Zwischen Realität und Virtualität
Zur Verortung Öffentlicher Bibliotheken
Stampfl, Nora S.
Ausgehend von der allenthalben zu vernehmenden Behauptung, die Bibliothek habe in Anbetracht einer unendlichen, jederzeit und jedermann zur Verfügung stehenden Informationsfülle im World Wide Web ihre Existenzberechtigung verloren, wird einleitend ein kurzer Blick auf den Wandel der Bibliothekslandschaft geworfen: Wie verändern neue Technologien den Tätigkeitsbereich von Bibliotheken? Immer schon war die Bibliothek mehr als die Summe ihrer Medien. Mit Blick auf ihre Zukunftsfähigkeit wird die Auslotung ihrer Rolle als realer Ort allerdings besonders entscheidend sein: Bibliotheken als Gegenorte, Nicht-Orte oder „Dritte Orte“? Bibliotheken als transitorische Orte oder Aufenthaltsorte? Bibliotheken als Informationshubs, Orte der Begegnung und der gesellschaftlichen Teilhabe? Die Bibliothek des Jahres 2030 werden Menschen nicht trotz der Digitalisierung besuchen, sondern gerade weil die Bibliothek als Ort eine Nahtstelle zwischen realer und virtueller Welt darstellt sowie als Anker in der physischen Welt fungiert für eine Gesellschaft, in der das Virtuelle immer raumgreifender wird.
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