Neue Stabilisierungskonzepte mit Fixateur intern Systemen bei der Versorgung von Frakturen langer Röhrenknochen
experimentelle und klinische Grundlagen
Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité
In der vorliegenden tierexperimentellen Studie wurde die Frakturheilung an der diaphysären Schafstibia mit dem Fixateur intern zur Plattenosteosynthese und zur unaufgebohrten Marknagelung verglichen. Zu diesem Zweck wurde ein neues, geschlossenes Frakturmodell mit Weichteilschaden entwickelt und in einer ersten Versuchsreihe validiert. In den anschließenden beiden Hauptversuchen erfolgte der direkte Vergleich des Fixateur intern zu beiden anderen Stabilisierungsverfahren. Zur Beurteilung der Frakturheilungen wurden radiologische, histologische und biomechanische Messungen, sowie in vivo Belastungsmessungen beider Hinterläufe der Schafe durchgeführt. Im Vergleich zur Plattenosteosynthese ergab sich eine schnellere Frakturheilung nach Fixateur intern Stabilisierung. Diese Vorteile zeigten sich nach 12 Wochen mit signifikanten Unterschieden in den biomechanischen und histologischen Resultaten. Durch die Beinbelastungsmessungen konnte ausgeschlossen werden, daß diese Ergebnisse auf mögliche Unterschiede in dem Belastungsverhalten der Tiere und somit auf unterschiedliche mechanische Kallusstimulation zurückzuführen sind. Im Vergleich zur Marknagelung wurden keine signifikanten Unterschiede in den biomechanischen Messungen festgestellt. In der histologischen Auswertung fand sich zu beiden Zeiträumen eine gleiche Kallusmenge mit vergleichbaren mineralisierten Anteilen. Unterschiede zeigten sich nur in dem Verhältnis endostaler zu periostaler Kallusbildung. Diese Ergebnisse wurden mit den ersten klinischen Resultaten von zwei multizentrischer Studien zur Anwendung von Fixateur intern Systemen in Verbindung gesetzt. Den experimentellen und klinischen Ergebnissen zu Folge, ist der Fixateur intern aus biologischer und biomechanischer Sicht der Plattenosteosynthese überlegen, und stellt zur Marknagelung - insbesondere im metaphysären Bereich - eine sichere Alternative. In the presented study fracture healing of the sheep tibia treated with an internal fixator were compared to conventional plate osteosynthesis and intramedullary nailing. For that reason a new fracture model with a reproducible closed soft tissue damage were developed and validated in a pilot study on the sheep tibia. In both main experiments a direct comparision of the internal fixator were preformed to one of the other stabilization options. Fracture healing were ranked by radiological, histological and biomechanical data, as well as in vivo measurements of both hind legs of the sheep. In comparison to conventional plating a more rapid healing of the fracture were observed after internal fixator stabilization. Those differences were significant for the biomechanical as well as the histological data after 12 weeks. However, in comparision to intramedullary unreamed nailing no significant differences were detected in respect to biomechanical stiffness and strength. In the histological measurements a similar amount of the overall callus with a similar grade of bone mineralisation were present after 6 as well as after 12 weeks. Only the relation between endostal and periostal callus differed between the internal fixator and the nailing group. Those experimental results were correlated with the first clinical results of two multicenter studies using the new internal fixator systems. Based on the experimental and the clinical results, the internal fixator is superior compared to conventional plate osteosynthesis in respect to the biology and biomechanics, and seems to be a safe alternative - especial in the metaphysis area - to intramedullary nailing.
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