Kasusfehler in Nominalphrasen von Lernern des Deutschen als Fremdsprache
Philosophische Fakultät II
Diese Arbeit betrachtet das deutsche Kasussystem, im Besonderen die Art der Kasuszuweisung in der Government-and-Binding-Theory. Dabei steht die These im Zentrum, dass sich auf Grund der Idee der strukturellen Kasuszuweisung Regeln formulieren lassen, die den größten Teil der Kasusvorkommen, die unmarkierten Fälle, erfassen, was einen geringeren kognitiven Aufwand für Lerner des Deutschen als Fremdsprache bedeutet, da statt bestimmten Valenzeigenschaften für jedes Verb Kasus-Zuweisungsregeln erstellt und gelernt werden können. (Wegener 1990, 1995) Basierend auf der theoretischen Diskussion wird ein Annotationsschema entwickelt und eine korpusbasierte Kasusfehleranalyse von Lernerdaten (Subkorpus des FALKO-Korpus) durchgeführt. Anhand der Ergebnisse wird geprüft, ob sich die Tendenz feststellen lässt, dass Abweichungen von der unmarkierten Verwendung der Kasus einen besonderen Fehlerschwerpunkt bei den Lernern des Deutschen als Fremdsprache darstellen. Aufgrund von mangelnden Daten kann nicht zu allen Punkten eine Aussage gemacht werden. Doch lassen sich bei der Datenauswertung zusammenfassend Tendenzen feststellen, dass Abweichungen von der unmarkierten Verwendung bei Kasusfehlern einen Schwerpunkt darstellen. Auch wenn diese Ergebnisse kritisch zu betrachten sind, findet sich Wegeners (1990,1995) These durch die sich bei der Fehleranalyse zeigenden Tendenzen bestätigt.
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