Reading Artifacts: Historische Sammlungen und innovative Konzepte in der Lehre
Universitätshistorische Sammlungen bieten viele Möglichkeiten für innovative Lehrveranstaltungen in den unterschiedlichsten Disziplinen. Sie eignen sich besonders für interdisziplinäre Lehrveranstaltun-gen und ermöglichen eine Kommunikation zwischen textorientierten und materiellen Kulturen an den Universitäten. Ich beziehe mich in meinem Beitrag vor allem auf Projekte und Erfahrungen in der Wissenschafts- und Technikgeschichte, die sich aber auch auf andere Disziplinen übertragen lassen. Obwohl die Bedeutung materieller Kultur in der Wissenschafts- und Technikgeschichte zunehmend erkannt wird, bedienen sich Historiker nur selten der Objekte als Quelle für ihre Geschichtsschreibung, sondern verlassen sich zumeist auf schriftliche Quellen. Einer der Gründe hierfür ist, dass Historiker in ihrer Ausbildung lernen, Texte zu interpretieren, nicht aber Objekte zu untersuchen oder gar Experimente durchzuführen. Um zu erreichen, dass sich Historiker über das Studium von Texten hinaus mit den materiellen Kulturen von Wissenschaft und Technik auseinandersetzen, muss der Umgang mit Objekten in die Lehrveranstaltungen mit einbezogen werden. Universitätssammlungen liefern hierfür eine hervorragende Grundlage. Ich werde über meine eigenen Erfahrungen mit der Sommerschule ‚Reading Artifacts' in Kanada und über Pläne für eine europäische Zusammenarbeit berichten.
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