Visuell evozierte Flussgeschwindigkeitänderungen in der A. cerebri posterior bei Normalprobanden und Patienten mit Leitungsverzögerungen im Sehbahnbereich
eine Untersuchung mit der funktionellen transkraniellen Dopplersonographie
Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité
In der vorliegenden Arbeit werden am Beispiel visuell evozierter Flussgeschwindigkeitsänderungen die Anpassung der zerebralen Hämodynamik an Änderungen der Gehirnaktivität untersucht. Dazu wurde das nichtinvasive Verfahren der transkraniellen Dopplersonographie angewendet. Ziele der Arbeit waren das Erstellen von Normwerten der Latenzen und Amplituden visuell evozierter Geschwindigkeitsänderungen an einer Gruppe von Normalprobanden sowie die Prüfung der Sensitivität der zeitlichen Auflösung dieses Verfahrens. Die Untersuchungen wurden an einer Gruppe von 20 Normalprobanden und an einer Gruppe von 16 Patienten, welche eine Leitungsverzögerung im vorderen Sehbahnbereich (nachgewiesen mit den Visuell Evozierten Potentialen anhand der P100) zeigten, vorgenommen. Die Lichtstimulation erfolgte mit einer LED-Blitzbrille und einer Stimulationszeit von jeweils 10 s "on" und "off" mit einer Frequenz von 15 Hz bei konstanter Lichtintensität. In der Kontrollgruppe ermittelten wir einen reaktiven Geschwindigkeitsanstieg von 16 %. Der Anstieg der Flussgeschwindigkeit erfolgte nach 1,4 s bzw. nach 1 s bei Flussantworten, die gleich mit einem Anstieg der Geschwindigkeit begannen. Das initiale Maximum wurde nach 5,6 s erreicht, 2,9 s nach Stimulationsende begann die Geschwindigkeit wieder abzufallen. Außer bei den Latenzwerten bis zum Anstieg ohne vorherigen Abfall der Flussgeschwindigkeit gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Gruppen. Die von uns ermittelten Werte lagen in den Größenordnungen der Ergebnisse anderer Studien mit ähnlichem Versuchsaufbau. Auch die unterschiedlichen Verläufe der Flussantworten wurden bis auf das "initiale undershoot" auch von anderen Autoren beschrieben. Als Erklärung dafür diskutierten wir Aktivierungen anderer Hirnareale und eine Umverteilung des Blutflusses dorthin zu Beginn. Die zeitliche Auflösung der Dopplersonographie ist gut geeignet zeitliche Abläufe der zerebralen Hämodynamik zu untersuchen. Sie ist aber nicht sensitiv genug Leitungsverzögerungen im vorderen Sehbahnbereich zu erfassen. Die Möglichkeiten der Anwendung in der klinischen Routine liegen daher in der Untersuchung von Störungen der neurovaskulären Kopplung. In this paper we present an investigation about the adaption of the cerebral hemodynamic to changing of the brain activation at the example of visual evoked blood flow response. Therefore we used the transcranial Doppler sonography as a noninvasive method. The aim of the work was to determine normal values of the latencies and amplitudes of visual evoked flow changing and to investigate the sensitivity of the temporal resolution of this method. We examined a group of 20 healthy volunteers and a group of 16 volunteers who had a conduction disturbance in the anterior part of the visual pathway (shown with a prolongation of the latency P100 in the visual evoked potentials). The light stimulation was performed with a LED-goggle and a stimulation time each of 10 s "on" and "off" with a frequency of 15 Hz and constant light intensity. We found a reactive increase of the flow velocity of 16% in the control group. The increase begun after a latency of 1,4 s and 1s respectively in this cases who had an increase of flow velocity at the beginning of the flow response. The initial maximum was reached after 5,6 s. Flow velocity begun to decrease 2,9 s after end of light stimulation. There were no significant differences between both groups except for the latencies with increase of flow velocity at the beginning but without initial decrease. Our values were comparable to the values of other studies with similar experimental conditions. Similar patterns of the flow response were described except of the phenomen of the "initial undershoot". We discussed activation of other areas of the brain and a distribution of blood flow there as an explanation. The time resolution of the functional Doppler sonography is suitable to investigate the time course of the cerebral hemodynamic. But it is not sensitive enough to get conduction disturbances in the anterior part of the visual pathway. The method might be used to investigate disturbances in the neurovascular coupling.
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