Der Wissenstransfer zwischen den Generationen
Eine neue Sicht auf ältere Mitarbeiter in Bibliotheken
Philosophische Fakultät
Der Beitrag betrachtet ältere Mitarbeiter in Bibliotheken als Akteure im
Wissenstransfer zwischen den Generationen. Wie andere Organisationen
setzen Bibliotheken im Rahmen der Personalentwicklung unterschiedliche
Methoden und Techniken des Wissensmanagements für das Bewahren des
Wissens älterer Mitarbeiter ein, meistens jedoch, ohne die Einstellungen von
jüngeren gegenüber älteren Mitarbeitern und umgekehrt zu beachten. Dabei
wird die intergenerationale Zusammenarbeit häufig von Vorurteilen geprägt.
Diese können sich im Wissenstransfer auf die Bereitschaft oder Fähigkeit
älterer Mitarbeiter beziehen, Wissen weiterzugeben oder aufzunehmen. Der
Beitrag wertet deshalb anhand von Studien über Anreize (Leistungsbereitschaft)
und Lernstrategien (Lernfähigkeit) älterer Mitarbeiter zunächst aus,
inwieweit Altersstereotype empirisch belegt sind und so Barrieren im
Wissenstransfer beeinflussen können. Basierend auf den Ergebnissen werden
anschließend Ansätze gezeigt, wie der Wissenstransfer zwischen den Generationen
durch die Berücksichtigung von Fähigkeiten und Präferenzen älterer
Mitarbeiter für Rollen, Methoden und Maßnahmen gestaltet werden kann.
Dabei stellt der Beitrag heraus, dass eine kritische Reflexion der Haltungen
zum Alter und die Schärfung eines diesbezüglichen Bewusstseins der Mitarbeiter
eine Aufgabe des Wissensmanagements und der Personalentwicklung sein
sollte, um altersstereotype Barrieren im intergenerationalen Wissenstransfer
abzubauen.