskutiert,