Die Entwicklung von rechnergestützten Leitungsinformationssystemen in Hochschulen der DDR am Beispiel der Humboldt-Universität zu Berlin
In den 1970er und 80er Jahren waren international Begriffe wie Management- Informations-Systeme (MIS), Decision Support Systems (DSS) oder Information Resources Management die gängige Praxis zur Beschreibung des Einsatzes der elektronischen Datenverarbeitung in Führungsbereichen. Vergleichbare Ansätze in der DDR wurden in der Mehrzahl der Fälle als rechnergestützte Leitungsinformationssysteme oder AIV-Anwendungen in der Leitung bezeichnet. Im Wesentlichen lassen sich dabei zwei (mitunter drei) Forschungs- und Entwicklungslinien bei den Systemansätzen im Bereich des damaligen Hoch- und Fachschulwesens feststellen. Gestützt durch das Ministerium wurde durch den Arbeitskreis LIS und später durch das Zentralinstitut für Hochschulbildung der Versuch unternommen, für die seinerzeit zur Nachnutzung angebotenen Systeme der Verwaltungsunterstützung in den Hochschulen eine entsprechende theoretische Grundlage zu legen. Nahezu im Gegensatz dazu standen die Ansätze von Fuchs-Kittowski, Wenzlaff und Kollegen aus der Sektion Wissenschaftstheorie und -organisation und dem Organisations- und Rechenzentrum der Humboldt-Universität. Auf der Basis dieses Ansatzes sollte ein nutzerzentriertes Leitungsinformationssystem unter Beachtung des Verhältnisses von Organisationssystem und Informationssystem aufgebaut werden.