Bestandsaufbau und Personalkosten
Kostenrechnung im Bestandsaufbau und die Haushaltskonsolidierung der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam
Philosophische Fakultät
Die Einführung der doppischen Haushaltswirtschaft in den Kommunen bringt nicht zwingend überall die Kosten- und Leistungsrechnung. Die Vergleichbarkeit kommunaler Haushaltspläne wird bei Einführung der Doppik abnehmen. Für die Anwendung der Kosten- und Leistungsrechnung gibt es keine zwingenden einheitlichen Verfahrensvorschriften, um Vorkosten auf Endkostenstellen zu verteilen. Gleichwohl erlaubt die Kosten- und Leistungsrechnung Kostenvergleiche und Make-or-Buy-Entscheidungen. Im Bestandsaufbau fällt ein Kostenvergleich zwischen Fremdleistungen und Eigenleistung bei Auswahl, Erschließung und technischer Medienbearbeitung klar für die Fremdleistungen aus. Bei extensivem Fremdleistungsbezug werden die Kosten pro Neuzugang insgesamt 20,16 Euro statt 26,22 Euro betragen und die Personalkosten in der Erwerbung um 87 % geringer ausfallen (1,36 Euro statt 10,38 Euro pro Neuzugang), allerdings müssen die Erwerbungsmittel um 19 % höher werden (18,80 Euro pro Neuzugang statt 15,84 Euro), wenn dieselbe Anzahl Neuerwerbungen gekauft werden soll. 1.000 Neuzugänge als Komplett-Fremdleistung erfordern 18.800 statt 15.840 Euro Erwerbungsetat, mithin einen um 2.960 Euro, also 19 % höheren Erwerbungsetat, wenn dieselbe Anzahl Neuerwerbungen getätigt werden soll, und erlauben, 0,24 Personalstellen für direkte Dienstleistungen statt für interne Bearbeitungen zu verwenden. Andernfalls würden diese 0,24 Personalstellen in E9 (bei Umschichtung von Aufgaben) 11.344 Euro kosten. Am Beispiel der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam wird der Effekt einer Umstellung auf 90 % Fremdleistungen im Medienzugang aufgezeigt.
Files in this item