Einsetzbarkeit und Nutzen der digitalen Spracherkennung in der radiologischen Diagnostik
Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité
Ziel: Einsetzbarkeit und Nutzen der digitalen Spracherkennung in der radiologischen Diagnostik sollte an Hand des Spracherkennungssystems SP 6000 getestet werden. Methodik: Das Spracherkennungssystem SP 6000 wurde in das Institutsnetzwerk integriert und an das vorhandene Radiologische Informationssystem (RIS) angebunden. 3 Testpersonen nutzten bei 2305 Diktaten dieses System zur Befunderstellung. Es wurden Datum, Diktatlänge, Zeitaufwand zur Kontrolle/Korrektur, Untersuchungsart und die Fehlerrate nach dem Erkennungsvorgang bei jedem Diktat erfaßt. Korreliert wurde gegenüber 625 durch die gleichen Untersucher konventionell geschriebenen Befunden. Ergebnisse: Nach dem einstündigen Initialtraining lagen durchschnittliche Fehlerraten von 8,4 - 13,3 % vor, die erste Adaptation des Spracherkennungssystems (nach 9 Arbeitstagen) verringerte auf Grund der Lernfähigkeit des Programms die durchschnittliche Fehlerrate auf 2,4 - 10,7 %. Die 2. und 3. Adaptation ergab nur geringe Änderungen der Fehlerrate. Der interindividuelle Vergleich der Entwicklung der Fehlerrate bei der gleichen Untersuchungart zeigte die relative Unabhängigkeit der Fehlerrate vom einzelnen Nutzer. Schlußfolgerungen: Unter Betrachtung der ermittelten Ergebnisse kann das digitale Spracherkennungssystem SP 6000 als vorteilhafte Alternative zur schnellen Erstellung radiologischer Befunde beurteilt werden. Der Vergleich der Befundungsdauer des Schreibens mit der des Diktierens beweist die individuellen Unterschiede bei der Schreibgeschwindigkeit und damit einen Zeitvorteil des Befundens mittels Spracherkennung bei normaler Tastaturfertigkeit. Purpose: Applicability and benefits of the digital speech recognition in the radiological diagnostics should be tested with the speech recognition system SP 6000. Methods: The speech recognition system SP 6000 was integrated into the network of the institute and connected to the existing Radiological Information System (RIS). 3 subjects of the test used this system for writing 2305 findings from dictation. After the recognition process the date, length of dictation, time required for checking/correction, kind of examination and error rate were recorded for every dictation. By the same subjects of the test, a correlation was performed with 625 conventionally written findings. Results: After an 1-hour initial training the average error rates were 8.4 to 13.3 %. The first adaptation of the speech recognition system (after 9 days) decreased the average error rates to 2.4 to 10.7 % due to the ability of the program to learn. The 2nd and 3rd adaptations resulted only in small changes of the error rate. An individual comparison of the error rate developments in the same kind of investigation showed the relative independence of the error rate of the individual user. Conclusion: The results show that the speech recognition system SP 6000 can be evaluated as an advantageous alternative for quickly recording radiological findings. A comparison between manually writing and dictating the findings verifies the individual differences of the writing speeds and shows the advantage of the application of voice recognition when faced with normal keyboard performances.
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