Zwischen Heizungskeller und Hörsaal. Die Pathologische Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg und das Lehrprojekt "Hands on"
Die Pathologische Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg verfügt heute noch über etwa 1.300 historische Feuchtpräparate, von denen die meisten über 100 Jahre alt sind. Seit den 1960er-Jahren verlor die ehemals sehr umfangreiche Sammlung aufgrund moderner Medien und Methoden ihre Bedeutung als Anschauungsmaterial für die Lehre. Erst in den letzten Jahren wurden ihre Bestände wieder entdeckt und im Rahmen des von der Stiftung Mercator geförderten Projekts "Hands on" gewissermaßen "wiederbelebt". Angesichts sinkender Autopsiezahlen bieten sie die Möglichkeit, Studierende der Medizin weiterhin am dreidimensionalen Objekt auszubilden. Um für die Rückkehr der Dinge in den Hörsaal zu sorgen, wurden zunächst ausgesuchte Teile des Sammlungsbestandes im Rahmen eines Wahlpflichtfaches aufgearbeitet, um sie dann in einem weiteren Schritt in die curriculare Lehre zu integrieren. Auf diese Weise konnte das Projekt zugleich zum Erhalt der lange vergessenen und darüber teils bedrohten Bestände beitragen. Die Sammlung diente den Studierenden darüber hinaus als Instrument der forschenden Erkundung, insofern die in ihr verwahrten Präparate nicht nur aus pathologischer, sondern auch aus historischer Sicht betrachtet und befundet wurden. Der Beitrag möchte den Verlauf des Lehrprojektes noch einmal nachzeichnen, auf die Umsetzung und dabei gemachten Erfahrungen eingehen sowie abschließend einen Blick auf die Auswirkungen und Nebeneffekte des Projekts werfen.
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