Wallfahrtsforschung als Defizit der reformationsgeschichtlichen Arbeit. Exemplarische Beobachtungen zu Darstellungen der Reformation und zu Quellengruppen
Humboldt-Universität zu Berlin
Zunächst wird in einem Überblick skizziert, wie die Wallfahrtsthematik in wichtigen Gesamtdarstellungen der Reformationsgeschichte berücksicht worden ist. Es ergibt sich, daß bis in die jüngste Zeit die traditionelle Sicht dominiert (hauptsächlich Konzentration auf spekakuläre Erscheinungen, wenig Berücksichtigung von Quellen und Quellenkritik). Im Hauptteil werden werden die für die Wallfahrten relevanten Quellengruppen vorgestellt und ihre Aussagemöglichkeiten mit Beispielen aus bereits veröffentlichten oder unveröffentlichten Überlieferungen illustriert: Ablaßurkunden und Mirakelbücher, Rechnungen und Quittungen, Testamente und Beglaubigungen, Geschichtliche Aufzeichnungen und Chroniken. Nach ergänzenden Hinweisen auf weitere Gruppen (Drucke von Pilgerführern, Flugschriften, Visitationsakten, Kirchenordnungen) werden einige Aufgaben für weitere Forschungen zusammengestellt. Schließlich wird auf die Notwendigkeit eines sachgemäßen Umgangs mit der Thematik in der reformationsgeschichtlichen Arbeit hingewiesen.
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