Reden wir über Religion
Ein religionsphilosophisches Wagnis, ausgelöst von den Kapiteln 7 und 8 aus Putnams "Renewing Philosophy"
Philosophische Fakultät I
Ich diskutiere Probleme aus der Religionsphilosophie, die mehr oder minder implizit in Putnams Buch "Renewing Philosophy" angesprochen werden. Zunächst frage ich, wie sich Gläubige und Atheisten – trotz tiefgreifender Unterschiede in Rechtfertigungsstandards – miteinander verständigen könnten (Abschnitt 1-7). Zweitens lege ich dar, dass der Glaube an Gott intellektuell genauso respektabel ist wie das Vertrauen des Anti-Skeptikers in die Existenz der Außenwelt (Abschnitt 8-10). Zum Schluss weise ich auf einige Vorteile hin, die eine religiöse Lebensform mit sich bringen könnte (Abschnitt 11-12). My aim is to discuss certain issues from the philosophy of religion which are more or less implicit in Putnam's "Renewing Philosophy". First I ask how a mutual understanding between believers and atheists might be possible, despite their disagreements as to justification standards (sections 1-7). Secondly I argue that the believer's faith is intellectually as respectable as the anti-skeptic's trust in an external world (sections 8-10). Finally I point at certain advantages a religious form of life might have (sections 11-12).
Notes
Dieser bislang unveröffentlichte Text wurde Hilary Putnam im November 1994 (zusammen mit anderen Vorträgen über dessen damals noch nicht erschienenes Buch "Renewing Philosophy") zugesandt und dann im Dezember mit ihm diskutiert. Abgesehen von stilistischen und typographischen Verbesserungen gibt der Text die damals verfochtenen Argumente unverändert wieder; neu sind Verweise auf später erschienene Texte des Vortragenden.