Ausstellen, was nicht gezeigt werden darf
Überlegungen zu einer Ausstellung über Rassenkonstruktionen und Rassismus
Philosophische Fakultät
Ein Jahr vor Ausstellungseröffnung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden
skizzierte der Vortrag, wie eine kritische Repräsentation der Geschichte von
Rassenkonstruktionen und Rassismus dem Dilemma einer »Affirmation durch
Wiederholung« begegnen könnte. Dabei wurde ausgelotet, wie Probleme des
Displays von sensiblen Objekten und Bildern rassistischer Gewalt nicht auf
der Text-, sondern auf der Objektebene zu lösen sind. Die kuratorische Herausforderung
besteht darin, ein Phänomen zu analysieren, das seine anhaltende
und gewaltvolle Wirkmacht gerade durch das wiederholte Zeigen seiner Bilder
und Repräsentationen entfaltet. Die Tagungsthemen werden entlang folgender
Fragen diskutiert: Wie können Kategorien und Paradigmen der europäischen
Moderne, die sowohl unsere Denkstrukturen und Wahrnehmungsweisen
als auch unsere Praktiken der Sammlung und Repräsentation in Ausstellungen
prägen, gezeigt und als Teil des Problems dargestellt werden? Wie stellt man
etwas aus, das »man nicht zeigen darf«? Wie ist mit einem Thema umzugehen,
das mit hohem ethischen Anspruch und starken Emotionen diskutiert wird?
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