Digitalisierung und Erhalt von Digitalisaten in deutschen Museen
Eine empirische Untersuchung in Zusammenarbeit mitdem Institut für Museumskunde Berlin
Die vorliegende Studie von Dirk Witthaut wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) erstellt. Sie basiert auf einer Umfrage unter deutschen Museen, durchgeführt im Jahre 2004. Zwei Ziele standen dabei im Vordergrund: Zum einen die Ermittlung des Standes der Digitalisierung in deutschen Museen und zum anderen der Versuch das Maß von vorhandenem Problembewusstsein hinsichtlich der Langzeitverfügbarkeit und Langzeitbewahrung digitaler Daten in deutschen Museen zu ermessen. Die Expertise zeichnet nicht nur den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung deutscher Museen auf. Sie zeigt ebenfalls den bisherigen Verlauf des andauernden Prozesses der Digitalisierung der Museen an, wodurch Entwicklungen erkennbar werden. Die Studie liefert statistische Daten für die Beschreibung bekannter Probleme, beispielsweise die oftmals unzureichende Ausstattung der Museen mit Soft- und Hardware und die fast unüberschaubare Fülle von verschiedenen Datenbankanwendungen, Dateiformaten und verwendeten Speichermedien. Die Untersuchung liefert damit jene Angaben, die für die Suche nach Möglichkeiten für eine alle (oder möglichst viele) Museen einbeziehende Strategie und Lösung für die Langzeitbewahrung ihrer Daten wesentlich sind. Sie verdeutlicht, dass die Dringlichkeit der Problematik des, bei Untätigkeit unausweichlichen, Datenverlustes, noch längst nicht überall ausreichend bekannt ist und sie lässt Wege erkennen, in welcher Weise sinnvoll für die Schaffung eines Problembewusstseins gehandelt werden kann. Grundlage der Analyse sind die Angaben von Mitarbeitern aus fast 1.200 deutschen Museen, welche den Fragebogen beantworteten. Für ihre Mühe gebührt ihnen Dank. The objective of the analysis was to determine the state of the art in digitisation and the awareness regarding preservation of digital data in German museums. The study was realized through a questionnaire sent to 2.100 museums in March 2004 by the Institute for Museum Research. The 1.200 answers were compiled and analysed by Dirk Witthaut. The study shows that only 80% of the museums had digital data at all. More than one fourth had only one computer and more than half of the museums had less than four computers. Most of the digital data were part of the object management efforts, digital photographic collections or library administration could only be found in about 50% of all answering museums. More than 90 different programs were used for the collection management showing that there is only a limited standardization and harmonization of the digital data. While scanners and digital photographic cameras were frequent, digital video or audio equipment was quite uncommon. For long-term storage nearly 40% relied on optical storage technology and 6% still used diskettes. Only one third produced multiple copies of their data and only one fifth stored a copy of their digital resources outside the museums premises. 94% did not have any written regulation, defining how to keep the data for a long-term. The study made evident that in many museums there is only a very limited awareness of the task and importance of long-term preservation of their data. Often also the lack of adequate equipment and technical expertise are serious hindrances on the way to long-term-preservation. In a second part the study compared the situation in Germany with that in the Netherlands und in UK. In both countries cooperation and harmonisation of data among museums is more developed making it easier to find cooperative solutions.
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