Archäometallurgische Untersuchungen in der (antiken) Numismatik zwischen Kritik und Nutzen
Zwei Methoden und ihre Möglichkeiten im Fall von Imitationen römischer Münzen aus dem sogenannten „Barbaricum“
„Metallurgie“ und „Numismatik“ sind zwei Begriffe, die, so scheint es, wie ,Pech und Schwefel‘ zusammengehören sollten. Denn wo die archäologischen bzw. historisch-literarischen Quellen nicht weiterhelfen, kann die Kombination aus geistes-wissenschaftlicher Fragestellung und naturwissenschaftlicher Methode ganz neue Möglichkeiten eröffnen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Doch ergeben sich aus der Anwendung metallurgischer Analysen an Münzen Probleme, die bloße technische Aspekte übersteigen. Neben der Schwierigkeit, Ergebnisse sinnvoll zu interpretieren, ist es bis heute trotz aller technischen Fortschritte noch nicht möglich, das notwendige Material den Münzen zu entnehmen, ohne da-bei Spuren auf der Oberfläche zu hinterlassen. Dieser Umstand fällt besonders dann ins Gewicht, wenn es abzuwägen gilt, wann Erkenntnisgewinn Vorrang vor dem Prinzip der Unversehrtheit von Kulturgütern hat. Als Teil meiner Dissertation innerhalb des IMAGMA-Projekts befasse ich mich am Rande auch mit den dazugehörigen metallurgischen Analysen. Daher soll in diesem Beitrag ein kurzer Überblick über die gemeinsame Geschichte der Numismatik und der Metallurgie gegeben werden und kursorisch die Schwierigkeiten wie die Möglichkeiten nachgezeichnet werden, die eine Verbindung dieser beiden Disziplinen mit sich bringt.
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