Studieren neu erfinden? Zur Implementierung eines sammlungsbezogenen Studiengangs in Erfurt/Gotha
Zum Wintersemester 2014/15 startete der Masterstudiengang "Sammlungsbezogene Wissens- und Kulturgeschichte (SWK)" an der Universität Erfurt. Die Entwicklung dieses interdisziplinären Studiengangs begann Mitte 2012 und wird seit Juni 2013 von der Stiftung Mercator im Rahmen des Programms "Samm-Lehr – An Objekten lehren und lernen" gefördert. Das Studienprogramm zeichnet sich insbesondere durch seinen Bezug zu den wissenschaftlichen Sammlungen und historischen Beständen der Universität Erfurt und des Forschungs-, Wissens- und Kulturstandorts Gotha aus. Die universitäre Lehre wird für diesen Studiengang erstmals mit unterschiedlichen Typen von Sammlungen verbunden. Im Studiengang werden Expert_innen ausgebildet, die theoretisch und praktisch mit Sammlungen umgehen und künftig sowohl in der Forschung als auch in Archiven, Bibliotheken, Museen, Sammlungen oder Digitalisierungsprojekten beruflich tätig werden können. Die Grundlagen werden in interdisziplinären Pflichtmodulen erarbeitet. In Wahlpflichtveranstaltungen können die Studierenden einen eigenen Schwerpunkt (z.B. Kunstgeschichte, Verwaltungswissenschaft, Kartographie) setzen. Angeboten wird das Lehrprogramm von den vier Fakultäten der Universität Erfurt, der Fachhochschule Erfurt und verschiedenen Institutionen mit Sammlungsbezug. Der vorliegende Beitrag zieht Bilanz aus der ersten Projektphase und erläutert die bisherigen Resultate. Er erörtert die Rahmenbedingungen des Studiengangs an der Universität Erfurt und bespricht strukturelle Voraussetzungen seiner Implementierung. Dabei wird deutlich, wie der Studiengang einerseits auf bestehenden Strukturen aufbaut und andererseits Lehrende wie Studierende vor neue Herausforderungen stellt. Schließlich wird das Studienprogramm in seinen Besonderheiten vorgestellt und werden mögliche Perspektiven für Anschlussprojekte diskutiert.
Files in this item