Vom Wandern der Völker
Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften
Exzellenzcluster 264 Topoi
Wanderungsbewegungen gehören zu den zentralen Gegenständen historischer Forschung und Darstellung. Sie fungieren als historische Wegmarken oder Epochenschwellen und spielen eine zentrale Rolle bei der (Trans-) Formation von Räumen und kollektiven Identitäten. Dabei weisen moderne wissenschaftliche Darstellungen von Wanderungsbewegungen aus unterschiedlichen Kontexten, Zeiten und Räumen erstaunliche inhaltliche Ähnlichkeiten und analoge Erzählmuster auf, die sich keineswegs durch vermeintliche Parallelen in den dargestellten Ereignissen erklären lassen. Vielmehr scheinen diese ihren Hintergrund in der Art und Weise zu haben, wie Migrationen dargestellt und erzählt werden. Die Beiträge des vorliegenden Bandes decken ein breites Spektrum vornehmlich altertumswissenschaftlicher Disziplinen ab und vermögen zu zeigen, dass noch die jüngere Wanderungshistoriographie tradierten Erzählmustern folgt, die teilweise bis in die Antike zurückreichen. Migrations make for ideal storytelling. They play a central role in the thematization of cultural change, the (trans)formation of space, and the constitution of identities, among other areas. Building on narratological approaches to the history of historiography in historical scholarship, we ask how migration stories are told and what specific narrative patterns find a use in ancient studies. After introducing the central concept of historiographic migration narratives, we outline the empirical-reconstructive constitution of collective identities and their correlations with spaces. We then present the contributions in the volume, organized by theme, to conclusively show further prospects for the narratological study of migration historiographies.
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Notes
Erscheint in der Reihe "Berlin Studies of the Ancient World" herausgegeben von Exzellenzcluster 264 Topoi ; 41