Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. Jahrhundert
Exzellenzcluster 264 Topoi
Die Spätantike und das frühe Mittelalter hatten keine Vorstellung von einem ‚Wandern der Völker‘, und auch die Epochengrenzen zwischen Altertum und Mittelalter sind eine
gelehrte Konstruktion der Frühen Neuzeit. Seit dem frühen 16. Jahrhundert entstanden sowohl das zugrunde liegende Geschichtsbild als auch die Begriffe migratio gentium und später ‚Völkerwanderung‘. Der frühneuzeitliche Völkerwanderungsbegriff hatte wiederum vielerlei Bezüge zur antiken Literatur und deren Vorstellung von Wanderung und Sesshaftigkeit. Throughout Late Antiquity and the Early Middle Ages no scholar developed a concept of
Barbarian Invasions or a Migration period. Contemporary historical perceptions derive from early modern learned concepts. The same applies to the traditional division of Western history, separating antiquity and the Middle Ages. On the other hand, early modern concepts are densely connected to literary patterns of classical literature.
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Notes
Erscheint in der Reihe "Berlin Studies of the Ancient World" herausgegeben von Exzellenzcluster 264 Topoi ; 41