Krisenmanagement für die Öffentlichen Bibliotheken in Brandenburg
Philosophische Fakultät
Die Krisenursache ist im Wesentlichen die Finanzschwäche der kommunalen Haushalte bei anhaltend
hohem Personalstand im Vergleich zu anderen Flächenstaaten. In dieser Situation muss die fachliche
Ebene der Kommunalpolitik Angebote machen, wie aus fachlicher Sicht damit tragfähig umgegangen
werden kann. Die Bibliotheken müssen sich fragen, wieweit sie in ihrem Angebot die gestiegenen
Einkommen und den Wandel des Freizeit- und Lernverhaltens berücksichtigt haben, wieweit ihre
Arbeitszeitstruktur angemessen die Ziele der Bibliothek widerspiegelt, wieweit die Ziele selbst
realistisch sind. Das Ziel, für alle Angebote zu machen, ist heute nicht mehr realistisch. Als gangbarer
Weg haben sich Gebühren für Mediennutzung erwiesen. Die Gebührenerhebung ist aber an genau
benannte Voraussetzungen gebunden.
Vor allem muss das Angebot überzeugend, bedarfsgerecht, qualitätsvoll und aktuell sein, damit eine
Zahlungsbereitschaft vorhanden ist. Die Bibliothek muss die Einnahmen zum Medienneukauf wieder
verwenden können. Die Bibliotheken müssen darauf reagieren, dass die Kommunalpolitik nicht überall
von sich aus den Wert der Infrastruktureinrichtung Bibliothek erkennt, um deren Ressourcen und
Potenziale im Sinn der kommunalpolitischen Ziele zu aktivieren. Umgekehrt müssen sich die
Bibliotheken selbst in ihrer Profilsetzung und Schwerpunktbildung als Element der kommunalpolitisch
gestalteten öffentlichen Infrastruktur zu erkennen geben. Ihr Anknüpfungspunkt dürfen also nicht
bibliothekarische Aufgabenkataloge sein, sondern die kommunalpolitischen Ziele der Gemeinde. Und
die Bibliothek muss darlegen, was die Bibliothek zu diesen Zielen beiträgt.
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