Mehr Chunks!
Entwicklungsperspektiven für die Konstruktionsgrammatik unter Einbeziehung von Phraseologie, Psycholinguistik und L2-Erwerbsforschung
Philosophische Fakultät II
Die Arbeit befasst sich zunächst ausführlich mit der Klärung der verschiedenen Begriffe von voll und teilweise lexikalisierten Einheiten (Chunks) und ihrer theoretischen Implikationen. Weiter wird der Status von Chunks in der Sprache – langue und parole – diskutiert: Welche Funktionen haben Chunks in der gesprochenen und geschriebenen Sprache? Wie sind Chunks kognitiv einzuordnen? Neueste Studien zeigen, dass auch in relativ flexiblen, scheinbar nicht lexikalisierten Bereichen Chunks eine wichtige Rolle spielen. Was bedeutet das für die Beschreibung von Konstruktionen? Aus der Diskussion um die Begrifflichkeit, die Funktionen und die prävalente Stellung von Chunks in weiten Teilen der Sprache wird der Vorschlag hergeleitet, Chunks als Basic Level Category der natürlichen Sprache zu betrachten: Als eigentliche kommunikative Einheiten mit der Fähigkeit, selbstständig ganze Frames zu evozieren und Routinen zu genügen – Anforderungen, denen Wörter und Abstraktionen selbstständig nicht gerecht werden. Abschließend wird eine mögliche Einbindung in die Konstruktionsgrammatik daraus abgeleitet und skizziert. The thesis first sets out to clarify the terminology for fully and partly lexicalized units (chunks) and their theoretical implications. Further their status in language – both langue and parole – is discussed: Which functions do chunks fulfill in spoken and written language? What is their cognitive status? Recent studies show that chunks play an important role even in relatively flexible, seemingly non-lexicalized structures of language. What does this mean for describing constructions? Concluding from the discussion on terminology, functions and the prevalent position of chunks in wide parts of language I suggest to view them as a Basic Level Category of natural language: As actual communicative units with the capacity to evoke whole frames and realize routines, which are requirements unreached by words and abstractions independently. Finally, a sketch of a possible integration into Construction Grammar is being presented.
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