Leseforschung und ihr Potential für die bibliothekarische Leseförderung
Die Entwicklung und Förderung von Lesekompetenz von Kindern wie Erwachsenen ist seit langem ein wichtiges Anliegen Öffentlicher Bibliotheken. Insbesondere auch im Rahmen der Bildungspartnerschaften haben Bibliotheken systematisch aufgebaute modulare Angebote für diesen Kompetenzbereich entwickelt. Die allermeisten Angebote der Öffentlichen Bibliotheken zielen dabei auf die Stärkung der Lesemotivation, um durch positive Leseerfahrungen die Leselust und damit durch eine erhöhte Lesehäufigkeit letztlich implizit die Lesekompetenz zu verbessern. Die Leseforschung hat jedoch in den letzten Jahren zu einem sehr differenzierten Verständnis des Leseprozesses und seiner Vorbedingungen geführt, der die Entwicklung eines ebenso differenzierten didaktischen Instrumentariums folgte. Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die Erkenntnis, dass der Komplexität des Leseprozesses nur ein entsprechend komplexes Leseförderungsmodell gerecht werden kann. Bibliotheken können von diesen Ansätzen vielfältig profitieren, wenn sie sich mit den Forschungsergebnissen vertraut machen und diese umsetzen in die Entwicklung geeigneter Fördermaßnahmen. Wenn Bibliotheken diese Herausforderung annehmen, könnte ihre Position als Lernort und Bildungspartner deutlich gestärkt werden. One of the core undertakings of public libraries is, and since long has been, the fostering and development of reading skills of the young as well the as the adult. Building on partnerships in education, public libraries have systematically created modular offerings to promote this area of competencies. Most of these offerings target to develop a self-motivation for reading by creating a positive reading experience. It was believed, that an increased joy in reading, accompanied by a higher reading frequency would consequentially and implicitly lead to improved reading abilities. However, in recent years, as scientific research has reached a more sophisticated understanding of the reading process and its prerequisites, a more differentiated didactic tooling has been created. A central insight of this new approach is that the actual complexity of the reading process in turn requires a more sophisticated methodology for the development of reading competencies. In utilising these new scientific findings to create suitable methods, public libraries can open up a multitude of opportunities for themselves. If libraries rise to the challenge, they can thoroughly strengthen their position as an institution of learning and education.
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