Wertkonflikte und Widersprüche
Anmerkungen zur Diskussion
Philosophische Fakultät
Ausgangspunkt des Vortrags waren Objekte der Aranda in Zentral-Australien,
die vom Weltkulturen Museum in Frankfurt zwischen 1904 und 1913 erworben
wurden. Es handelt sich vor allem um sensible, als secret/sacred eingestufte
Ritualobjekte. Ihr Sammler Carl Strehlow leitete von 1894 bis 1922 die
evangelisch-lutherische Mission in Hermannsburg. Zwar profitierte Strehlow
in seiner Sammeltätigkeit ganz allgemein von einem kolonialen Ungleichgewicht
in der Machtverteilung, doch kann man die hauptsächlich gegen
Lebensmittel eingetauschten Objekte formell rechtlich nicht als Raubgut
bezeichnen.
Ist eine geklärte Provenienz der Schlüssel zur Lösung eines Wertkonflikts
zwischen Wissenschaft und Herkunftskultur? Wie kann man zwischen
den Rückgabeforderungen der Aborigines, den Museumsträgern
und
kulturpolitischen Vertretern vermitteln? Welche Formalien sind zu beachten
und welche ethischen Fragen zu diskutieren?
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