Original, Imitation oder Fälschung. Eine augenscheinlich spätromanisch-protogotische Sitzmadonna aus dem Augsburger Kunstauktionsmarkt und ihre Beziehung zur spätromanischen Madonna im Ulmer Museum
Heilbronner, Tim
Humboldt-Universität (insgesamt)
Im Zentrum der folgenden Ausführungen steht eine augenscheinlich spätromanisch-protogotische Holzmadonna aus dem Augsburger Kunstauktionsmarkt (sog. Augsburger Madonna), welche die oberschwäbisch-spätromanische, in die zweite Hälfte des 13.
Jahrhunderts datierte Madonna im Ulmer Museum zum direkten Vorbild hat und darüberhinaus interessante Bezüge zu weiteren Skulpturen des 12./13. Jahrhunderts aufweist. Da nach einer ersten kunsttechnologischen Sichtprüfung des 2015 versteigerten
Bildwerks sowohl eine mittelalterliche Authentizität (um 1300) als auch eine neuzeitliche Imitation bzw. Fälschung des 19./20. Jahrhunderts möglich erschien, wurden eingehende kunsthistorische und materialtechnologische Untersuchungen vorgenommen. Hierbei
stellte sich heraus, dass es sich bei der Augsburger Madonna um eine moderne Skulpturenfälschung handelt, die wohl ab 1974/75 unter Zuhilfenahme von
kunsthistorischem Vorlagenmaterial gefertigt wurde.
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