Ein internationaler Vergleich universitärer Forschungsdatenmanagement-Aktivitäten
Philosophische Fakultät
Forschungsdatenmanagement ist seit einigen Jahren ein viel diskutiertes und behandeltes Thema in der Wissenschaftspolitik, der Informationswissenschaft und in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen und Fachcommunities. Mittlerweile gibt es viele Empfehlungen, Policies und Leitlinien von Forschungsförderern, wissenschaftlichen Zeitschriften und interessenpolitischen Akteuren, die Wissenschaftlern auftragen, ihre Forschungsdaten zu verwalten, aufzubewahren und zu veröffentlichen. Somit sind vor allem auch Hochschulen verpflichtet, ihre Wissenschaftler für das Thema Forschungsdaten und deren Management zu sensibilisieren, ihnen bei der Umsetzung Unterstützung anzubieten und Infrastrukturen auf- bzw. auszubauen. National wie auch international sind seit einigen Jahren an Hochschulen viele Aktivitäten zur Etablierung und Weiterentwicklung des Forschungsdatenmanagements entstanden. In der vorliegenden Masterarbeit wird anhand verschiedener Kriterien aus der wissenschaftspolitischen, organisatorischen und technischen Dimension ein Vergleich von Forschungsdatenmanagement-Aktivitäten an Hochschulen aus den USA, dem UK, Australien und Deutschland gezogen. Mithilfe dieses Vergleiches wird die Frage beantwortet, wie sich die Forschungsdatenmanagement-Aktivitäten an den Hochschulen verschiedener Länder gestalten und welche erfolgreichen Handlungskonzepte für Universitäten in Hinblick auf das Forschungsdatenmanagement daraus abgeleitet werden können. Anhand einer umfangreichen Literaturanalyse konnte festgestellt werden, dass länderübergreifend die Forschungsdatenmanagement-Aktivitäten bezüglich vieler Aspekte gut aufgestellt sind und sich ähneln. Vor allem in Hinsicht auf die Art der relevanten Policies, die gewählten Kommunikationskanäle für die Öffentlichkeitsarbeit, die beteiligten Akteure, die angebotenen Services, Beratungen und Schulungen, die Ziele und Förderung von Projekten, die zur Verfügung stehenden Tools und den technischen Support für das Forschungsdatenmanagement findet man hauptsächlich Gemeinsamkeiten. In einigen Punkten wie dem Umfang und der Ausgestaltung der Forschungsdaten-Policies, der eingerichteten Governance und der Existenz von Forschungsdaten-Repositorien gibt es größere Unterschiede zwischen den Hochschulen der untersuchten Länder. Research data management has been a much-discussed subject in science policy, information science and single scientific disciplines and communities for some time. By now, researchers have received many recommendations, policies and guidelines from research funders, scientific journals and other interest groups instructing them to manage, preserve and publish their research data and how to go about doing so. Therefore, universities in particular are especially obligated to raise awareness for research data management, to support their researchers in its implementation, and to expand infrastructure. Many activities for establishing and developing research data management have been emerging at universities for some time on both the national and international levels. In this master thesis, the research data management activities of universities in the US, UK, Australia and Germany are compared using various criteria across three dimensions: scientific-political, organizational and technical. This comparison aids in determining how the research data management activities at universities in these countries are conducted and helps derive effective action plans for universities with regards to research data management. The results of a comprehensive literature review show many transnationally similar and well advanced research data management activities. There are most notably similarities in the kind of relevant policies, chosen communication channels, key players, offered services, consulting and workshops, funding and aims of projects, available tools and technical support. In some aspects, such as the number of research data policies and their content, the established governance, and the existence of research data repositories there are more significant differences between the universities of the evaluated countries.
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