Schule, Bibliotheken, Schulbibliotheken : Vortrag vorgesehen für den Workshop "Bibliotheken als Bildungspartner der Schulen: Modelle – Standpunkte – Erfahrungen des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin und der DBV-Expertengruppe Bibliothek und Schule" am 1. Dezember 2006 im Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin
Philosophische Fakultät
Der Beitrag untersucht, inspiriert durch die Diskursanalyse, Argumentationen der akademischen Pädagogik, der Schulpraktiker und der Bibliothekare zum Thema Schulbibliothek. Ferner wird die Frage nach den Kosten verschiedener Modelle schulbibliothekarischer Versorgung behandelt. Die akademische Pädagogik baut Argumentationen um den Begriff offener Unterricht auf, die aus bibliothekarischer Sicht sowie aus Sicht der Schulpraktiker Schulbibliotheken begründen können, geht aber auf Schulbibliotheken nahezu nicht ein. Bibliothekarische Argumentationen knüpfen terminologisch oft zu unscharf an pädagogische Problemstellungen an. Das kostengünstigste Modell schulbibliothekarischer Versorgung ist eine vorhandene Filiale der Öffentlichen Bibliothek, die ihre Dienstleistungen auf die Schule fokussiert. Aber auch eine ausgebaute schulinterne Bibliothek verbraucht höchstens 4 % der Gesamtkosten der Schule. Gesichert ist, dass bessere Schulbibliotheken die Leseleistung der Schüler steigern. Am pädagogischen Effekt einer Schulbibliothek haben sowohl unmittelbar kostenwirksame Faktoren (Ausstattung mit Personal, Computern, elektronischen Medien und gedruckten Büchern) wie auch Verhaltensweisen der Beteiligten (Zusammenarbeit des Personals der Schulbibliothek mit dem Lehrerkollegium, Kurse zur Vermittlung von Informationskompetenz, Information des Lehrerkollegiums über Angebote der Schulbibliothek, Häufigkeit individueller Besuche der Schulbibliothek durch Schüler) einen Anteil. Empirisch belegt ist die Kosteneffizienz von Schulbibliotheken: Schulbibliotheken können den Anteil der Schüler, die überdurchschnittliche Leseleistungen erreichen, von ca. 40 % auf ca. 80 % steigern, wenn sie rund 60 % mehr Personal und Medien bekommen und das Personal eng mit dem Lehrerkollegium zusammenarbeitet.
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