Andererseits
Zum Umgang mit Objekten in der Ausstellung »Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart«
Philosophische Fakultät
Koloniale Sammlungen und Archive bedingten die kuratorische Arbeit an der
Ausstellung. Deren Ordnungen und Sichtweisen verdeutlichten die Umstände
und Interessenslagen, aus denen heraus sie entstanden. Zugleich weisen die
Sammlungen und Archive sowohl Ausschlüsse und Verunsicherungen als
auch Handlungsspielräume auf. Aus dieser Spannung heraus entwickelte die
Ausstellung einen reflexiven Umgang mit ethnologischen und anthropologischen
Objekten, indem sie diese als Zeugnisse kolonialer Begegnungen und
Ereignisse begriff und die vielfältigen Wegen nachzeichnete, auf denen sie in
ihrer Entstehung, Aneignung und Zirkulation mit den kolonialen Machtverhältnissen
verflochten sind. Eine kuratorische Praxis, die sich auf koloniales
Material stützt und dieses zugleich hinterfragt, wird anhand ausgewählter
Objekte
zur Diskussion gestellt.
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