Konservierungswissenschaft untersucht Kunststoffgeschichte.
Ein Methodenüberblick zur Forschung anhand einer Sammlung
Das Technische Museum Wien (TMW) beherbergt eine rund 650 Objekte umfassende Sammlung zur Kunststofftechnologie. Sie entstand um 1913 und wurde bis in die 1980er Jahre erweitert. Die Material- und Produktproben, Schaustücke und Lehrbehelfe sowie dazugehörige Archivalien bilden einen noch unerforschten Quellenbestand zur Geschichte der Kunststofftechnologie, welche für die Entwicklung neuer Forschungs- und Erhaltungsstrategien für Kunststoffe in Museen von großem Wert ist.
In einer an der Hochschule für Bildende Künste Dresden entstehenden Dissertation wird der Bestand nun als Referenz für eine konservierungswissenschaftliche Forschung herangezogen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung, wie sich Farbgestaltung und Färbetechnologie von Kunststoffen entwickelt haben und wie der Erhaltungszustand und die Farbgebung von Kunststoffobjekten zusammenhängen. Zu diesem Themengebiet existiert nur wenig Literatur. Es wurde deshalb eine Vorgehensweise erarbeitet, die eine Sammlungsanalyse mit der Befragung anderer Quellen komplementär verknüpft, um Kenntnislücken sukzessive zu schließen.
Aufbauend auf einer Methodendiskussion, bei der Methoden unterschiedlicher historisch ausgerichteter Disziplinen verglichen und die wichtigsten Anforderungen an die Gestaltung des Forschungsprozesses behandelt werden, wird der gewählte Zugang überblickshaft dargestellt. Die Kernmethode bildet die konservatorische Bestands- und Zustandserfassung. Ein Fallbeispiel veranschaulicht die Herangehensweise, die aktuell im Zuge der Doktorarbeit angewendet und weiter adaptiert wird.
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