Personalentwicklung in Bibliotheken
Philosophische Fakultät
Noch ist Fortbildung in vielen Bibliotheken weitgehend eine Sache der persönlichen
Initiative, teilweise gegen innerbetriebliche Widerstände, und der Nutzung zufälliger
Angebote mehr oder minder gut geeigneter betriebsexterner Veranstaltungen – außer bei
Schulungen am neuen Verbundkatalog.
Personalentwicklung bedeutet zunächst ein systematisches Vorgehen bei der Ermittlung und
Deckung des gesamten betrieblichen Fortbildungsbedarfs unter Berücksichtigung der persönlichen
Interessen (z.B. nach Aufstieg, nach interessanteren Aufgaben) der Mitarbeiter/innen.
Darüber hinaus wird Personalentwicklung heute in engstem Zusammenhang mit Organisationsentwicklung
unter dem Stern eines Leitbildes gesehen. In den Mittelpunkt treten neben
instrumentellen Kenntnissen Schlüsselqualifikationen (Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsfähigkeit,
Selbstständigkeit, Selbstorganisationsfähigkeit, Kreativität, Problemlösungsfähigkeit,
Flexibilität, Teamfähigkeit).
In Spezialbibliotheken werden folgende Kompetenzfelder des Personals an Bedeutung
gewinnen: Soziale und persönliche Kompetenzen, wie sie insbesondere in den Schlüsselqualifikationen
zum Ausdruck kommen, organisationsbezogene Kompetenzen, z.B. Nähe zur
Organisationskultur der Trägereinrichtung, methodisch-fachliche Kompetenz immer auf dem
neuesten Stand, wissenschaftliche Kompetenz auf dem Gebiet der Trägereinrichtung, informationstechnologische
Kompetenz, Management-Kompetenz.
Handlungsfelder der Personalorganisation sind heute nicht nur Fortbildung off the job,
sondern auch horizontale (Aufgabenwandel) und vertikale (Aufstieg) Karriereplanung und vor
allem Arbeitsstrukturierung durch Maßnahmen wie Job Enlargement, Job Enrichment, Job
Rotation, teilautonome Arbeits- und Projektgruppen bis hin zu heterarchischen Parallelorganisationen
neben der weiterbestehenden Hierarchie, ferner Gestaltung von Dauer und
Lage der Arbeitszeit sowie Fortbildung on the job.
Handlungsträger der Personalentwicklungs-Planung sollte eine Stabsstelle bei der Direktion
sein oder eine hierarchieübergreifende Arbeitsgruppe. Schwierig durchzuführen, aber unverzichtbar
ist die Evaluation des Lerntransfers. Durch geeignete Maßnahmen wie Mentorensystem,
Erfahrungsaustausch, Multiplikation im Betrieb mittels Bericht (ggf. im Intranet) oder
Schulungen kann der Lerntransfer gefördert werden.
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