Bibliotheken, Informationskompetenz, Lernförderung und Lernarrangements
Philosophische Fakultät
Was die PISA-Studie für die allgemein bildenden Schulen aufzeigte, erhellte die
STeFi-Studie für die Hochschulen: Schülern und Studenten fehlt weitgehend die Fähigkeit,
sich in der Informationsflut zielgerichtet zurechtzufinden. Die große Mehrheit
der jungen Leute surft gern im Internet, aber wenn es darum geht, gezielt Antworten
auf Fragen zu finden, sind die meisten hilflos. Es scheint, dass Schüler an deutschen
Schulen lernen sollen, aber nicht das Lernen lernen können. Seit den 90er-Jahren
unternehmen Bibliotheken verstärkt Anstrengungen, um Informationskompetenz zu
vermitteln. Das ist mehr als die Fähigkeit, den Internet-PC bedienen und sich gegen
Viren schützen zu können. Es geht um Recherche-Strategien, und zunächst erstmal
darum, den eigenen Informationsbedarf abschätzen zu können. Ferner gehört zur
Informationskompetenz die Fähigkeit, gefundene Informationen bewerten und sortieren
zu können, damit sie schließlich in das eigene Wissen eingebaut werden können.
Wie man Schüler und Studierende dahin bringt - dazu haben Bibliothekare, allen
voran in USA, erfolgreiche didaktische Konzepte entwickelt und erprobt. Gute Erfahrungen
haben Bibliothekare auch mit Strategien für Lernarrangements gemacht: Medien,
die das Wissen vertiefen und den Horizont erweitern können, werden in der
Bibliothek so präsentiert, dass Kunden, die nach nichts Bestimmtem suchen, darauf
stoßen und zur Lektüre, zum Zuhören, zum Training am Computer angeregt werden.
Inzwischen ist empirisch belegt, dass viele Bibliothekskunden gerade deshalb in die
Bibliothek kommen, weil sie solche Anregungen erwarten. Der Beitrag geht zurück
auf einen Vortrag unter dem Titel "Lernen in und mit Bibliotheken" gehalten auf dem
Schleswig-Holsteinischen Bibliothekstag 2003 in Rendsburg am 10.9.2003.
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