Interessenentwicklung an Grund- und Oberschulen im Fach Naturwissenschaften in der 5. und 6. Jahrgangsstufe
Einfluss der Unterrichtsmethoden
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Die Interessenabnahme von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe 1 in allen naturwissenschaftlichen Fächern ist nicht nur bekannt, es liegen bereits diverse Untersuchungen über die Ursachen dieser Abnahme vor. Dabei standen sowohl die fachlichen Inhalte als auch die Tätigkeiten im Unterricht im Fokus der Untersuchungen. Warum aber gerade in der Oberschule das Interesse abnimmt und warum eine derartig starke Abnahme des Interesses nicht bereits in der Grundschule zu beobachten ist, bleibt zu eruieren. Ein direkter Vergleich zwischen der Interessenentwicklung von Schülerinnen und Schülern von der 5. zur 6. Jahrgangsstufe l in Berliner Oberschulen und Grundschulen im Fach Naturwissenschaften soll zur Klärung dieser Frage beitragen. Bei gleichen fachlichen Inhalten kann der Fokus ganz auf den Unterricht und dessen Umsetzung gelegt werden. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob Grundschullehrkräfte in ihrem Unterricht das Interesse der Schülerinnen und Schüler besser fördern als Oberschullehrkräfte. Dahingehend wird eine Querschnittstudie sowohl an Grund- als auch an Oberschulen mit Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Jahrgangsstufe durchgeführt. Erhoben werden das Interesse und die Motivation der Lernenden am Unterricht und die im Unterricht eingesetzten Unterrichtsmethoden. Als Basis für eine Förderung der Interessenentwicklung wird die Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse (Deci & Ryan, 1993) zugrunde gelegt.
Die Ergebnisse der Untersuchung weisen keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Unterrichts-methoden von Grundschul- und Oberschullehrkräften auf. Gleichzeitig zeigt sich eine Interessenabnahme über die Klassenstufen an Ober- und Grundschulen. Des Weiteren wird ein eindeutiger Unterschied in der Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse nach Kompetenzerleben, Autonomieerleben und sozia-ler Eingebundenheit über die Schulformen hinweg deutlich. Die Unterschiede in der Befriedigung der psy-chologischen Grundbedürfnisse lassen den Schluss zu, dass es dennoch einen Unterschied im Unterricht zwischen Grund- und Oberschulen geben muss. Darüber hinaus geben Sie Anlass zu der Vermutung, dass der Schulwechsel als solcher einen entscheidenden Einfluss auf die Interessenentwicklung hat. The decline of student interest in the natural sciences, which occurs in secondary school (7th – 10th) grades, is not only a known fact, but also has been the subject of many research studies to discover its causes. In these studies, both subject matter and classtime activities were the primary focus. Why precise-ly this interest declines in the upper grades and why such a marked decline in interest is not already ob-servable in primary school are the questions at hand. A direct comparison of the development of student interest in the natural sciences between the 5th and 6th grades in a regular primary school as well as those in a special secondary school (grundständiges Gym-nasium), which begins with the 5th grade, can contribute to the clarification of these questions. If the sub-ject matter is the same, the emphasis can be on the instruction itself and its implementation.
This thesis presents a study that elucidates if primary school teachers are more capable of stimulating the interests of students in their classes than their special secondary school counterparts. For that reason a cross-sectional study of students in the 5th and 6th grades at primary schools and special secondary schools was conducted in which the interest and motivations of students and the teaching methods em-ployed were examined.
In this study, the satisfaction of psychological basic needs served as the basis for the stimulation of inter-est development (Deci & Ryan, 1993).
The results of this research show no substantial differences between the teaching methods of primary and special secondary school teachers.
However, the decline of interest between the grades examined could be verified across primary and special secondary schools. Furthermore, a clear difference in the satisfaction of psychological basic needs across school forms could be shown. These differences suggest, that there has to be a distinction between educa-tion in primary and special secondary schools after all. In addition one can conclude from this research that the progression to a higher school level itself has a decisive impact on interest development.
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